Projekt 19410/01

Präsentation der Auswirkungen unterschiedlicher Sanierungstechniken auf Fauna und Flora von denkmalgeschütztem Naturwerkstein am Beispiel der Festung Kronach anlässlich der 1.000 Jahrfeier der Stadt Kronach

Projektträger

Landschaftspflegeverband FrankenwaldLandkreis Kronach e. V.
Güterstr. 18
96317 Kronach
Telefon: 09266/8252

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Rahmen des Wallmauernprojektes an der Festung Rosenberg in Kronach wurden von 1997 bis 2001 beispielhaft für andere Restaurierungsmaßnahmen die Anliegen der Denkmalpflege und des Naturschutzes miteinander verbunden. Wissenschaftliche Untersuchungen hoben den naturschutzfachlichen und konservatorischen Wert von Mauerbewuchs hervor und ermittelten naturverträgliche Sanierungsmethoden.Im Form eines Lehrpfades durch die Kronacher Altstadt und um die Festung Rosenberg werden die Projektergebnisse allgemeinverständlich dargestellt. Methoden zur Mauersanierung und -gestaltung können an unterschiedlichen Objekten gezeigt werden. Diese sollen zu einem Nachahmungseffekt bei der Erhaltung bzw. Gestaltung von Natursteinmauern, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich, führen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Informationsvermittlung erfolgt in Form eines Lehrpfades mit Ausstellungsraum und einer Broschüre.
1. Lehrpfad
Der Lehrpfad führt auf attraktiven Wegen vom ehemaligen Landesgartenschaugelände durch die Kronacher Altstadt zur Festung Rosenberg. Schilder an den Stadt- und Wallmauern informieren über den Mauerbewuchs und seine Bedeutung. Unterschiedliche Gestaltungs- und Sanierungsmethoden werden gezeigt. Die Beschilderung erfolgt auch aufgrund des Baudenkmales in geringem Umfang.
2. Ausstellungsraum
In den nördlichen Vorwerken der Festungsanlage wird ein Ausstellungsraum eingerichtet. Hier werden die im Verlauf des Lehrpfades zu sehenden Inhalte ausführlicher dargestellt. Die Informationseinheiten werden in einfacher, moderner, dem Raum angepasster Form konzipiert. Auf interaktive Modelle wird wegen der relativ hohen Unterhaltskosten verzichtet.
3. Broschüre
In Form einer Broschüre werden die Informationseinheiten ausführlicher dargestellt. Diese ist im Ausstellungsraum, der Festungsgaststätte und im Rathaus erhältlich.


Ergebnisse und Diskussion

Die Ergebnisse des Wallmauernprojektes wurden an folgenden Orten dargestellt:
1. Ausstellungsraum
2. Festungsmauern
3. Sandsteinmauern der Kronacher Altstadt und des Flusses Kronach
Im Ausstellungsraum wurden auf Schautafeln das Wallmauernprojekt und die aus ihm resultierenden Ergebnisse in eine kurze und prägnante Form gebracht. Bilder und Grafiken von der Festung und dem Weg durch die Altstadt verdeutlichen die Texte und führen zum Lehrpfad hin. Die Darstellungen auf den Schautafeln finden sich in einem Flyer wieder. Der Besucher nimmt damit die Informationen mit auf den Lehrpfadweg und kann sie auch gleichzeitig zu Hause nachlesen bzw. weiterverwerten. Den Weg vom Ausstellungsraum um die Festung und durch die Altstadt findet der Besucher mit einer Karte im Flyer. Damit konnte auf eine umfangreiche Beschilderung im Außenbereich verzichtet werden. Einzelne Hinweiselemente an den Mauern geben eine Kurzinformation zum Standort und weisen mit einer Nummer auf die Informationen im Flyer hin. Hier wird ebenso auf die ausführliche wissenschaftliche Darstellung des Projektes in den Denkmalpflegeinformationen mit Bezugsquelle hingewiesen.Die Texte konnten von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Wallmauernprojektes erstellt werden; damit war eine konkrete und präzise Darstellung möglich. Sprachlich attraktiv gestaltet wurden die Texte danach unter Rücksprache mit den Wissenschaftlern durch eine Germanistin, die englischen Übersetzungen machte ein Wissenschaftler der Universität Erlangen. Die grafische Gestaltung und die Objektpla-nung übernahm das Hering´s Büro aus Kronach, die Planung der Baumaßnahmen mit Ausschreibung und Bauüberwachung das Architekturbüro Müller Architekten ebenfalls aus Kronach. Verschiedene Firmen führten nach der Ausschreibung die einzelnen Baumaßnahmen durch. Die inhaltliche und die Objektplanung wurden mit dem Fachbeirat des Wallmauernprojektes abgestimmt.
Folgende Vorgehensweisen werden als besonders erfolgreich und damit als übertragbar angesehen:
· Die Überarbeitung von wissenschaftlich erstellten Texten durch einen Germanisten.
· Die professionelle und damit attraktive Gestaltung.
· Die Einbeziehung eines Architekturbüros für die Baumaßnahmen.
· Die Organisation und Begleitung aller Aktivitäten durch den Landschaftspflegeverband.
· Die minimale Beschilderung im Außenbereich.V.a. zeitlich problematisch war zu Projektbeginn die Bewilligung der Kofinanzierung, d. h. das Projekt verzögerte sich um ein Jahr und konnte damit nicht zur Landesgartenschau 2002 sondern erst zur 1000-Jahrfeier der Stadt Kronach ausgeführt werden.
Besonders erfreulich ist das nach den Mitteilungen des Festungspersonales besondere Interesse der Besucher der Kronacher Festung an Ausstellungsraum und Lehrpfad.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Anlässlich des 1000jährigen Bestehens der Stadt Kronach wurde der Ausstellungsraum mit seinem Lehrpfad im Dezember 2003 eingeweiht und eröffnet. Plakate in den Einrichtungen des Tourismus und die ausliegende Broschüre weisen auf die Präsentation hin.


Fazit

Die Ergebnisse des Wallmauernprojektes konnten den Besuchern in einer prägnanten und attraktiven Darstellung in den Geschützkasematten der Festung Rosenberg vermittelt werden. Der Lehrpfadweg führt entlang der Festung und den Sandsteinmauern der Altstadt zu den praxisbezogenen Beispielen. Neben den projektbezogenen Objekten wurden auch sehr eindrucksvolle Bereiche der Festung und der Altstadt einbezogen.
Diese Art der Präsentation animiert die Besucher Kronachs und die Einheimischen sich mit der Instandhaltung und Sanierung von Buntsandsteinmauern auseinander zu setzen und ggf. einen Weg zur naturnahen Erhaltung und Gestaltung zu gehen.

Übersicht

Fördersumme

45.033,00 €

Förderzeitraum

07.02.2002 - 07.02.2003

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Kulturgüter
Naturschutz
Umweltkommunikation