Projekt 20265/01

Internationales Dialogzentrum Umwelt und Entwicklung

Projektträger

Institut für Weiterbildung und Beratung imUmweltschutz (IWU) e. V.
Gerhart-Hauptmann-Str. 30
39108 Magdeburg
Telefon: 0391/73629-31

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die osteuropäischen Länder haben die Bedingungen für den EU-Beitritt im Kapitel Umwelt zeitgleich mit der Bewältigung von Umstrukturierungsprozessen in fast allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu erfüllen. Auch vor dem Hintergrund knapper finanzieller Ressourcen erscheint es sinnvoll, in Deutsch-land gemachte Erfahrungen mit in die Entscheidungsfindung zu nationalen Umwelt- und Entwicklungskonzepten in den neuen EU-Mitgliedsländern einzubringen. Der damit verbundene Austausch von Erfah-rungen kann ein wichtiger Ansatzpunkt für langfristige Kooperationen mit den neuen Mitgliedsländern zu Fragen des Umweltschutzes in Europa sein.
Das Internationale Dialogzentrum Umwelt und Entwicklung (IDCED) will Entscheidungsträgern in der regionalen und kommunalen Verwaltung Unterstützung beim Aufbau leistungsfähiger Infrastrukturen der Wasser-, Abfall- und Energiewirtschaft geben. Darüber will das IDCED insbesondere deutschen Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft Ansatzpunkte für einen Zugang zu den Umweltmärkten der neuen EU-Mitgliedsländer aufzeigen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden2003 soll das IDCED Netzwerk mit seiner Zentrale in Magdeburg und nationalen Zentren in Bulgarien, Rumänien, Polen, Litauen und in der Slowakei aufgebaut werden. In den Jahren 2004 und 2005 soll das IDCED vorrangig nachfolgende Leistungsbereiche entwickeln:
a) Erarbeitung von Analysen zur regionalen Infrastrukturentwicklung
b) Vermittlung von Partnerschaften mit deutschen Unternehmen und Kommunen
c) Unterstützung beim Aufbau nationaler und regionaler Umweltinformationszentren
d) Umsetzung von Beispiellösungen im betrieblichen Umweltschutz
e) Informationen zur Auftragsvergabe und Vermittlung von Unternehmenskooperationen
In den Jahren 2004 und 2005 sollen mit der Arbeit des IDCED auch die Voraussetzungen für die Erweiterung des Netzwerkes durch nationale Zentren in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern geschaf-fen werden.


Ergebnisse und Diskussion

IDCED konnte sich mit seinem Netzwerk von nationalen Umwelt- und Wirtschaftsexperten zu einem leistungsfähigen internationalen Dialogzentrum zur Förderung der europäischen Zusammenarbeit im Um-weltschutz entwickeln. IDCED hat in der bisherigen Tätigkeit von Oktober 2003 bis Januar 2006:
· 347 Fach und Führungskräften aus 6 Ländern durch das Vermitteln von Praxiserfahrungen, insbesondere aus dem Umbau der kommunalen Ver- und Entsorgungswirtschaft und der Wirtschaft in den neuen Bundesländern, Unterstützung bei der Entscheidungsfindung zu Problemlösungen im eigenen Land gegeben;
· in 35 internationalen Veranstaltungen 1.688 Fach- u. Führungskräfte über die europ. Umweltpolitik u. Ansatzpunkte für Kooperationen zur Umsetzung von Umweltentlastungskonzepten informiert,
· 192 Unternehmen in Deutschland über die Rahmenbedingungen und den Zugang zu den Umweltmärkten der erweiterten EU informiert,
· 25 Kooperationen deutscher Unternehmen zur Umsetzung von Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von Anlagen und Netzen der Ver- und Entsorgung in den Ländern angeregt, in denen es mit na-tionalen Zentren vertreten ist,
· In 12 Unternehmen die Einführung von Konzepten der umweltgerechten Unternehmensführung befördern sowie
· den Aufbau von Partnerschaften zwischen 2 Kommunen und 31 Unternehmen der Kommunalwirtschaft aus den neuen EU-Mitglieds- und Kandidatenländern mit Deutschland initiiert.
Die Arbeit des internationalen Dialogzentrums wird in direkter Zusammenarbeit zwischen IDCED Deutschland in Magdeburg (Zentrale von IDCED) und dem in das IDCED-Netzwerk eingebundenen nationalen Zentren in Bulgarien, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei und Ungarn geleistet.
Die strategische Arbeit des IDCED wird durch den internationalen Beirat des IDCED beratend begleitet. Er gibt fachliche Anregung für die Herausarbeitung der Arbeitsschwerpunkte des Dialogzentrums und Unterstützung beim Umsetzen der für die einzelnen Länder festgelegten Arbeitsschwerpunkte. Neben Vertretern deutscher Institutionen sind die Umweltministerien, Vertreter der Kommunalenspitzenverbände und andere wichtige Akteure aus den IDCED-Netzwerk-Ländern vertreten.
Als Anerkennung des internationalen Netzwerkes wird die Arbeit des IDCED in den Jahren 2005 und 2006 über ein Förderprogramm für hauptsächlich im Umweltschutz tätige Nichtregierungsorganisationen aus Mitteln der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Union gefördert.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Öffentlichkeitsarbeit hat IDCED von Anbeginn einen großen Stellenwert zugeordnet. IDCED steht heute für Kompetenz und Engagement für die Umwelt in Europa. Grundlage war hier ein rechtzeitig ent-wickeltes und jährlich fortgeschriebenes Marketingkonzept. Hauptlinien der Öffentlichkeitsarbeit sind
§ das Internetportal www.idced.com
§ die Veröffentlichung von periodischen Informationen (Reports),
§ die Veröffentlichung von Fachbeiträgen zu den Umweltmärkten in Fachzeitschriften und
§ die Vermittlung von Informationen und Kontakten über IDCED-Veranstaltungen.
Im Projektzeitraum wurden 2 IDCED-Reports und 5 IDCED-Infrastrukturreports veröffentlicht. Auf die ebenfalls geplante azyklische Herausgabe von IDCED-Positionen wurde verzichtet. Diese wurden in Artikeln für Fachzeitschriften eingebunden. Darüber hinaus wurde ab 2005 in vierteljährlicher Veröffentlichung IDCED/IWU Aktuell herausgegeben.


Fazit

IDCED ist mit seinen nationalen Zentren heute ein anerkannter Partner von Politik und Wirtschaft in Deutschland und in den Ländern, in denen es mit nationalen Zentren vertreten ist. Die IDCED-Struktur und die spezialisierte Zielstellung wurden in Deutschland und in den IDCED-Partnerländern bisher noch nicht praktiziert. Die weitere Arbeit wird wesentlich davon geprägt sein, wie es gelingt die Akteure und Interessenten an internationalen Kooperationen an einer Zusammenarbeit mit IDCED zu interessieren. Der bisher erreichte Grad der Bekanntheit von IDCED ist auszubauen, um fachliche und wirtschaftliche Allianzen im In- und Ausland weiter aufbauen zu können. Die IDCED-Arbeit macht deutlich, wie wichtig es war die nationalen Akteure mit in die Planung und Entscheidung einzubinden. So konnte die Arbeit zuverlässig an den nationalen Bedürfnissen zur Zusammenarbeit bei der Umsetzung nationaler Umweltstrategien ausgerichtet werden. Die Fördermöglichkeiten in den neuen Mitgliedsstaaten der EU sind vorrangig auf die Unterstützung durch Mittel der EU und die Kofinanzierung großer Investitionsprojekte ausgerichtet. Für dringend erforderliche Aufgaben der regionalen und kommunalen Entwicklungs- und Umweltplanung und auch für Weiterbildung der Fachkräfte stehen nationale Mittel nur sehr begrenzt zur Verfügung. IDCED wird sicher noch das Jahr 2006 brauchen, um sich wirtschaftlich weiter stabilisieren zu können, um als unabhängiger Akteur aus einer neutralen Position heraus unterstützend wirken zu können. IDCED hat den ersten Schritt getan, um aus eigener Kraft weiter arbeiten zu können. Es hat sich als leistungsfähiger und in der Umsetzung zuverlässiger Projektpartner etabliert. Zunehmend werden auch die angebotenen Leistungen kostendeckend finanziert.

Übersicht

Fördersumme

500.000,00 €

Förderzeitraum

26.05.2003 - 26.12.2005

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik