Projekt 20439/01

Symposium Nachhaltiges Sportstättenmanagement

Projektträger

Sport mit Einsicht e. V.
Max-Brauer-Allee 22
22765 Hamburg
Telefon: 040 / 306 85 150

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Seit 1993 veranstalten der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und Sport mit Einsicht e.V. gemein-sam ein alljährlich stattfindendes Symposium zur nachhaltigen Sportentwicklung. Damit sollen der Sport-Umwelt-Diskussion neue Impulse verliehen sowie Anstöße für eine aktive Auseinandersetzung mit der angezeigten Problematik, z.B. durch die Initiierung von Modellprojekten, gegeben werden. Steigende Be-triebskosten, demografischer Wandel und sich verändernde Sportbedürfnisse stellen Kommunen und Sportvereine heute und in Zukunft vor große Herausforderungen im Umgang mit ihren Sportstätten. Ins-besondere der hohe Sanierungsbedarf stellt die Verantwortlichen vor eine fast unlösbare Aufgabe. Nach aktuellen Schätzungen ist in Deutschland von einem Bestand von rund 170.000 Sportstätten auszugehen. Viele dieser Sportanlagen haben ein Durchschnittsalter von weit über 30 Jahren und sind entsprechend sanierungsbedürftig. Welche Anforderungen ergeben sich vor diesem Hintergrund an ein zeitgemäßes Sportstättenmanagement? Welche unterschiedlichen Erfahrungen liegen bereits vor und wie können Sportverbände ihre Mitgliedsvereine bei der Bewältigung dieser Anforderungen unterstützen? Das 17. Symposium zur nachhaltigen Sportentwicklung fand vom 10.-11.12.2009 wie in den Jahren zuvor in Bo-denheim am Rhein statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen der Wandel von Sportstätten, Erfah-rungen mit der Planung und Realisierung neuer Sportstätten, Fragen des Energiemanagements, die Ver-änderung des Nutzerverhaltens, die Kooperation zwischen Sportvereinen und Kommunen sowie die Arbeit in und mit Netzwerken.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Vorhaben umfasst die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Symposiums. Hierbei fal-len v.a. folgende Arbeitsschritte an:
Vorbereitung
Recherchen zur Thematik und Erarbeitung eines Programms
Gewinnung von ReferentInnen und persönliche Einladung der TeilnehmerInnen (mündlich und schriftlich)
Organisatorische Absprachen mit dem DOSB und der Tagungsstätte / Begleitende Öffentlichkeitsarbeit
Durchführung
Organisation der Tagung
Leitung und Moderation
Nachbereitung
Auswertung von Anregungen und Kritik/ Öffentlichkeitsarbeit (Presseinformation, Internet)
Erstellung und Verbreitung der Symposiums-Dokumentation (Redaktion)
Projektabschluss (Bericht, Abrechnung inkl. Verwendungsnachweis)


Ergebnisse und Diskussion

Im Überblicksbeitrag stellte Jörg Wetterich vom Institut für Kooperative Planung das aktuelle Forschungs-projekt des Bundesinstituts für Sportwissenschaft Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen vor. Die Ergebnisse liefern die Basis für nachfolgende Forschungs- und Arbeitsschritte hinsichtlich der konkreten Planung und Gestaltung zukunftsfähiger Sportanlagen.

Die Reihe der Beispiele aus den Sportverbänden eröffneten Sven Reitmeier vom Landessportverband Schleswig-Holstein und Wolfgang Scholze vom Deutschen Aero-Club (DAeC). Beide Autoren erläutern an konkreten Beispielen Ziele, Prinzipien und Ablauf des so genannten Sport-Audits, einem an die Bedürfnis-se von Sportvereinen angepassten Umweltmanagementsystem.

Peter Wehr zeigte am Beispiel der Turnvereinigung Holsterhausen aus Essen Anforderungen und Umset-zungsmöglichkeiten im Hinblick auf eine unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geplante, (um)gebaute und betriebene Sportstätte. Wie das Zusammenspiel von Sportverein und Kommune zum Vorteil der Vereins- und Gemeindemitglieder gelingen kann, erläuterte Hartmut Brämer am Beispiel des TV 08 Dienheim.

Wie durch ein konsequentes, internetbasiertes Energiemanagement die vorhandenen Einsparpotentiale in Sportvereinen genutzt werden können, schilderte Dedo von Krosigk anlässlich eines vom Landes-sportbund Bremen durchgeführten Modellprojektes. In Ergänzung dazu verwies Martin Brinkmann vom Umweltzentrum Hollen in Niedersachsen auf die zusätzlichen Möglichkeiten der Energieeinsparung durch die gezielte Beeinflussung des Nutzerverhaltens im Rahmen von Umweltbildungsmaßnahmen.

Das Thema Sportstättenbau und Netzwerke behandelte Jürgen Hanke vom Württembergischen Lan-dessportbund. Er skizzierte, wie im Rahmen des Projektes Das Sportvereinszentrum die systematische Vernetzung von relevanten Partnern organisiert wird, um die notwendigen Antworten auf die gesellschaftli-che Herausforderungen der Zukunft geben zu können.

Andreas Klages und Bianca Quardokus vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) widmeten sich in ihrem gemeinsamen Beitrag den verbandspolitischen Perspektiven eines Nachhaltigen Sportstättenma-nagements.

Den Schlusspunkt der Veranstaltung bildete eine Exkursion zur juwi Holding AG in Wörrstadt. Hier wurden den Teilnehmer/-innen unter fachkundiger Anleitung interessante Details über das weltweit effizienteste Bü-rogebäude näher gebracht sowie konkrete Projekte im Bereich erneuerbarer Energieerzeugung vorgestellt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die einzelnen Beiträge wurden umfangreich redigiert und als Heft 28 in der Schriftenreihe Sport und Um-welt des Deutschen Olympischen Sportbundes Anfang Juni 2010 in einer Auflage von 600 Exemplaren ver-öffentlicht. Darüber hinaus steht die pdf-Version der Dokumentation auf der website des DOSB zum down-load bereit.

Zusätzlich wurde im Informationsdienst Sport schützt Umwelt des DOSB sowie auf den Internetseiten von DOSB und Sport mit Einsicht e.V. über das Symposium berichtet


Fazit

Anlässlich des 17. Symposiums zur nachhaltigen Sportentwicklung wurde ausgehend von der Begriffsbe-stimmung eines Nachhaltigen Sportstättenmanagements eine kritische Bestandsaufnahme bestehender Initiativen und Projekte vorgenommen. Zu diesem Zweck wurden aktuelle Beispiele vorgestellt, die die Bandbreite des Themas verdeutlichten.

Das Symposium fand reges Interesse und lieferte zahlreiche Anregungen für die weitere Diskussion. Es of-fenbarte aber vor allem die Notwendigkeit, sich künftig verstärkt dem Schnittstellenbereich von Sportent-wicklungsplanung und Sportstättenmanagement zu widmen. Diesen Prozess künftig positiv zu begleiten, ist das erklärte Ziel des DOSB.

Übersicht

Fördersumme

11.450,00 €

Förderzeitraum

04.12.2008 - 04.06.2010

Bundesland

Hamburg

Schlagwörter

Umweltkommunikation