Projekt 19942/01

Symposium des ZDF zur Umweltbildung

Projektträger

Regionales Umweltbildungszentrum Hollen e. V.
Holler Weg 33
27777 Ganderkesee
Telefon: 04223/95056

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

10 Jahre nach der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992 und kurz vor der Folgekonferenz in Kapstadt (Südafrika) sollten im Rahmen eines Symposiums im Kongresszentrum des ZDF in Mainz am 26. April 2002 konkrete Perspektiven für die Umsetzung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland aufgezeigt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas ganztätige Symposium befasste sich unter dem Titel Kartoffelbrei und Pferdemist: konkrete Projekte und Strategien zur Umsetzung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland mit der Vorstellung von konkreten Projekten der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und entwickelte daraus Perspektiven für die politischen Rahmenbedingungen von nachhaltiger Bildung.
Das Symposium stand unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Johannes Rau, der zu Beginn der Veranstaltung per Filmbericht in einem Interview mit Volker Angres, ZDF.UMWELT-Redaktion in die Themenstellung der Nachhaltigkeit einführte.
In verschiedenen Foren wurde die Arbeit von Schülerfirmen aus dem DBU-Projekt Schülerfirmen im Kontext einer Bildung für Nachhaltigkeit und das Thema Schülerfirmen im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie vorgestellt und diskutiert. Dabei wurden grundsätzlich Perspektiven zukünftiger Bildungspolitik mit dem Schwerpunkt der Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund der PISA-Studie zur Bildungs-situation in der Bundesrepublik Deutschland erörtert. Außerdem ging es um politische Rahmenbedingungen nachhaltiger Bildung.
An den Foren beteiligten sich unter Moderation von Volker Angres (ZDF.UMWELT-Redaktion) Schüler, Lehrkräfte, Mitarbeiter von Umweltbildungszentren, Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. An der Veranstaltung haben u. a. federführend teilgenommen: Fritz Brickwedde (Generalsekretär der DBU), Prof. Gerhard de Haan (Universität Berlin), Volker Angres (ZDF.Umwelt), Jürgen Drieling (Bez.-Reg. Weser-Ems), Dr. Christa Henze (Universität Essen), Renate Jürgens-Pieper (Kultusministeri-um Niedersachsen), Peter Heesen (Deutscher Philologen Verband), Renate Hendricks (Bundeselternrat), Jens Schulenberg (Geschäftsführer der Schülerfirma AXXI.de aus Delmenhorst), Lars Reichow (Liedermacher), Rolf Dasecke (RUZ Hollen), Birgit Rafflenbeul (NUA-NRW), Bettina Schröder (Lehrerin), Susanne Henkel (Unternehmerin), Dr. Angelika Zahrnt (BUND) und Michael Müller als Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Lars Reichow.
Ganztägig präsentierten sich die nachhaltigen Schülerfirmen des DBU-Projektes auf einem Markt der Möglichkeiten im Foyer des Kongresszentrums des ZDF in Mainz.


Ergebnisse und Diskussion

1. Die Diskussionen haben durchgängig gezeigt, dass alle Beteiligten die Bildung für Nachhaltigkeit als einen wesentlichen Baustein zukünftiger Bildungspolitik in Deutschland ansehen. Diese Einschätzung geht über alle Partei- und Verbandsgrenzen hinweg und gilt auch für die Vertreter der Wirtschaft, der Universitäten und der Schulen. Gerade vor dem Hintergrund der PISA-Studie bietet die Bildung für Nachhaltigkeit große Chancen durch ihren Projektcharakter, durch die fächerübergreifende Gestal-tung und durch die Einbeziehung externer Partner aus Wirtschaft, Verbänden, Behörden etc.
2. Im Rahmen einer Bildung für Nachhaltigkeit wird der Einrichtung von Schülerfirmen, die der Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 21 verpflichtet sind, eine zentrale Bedeutung beigemessen. Es hat sich gezeigt, dass solche Schülerfirmen in allen Schulformen einzurichten sind. Nähere Einzelheiten sind der Homepage www.nasch21.de des DBU-Projektes Schülerfirmen im Kontext einer Bildung für Nachhaltigkeit zu entnehmen.
3. Die Umsetzung einer Bildung für Nachhaltigkeit verlangt aber noch in allen Bundesländern vielfältige Aktivitäten in der Politik, der Verwaltung, den Schulen und bei den externen Partnern der Schulen wie z.B. der Wirtschaft. Dabei sind eine Menge schulorganisatorische, rechtliche, unterrichtliche und fi-nanzielle Probleme zu lösen. Diese Probleme werden aber als lösbar angesehen. Mit Spannung werden die Ergebnisse des 5jährigen BLK-Programms 21 - Bildung für eine nachhaltige Entwicklung erwartet, die Ende 2004 vorliegen werden. Diese Ergebnisse können Grundlage für weitere Aktivitäten sein.
4. Besonders positiv wurde das Engagement der ZDF.UMWELT-Redaktion mit Volker Angres an der Spitze für die Unterstützung einer Bildung für Nachhaltigkeit in Deutschland bewertet. Dieses Enga-gement hat das öffentliche Interesse in diesem Bereich deutlich erhöht. Die Berichterstattung über dieses Symposium und das kontinuierliche Berichten über die nachhaltigen DBU-Schülerfirmen im ZDF.UMWELT-Magazin hat den Stellenwert der Bildung für Nachhaltigkeit deutlich erhöht.
5. Dieser erhöhte Stellenwert zeigt sich in einer Vielzahl von Einladungen für die Vertreter des DBU-Schülerfirmenprojektes zu Kongressen und Fachtagungen in Folge des ZDF-Symposiums. Bildung für Nachhaltigkeit und besonders das Konzept der nachhaltigen Schülerfirmen war Thema bei vielen bildungspolitischen Veranstaltungen in diversen Bundesländern.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Symposium wurde zeitgleich im Internet auf der Homepage des ZDF übertragen. Die geplante zeitgleiche Übertragung des Symposiums über den TV-Sender Phoenix wurde kurzfristig abgesagt, da eine andere politische Großveranstaltung stattfand, von der Phoenix berichtete. Am Sonntag, den 28. April 2002 berichtete das Magazin ZDF.UMWELT über das Symposium und seine Themen. Außerdem wurde ein Film über die DBU-Schülerfirma Pupils GmBh (Ghana mit Bäumen helfen) der Schule für Lernhilfe in Ganderkesee gezeigt. Weitere Berichte über nachhaltige Schülerfirmen werden im Jahr 2003 folgen. Am Ende des Symposiums fand eine Pressekonferenz statt. Wesentliche Fakten zum Symposium sind in Form einer CD-ROM verfügbar.


Fazit

Ein solches Symposium ist ein sehr erfolgversprechender Weg, bildungspolitische Themen in die Öffentlichkeit und in die politische Diskussion zu bringen. Dabei hat sich besonders die enge Kooperation zwischen Bildungstheoretikern und -praktikern und dem Medium Fernsehen bewährt. Diese Zusammenarbeit bringt zusätzliche Motivation in die Bildungsarbeit, sensibilisiert aber auch die Öffentlichkeit für neue bildungspolitische Ansätze. Hervorzuheben ist die Langfristigkeit des Engagements der ZDF-Redaktion Umwelt in dieser Frage.

Übersicht

Fördersumme

18.000,00 €

Förderzeitraum

12.02.2002 - 12.08.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation