Projekt 19509/01

Netzwerk Umwelt – Erarbeitung und Präsentation einer Umweltausstellung zum Thema Glauben und Handeln in der Benediktinerabtei Plankstetten

Projektträger

Klosterbetriebe Plankstetten GmbH
Klosterplatz 1
92334 Berching
Telefon: 08462/206-251

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit der seit 1994 begonnen grundlegenden wirtschaftlichen Neuorientierung der Benediktiner Abtei hin zur ökologischen, regionalen Kreislaufwirtschaft hat sich das Kloster zu einem Ort mit Modellcharakter für eine ökologisch und zukunftsweisende Wirtschaftsweise im ländlichen Raum entwickelt. Die Vernetzung und die Kooperation mit der Region sind dabei entscheidende Aspekte. Das Kloster setzt damit wichtige Impulse für eine positive geistige, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Das Interesse an diesem konkreten Handlungsmodell ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Die Ausstellung Glauben und Handeln wird somit zu einem wesentlichen Forum, einer breiten Öffentlichkeit die ökologischen Aktivitäten des Klosters von der Urproduktion über die Veredlung bis zur Vermarktung zugänglich zu machen. Information über und Motivation zu umweltgerechten Handeln sind die übergeordneten Ziele der Ausstellung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Umsetzung ökologischen Wirtschaftens und der Glaube bzw. die Regel Benedikts als Fundament des ökologischen Handelns bestimmen die Ausstellung und machen ihren besonderen Charakter aus. Die Ausstellung gliedert sich in die Bereiche Glauben und Handeln. Entscheidend ist dabei, dass Beten (Glauben) und Arbeiten (Handeln) als Einheit gesehen werden - Arbeiten ist gleichsam eine Art Gottesdienst. Entsprechend stehen die Ausstellungsbereiche Glauben und Handeln nicht isoliert nebeneinander, sondern sind sowohl inhaltlich als auch gestalterisch eng miteinander verknüpft. Vor diesem Hintergrund soll die Ausstellung den Besucher für die Bewahrung und den achtsamen Umgang mit der Schöpfung sensibilisieren. Sie zeigt, dass grundsätzlich jeder sein Handeln nach ökologischen Aspekten ausrichten kann und sie soll die Besucher motivieren, das ihnen Mögliche ebenfalls umzusetzen. Die Ausstellung bringt durch ihre Gestaltung sowie Informationsvermittlung sowohl die be-sinnliche, kontemplative als auch die frohe, lebendige Atmosphäre des Klosters zum Ausdruck. Das Vorhaben wird im Rahmen folgender Arbeitsschritte umgesetzt:
1. Ausarbeitung der Ausstellungskonzeption
2. Konstruktion, Bau und Installation der Ausstellungselemente
3. Eröffnung, Öffentlichkeitsarbeit und Weiterentwicklung des Projektes zu einer sog. Umweltstation des Landes Bayern.


Ergebnisse und Diskussion

Die Ausstellung Glauben und Handeln erfüllt voll und ganz die an sie gestellten Anforderungen: Die Besucher erfahren viel über das ökologische Handeln des Klosters. Sie können regionale und globale ökologische und soziale Zusammenhänge erkennen. Sie werden angeregt, das erworbene Wissen in ihrem Alltag einzusetzen. Und nicht zuletzt erfahren die Besucher, warum in der Benediktinerabtei Plankstetten letztlich ökologisch gehandelt wird: weil Gott dem Menschen die Erde zur Bewahrung anvertraut hat und sich der Mensch ihm dafür in Wort und Tat dankbar erweisen soll und darf. Die Regel des Heiligen Benedikt gibt hierfür nicht nur den Mönchen, sondern jedem aufgeschlossenen Besucher gute Anregungen für eine ökologische Spiritualität des Alltags. Diese drückt sich dann nicht in reinem Naturschutz aus, vielmehr wird ganzheitlich der Mensch in seiner Beziehung zur Natur und zum gesamten Kosmos gesehen. Dass eine gesunde Natur die Voraussetzung für die Gesundheit des Menschen ist, leuchtet dann unmittelbar ein. Die Abtei versucht, mit der Ausstellung dieses Bewusstsein beim Besucher zu fördern.
Natürlich kann die Ausstellung aufgrund der starken Vereinfachung komplexer Themen und der kurzen Verweildauer nur eine zunächst oberflächliche Beschäftigung mit Glauben und ökologischem Handeln erzielen. Sie soll aber die Lust wecken weiter zu fragen. Folgerichtig steht die Ausstellung nicht für sich alleine, sondern ist eingebunden in die vielfältigen Möglichkeiten, sich im Kloster mit Glauben und Ökologie auseinander zu setzen (z. B. in der Bibliothek, in Kursen oder auf dem Klostergut).


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ausstellung Glauben und Handeln wurde Ende September 2004 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bereits einen Monat später zeigen die zahlreichen Eintragungen der Besucher in das Gästebuch, auf welche positive Resonanz Inhalt und Umsetzung der Ausstellung stoßen. Eine große Eröffnungs- und Einweihungsfeier, zu der hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie Vertreter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt eingeladen werden sollen, ist für das Frühjahr 2005 geplant.
Das Kloster Plankstetten hat zahlreiche Besucher, die im Kloster zur Ruhe kommen möchten, die Kirche besichtigen, im Klosterhofladen einkaufen oder in der Klosterschenke einkehren. Es ist zu erwarten, dass etliche dieser Besuchergruppen auch die Ausstellung besuchen werden. Zusätzlich werden verschiedene Medien eingesetzt, um die Ausstellung und somit das ökologische Konzept des Klosters Plankstetten in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dazu gehören neben den Printmedien auch Rundfunk und Fernsehen, die seit vielen Jahren regelmäßig Beiträge über das Kloster Plankstetten senden. Besonders um die Touristen anzusprechen, wird ein Flyer erstellt, der innerhalb und außerhalb des Klosters ausgelegt wird. Und auch über das Internet können sich potenzielle Besucher über die Ausstellung und weitere Angebote des Klosters Plankstetten informieren.


Fazit

Mit der Ausstellung Glauben und Handeln ist ein wesentliches Forum geschaffen worden, wo die ökologischen Aktivitäten des Klosters von der Urproduktion über die Veredelung bis zur Vermarktung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie ist dabei ein wichtiger Mosaikstein unter den Mög-lichkeiten, die das Kloster Plankstetten seinen Besuchern bietet, um zu sich selbst und zu Gott zu kommen, aus der Balance geratenes Leben in sich und in den Beziehungen zu Menschen und zur Natur wieder auszugleichen.

Übersicht

Fördersumme

80.000,00 €

Förderzeitraum

28.05.2003 - 28.02.2004

Internet

www.kloster-plankstetten.de

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation