Projekt 19393/01

Coaching zur Finanzierung von nachhaltigen Energieprojekten

Projektträger

Canopus-Stiftung
Grünwälderstr. 10 - 14
79098 Freiburg
Telefon: 0761/ 285 23 17

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Eines der großen Hindernisse bei der Förderung erneuerbarer Energien und Energiespartechnologien ist die mangelnde Kommunikation zwischen Unternehmen und Geldgebern.
Das Projekt Coaching zur Finanzierung von nachhaltigen Energieprojekten soll maßgeschneidertes, innovatives und praxisorientiertes Coaching für deutsche Unternehmer aus kleinen und mittleren Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz sowie für Finanzdienstleister anbieten. Das Coaching soll ihnen dabei helfen, ihre Kommunikationsprobleme zu überwinden, um eine fundierte, langfristige strategische Geschäftspartnerschaft bilden zu können.
Das langfristige Ziel des Projektes ist es, durch das Matching zwischen Kapital und Projekten die verbreitete Einführung von nachhaltigen Energien zu fördern, um einen Beitrag für den Klimaschutz, den Frieden und den Abbau der Verletzlichkeit durch Terror zu liefern.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie angestrebten Ziele des Projektes sollen durch folgende Elemente und Methoden erreicht werden:
· Entwicklung des Coaching-Konzeptes für Unternehmen und Investoren
· Pilot-Workshop, danach Überarbeitung des Konzeptes
· Teilnehmer-Akquisition, Internet-Auftritt, Herstellung von Marketingmaterial
· Durchführung eintägiger Coaching-Workshops für Unternehmer und für Investoren
· Abschlussveranstaltung und Evaluierung, Internationale Verbreitung der Ergebnisse
Bei den einzelnen Arbeitsschritten, die aufeinander aufbauen, wird es immer wieder eine inhaltliche und konzeptionelle Rückkopplung mit der Zielgruppe der Coaching-Workshops geben, ob deren Bedürfnisse durch das Training adäquat befriedigt werden. Der erste Pilot-Workshop ist im Herbst 2002 geplant. Die Coaching-Workshops für Unternehmer und Investoren finden 2003 und 2004 statt, die Abschlussveran-staltung im Jahr 2005.
Der Kooperationspartner BASE (Basel Agency for Sustainable Energy) wirkt insbesondere bei der inhaltlichen Konzeptentwicklung und der Verbreitung der Projektergebnisse auf der internationalen Ebene mit.


Ergebnisse und Diskussion

Über 200 Unternehmer und Projektentwickler aus der Branche der regenerativen Energie und Energieeffizienz haben die zwölf veranstalteten Coaching-Seminare dazu genutzt, ihre Kenntnisse über die Anfor-derungen des Finanzsektors zu verbessern. An diesen Zahlen lässt sich messen, dass großer Bedarf an gezielten Informationen über das Thema Finanzierung vorherrscht und mit Hilfe des Projekts eine Angebotslücke geschlossen werden konnte.
Die Konzeption des Coachings sah eine möglichst realitätsnahe Informationsvermittlung vor. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, ihre Projekte selbst vorzustellen und ihre Präsentation auf etwaige Mängel sowie die Wirkung auf die anwesenden Financiers zu überprüfen. Auf interaktive Weise konnten somit die unterschiedlichen Erwartungshaltungen und Ansprüche herausgearbeitet und wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. So wurde z. B. deutlich, dass Risikokapital oder Private Equity nur in wenigen Fällen als Finanzierungsform in Frage kommen, da die Renditeaussichten und Projektvolumina in der nachhaltigen Energiebranche in der Regel zu niedrig sind. Bei allen Finanzinstitutionen wird aber ein professioneller Auftritt erwartet und fundierte Informationen müssen bereitgestellt werden, um eine adäquate Risikoeinschätzung vornehmen zu können. Es zeigte sich allerdings auch, dass viele Projekte stark von den vorhandenen Rahmenbedingungen im Finanzsektor abhängen. Zum Beispiel stellen die mangelnden Fach-kenntnisse des Kapitalgebers bei der Technologiebewertung eine große Hürde dar. Damit erschwert sich bei den typischerweise eher kleinen Projektvolumina die Kapitalgenerierung, da die anfallenden Transaktionskosten beim Kreditinstitut häufig als zu hoch angesehen werden.
Die zwei Kolloquien für Investoren hatten schließlich zum Ziel, diese Problematik ansatzweise zu überwinden und alternative Finanzierungslösungen zu finden. Mit insgesamt über 80 Teilnehmern zeugt auch die Resonanz auf die Kolloquien vom gestiegenen Interesse auf Seiten des Finanzsektors. Es ließ sich feststellen, dass sich die verschiedenen Finanzinstitute zwar um den Aufbau von Fachkompetenzen bemühen, es aber insbesondere den lokalen und regionalen Banken und Sparkassen an Kapazitäten und Ressourcen mangelt. In diesem Zusammenhang zeigte sich, dass es kaum speziell für den Finanzsektor aufbereiteten Informationsquellen gibt. Zum Beispiel wäre es für die Projektprüfung wünschenswert, wenn sich Kapitalgeber an einheitlichen Bewertungskriterien, zuverlässigen Kennzahlen und praktischen Checklisten orientieren könnten.
Ein wichtiger Aspekt, der bei den Coaching Seminaren als gewünschter Nebeneffekt auftrat, ist der Aufbau und die Intensivierung von Partnerschaften zwischen den Akteuren. Denn wer Teil eines funktionierenden Netzwerks ist, kann in schwierigen Phasen einfacher die Kooperation mit anderen suchen und damit auf wertvolle Synergieeffekte bauen. In der Projektabschlussveranstaltung Impulsforum für nachhaltige Energien in Osnabrück, zeigte sich, dass ein verstärkter Austausch zwischen den Akteuren sehr begrüßt wird und als ein wichtiger Schlüssel für die weitere Entwicklung der nachhaltigen Energie angesehen werden kann.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Für die in 4 Halbjahresblöcke eingeteilten Coaching-Seminare für Unternehmer wurde jeweils eine Veranstaltungsbroschüre erstellt und über den Verteiler an ca. 2.000 Adressen verschickt. In Veranstaltungskalendern von vielen Internetseiten zum Thema Energie/ Erneuerbare Energie wurden die Seminare angekündigt. Die Termine wurden außerdem über den IWR-Pressedienst als Meldung verbreitet.
Für die Investoren-Kolloquien wurde ebenfalls ein Faltblatt erstellt und über einen professionellen Adressdienst an insgesamt 5.000 personalisierte Adressen gesendet. Über den Online-Finanz-Nachrichtendienst Ecoreporter wurden die Veranstaltungen ebenfalls angekündigt. BASE hat außerdem gezielt Kontakt zu verschiedenen Organisationen und Institutionen aufgenommen, um das Coaching gemeinsam zu bewerben.
Als wichtiges Instrument wurde für das Coaching eine eigene Website eingerichtet. Auf der Website werden die Ziele und Inhalte der Seminare erläutert, womit Interessierte sich einen guten Eindruck über das Angebot machen können.


Fazit

Das entwickelte Konzept der Coachingseminare hat sich als geeignete Form für die Vermittlung des so wichtigen Finanzierungs-Know-Hows erwiesen. Auf diese Weise konnte das Coaching seinen Teil dazu beitragen, dass sich die Branche auch im Umgang mit den Investoren und Kapitalgebern schrittweise professionalisieren konnte. Dies hat letztlich dazu geführt, dass sich nachhaltige Energie bei der Politik und in der Öffentlichkeit zunehmend als ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor etablieren konnte und nicht mehr länger als Nischensektor angesehen wird. Und auch die Finanzbranche erkennt vermehrt die ökonomische Bedeutung und das Marktpotential der regenerativen Energiesparte. Die Kolloquien für In-vestoren und das Impulsforum in Osnabrück haben dies deutlich demonstriert. Dennoch lässt sich sagen, dass der Bedarf an fundierter Informationsvermittlung für kapitalgebende Institutionen und Investoren noch groß ist. Das formulierte Ziel des Projekts, nämlich der Abbau von Kommunikationsbarrieren, war demnach ein Schritt in die richtige Richtung. Diesen Weg gilt es nun weiter zu verfolgen, indem das Thema Finanzierung gemeinsam mit allen Akteuren kontinuierlich bearbeitet und diskutiert wird.

Übersicht

Fördersumme

100.000,00 €

Förderzeitraum

08.03.2002 - 15.10.2005

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik