Projekt 19387/01

Funktionsmodell zur solaren sorptionsgestützten Klimatisierung

Projektträger

Fachverband Gebäude-Klima e. V.
Danziger Str. 20
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon: 07142/54498

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Solare Klimatisierung ist eine zukunftsweisende Anwendung der Solarenergie im Gebäudebereich, die sich allerdings derzeit noch im Anfangsstadium befindet. Eine der aussichtsreichsten Technologien für solare Klimatisierung ist die sogenannte sorptionsgestützte Klimatisierung (SGK), da hier vergleichsweise niedrige Temperaturen zum Antrieb des Prozesses ausreichen (ab ca. 45°C). Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist der vollständige Verzicht auf umweltbelastende Kühlmittel. Sowohl von Betreiberseite als auch aus den Reihen der Planer und Anlagenbauer besteht ein großes Interesse an Konzepten der solaren Klimatisierung, insbesondere auch mit der SGK-Technik. Allerdings besteht noch ein sehr großes Informationsdefizit über die Funktionsweise der Technik, über die Auslegung von Gesamtsystemen, über das Verhalten im realen Betrieb und über die technischen Möglichkeiten.
Das Funktionsmodell soll den Interessenten die Möglichkeit bieten, die Funktionsweise der SGK-Technik hautnah zu erleben. Zugleich sollen die während des Betriebs aufgenommenen Messdaten aufbereitet und auf einem Monitor dargestellt werden. Hierdurch soll dem Betrachter die Möglichkeit gegeben werden, die thermodynamischen Vorgänge zu verstehen. Ziel des Gesamtvorhabens ist es, Planern, Anlagenbauern und Endkunden (z.B. Bauträgern) die Möglichkeit zu bieten, sich umfassend über diese Technologie zu informieren und somit die Verbreitung der solaren sorptionsgestützten Klimatisierung zu fördern.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn Zusammenarbeit mit dem FhG ISE wurde das Funktionsmodell von der Arbeitsgruppe Sorptionsgestützte Klimatisierung des Fachinstitutes Gebäude-Klima e.V. ausgelegt, konzipiert und von den Projektpartnern gefertigt. Die besonderen Anforderungen der einzelnen Komponenten durch die kleinen Baugrößen machten teilweise eine aufwändige und individuelle Komponentenfertigung notwendig. Insbesondere die Sensorik der MSR-Anlage musste auf die Gegebenheiten der SGK-Anlage adaptiert werden. Die Prozessvisualisierung erlaubt den echten Regelbetrieb der SGK-Anlage und auch einen Simulationsbetrieb, bei dem die Anlagenparameter Kollektorbauart, Kollektorgröße und Strahlungsdaten simuliert werden können.


Ergebnisse und Diskussion

Das Modell konnte termingerecht zur Messe fertiggestellt werden. Alle Funktionen des Modells konnten interessierten Messebesuchern vorgestellt werden. Aufgrund der niedrigen Raumlufttemperaturen und Raumluftfeuchten in der Messehalle, konnte allerdings nicht die volle Leistungsfähigkeit gezeigt werden, denn gerade bei hohen Feuchten ist das System besonders vorteilhaft. Für die folgenden Präsentationen wurde das Modell zusätzlich mit einer Mischkammer ausgestattet, die feuchte und warme Fortluft in die Frischluft mischen kann, und so definierte Außenluftkonditionen simulieren kann.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Auf der Light & Building 2002 (Aircontec) wurde das SGK-Modell zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Interesse der Besucher war überragend. Besonders auffällig war das große Interesse des internationalen Publikums an dieser Technologie.
TGA-Planer informierten sich über die verfügbaren Systeme und die Betriebserfahrungen mit den vorhandenen Anlagen. Das Fachinstitut Gebäude-Klima e.V. stellte durch Vertreter der beteiligten Fachfirmen sicher, dass die Fragen der Besucher kompetent beantwortet werden konnten.
Parallel zur Modellpräsentation wurde ein Industrieworkshop durchgeführt, auf dem Referenten aus dem IEA Solar Heating and Cooling Task 25 über Technologien und Praxiserfahrungen berichteten. Das FGK wird die im Rahmen der Präsentation erarbeiteten Materialien für die weitere Öffentlichkeitsarbeit in Presse und Internet nutzen.
Das FhG ISE stellte das Modell bereits ein zweites Mal auf der INTERSOLAR in Freiburg im Juli 2002 der interessierten Öffentlichkeit vor.


Fazit

Alle beteiligten Fachfirmen und Institute waren mit dem Bau und der Präsentation des Funktionsmodells sehr zufrieden und vom großen Interesse überrascht. Viele Besucher zeigten sich erfreut, dass so eine breite Kooperation zwischen teilweise konkurrierenden Firmen möglich ist, um neue Technologien in den Markt zu bringen.
Das Modell und die Informationen aus der Sonderschau und dem Industrieworkshop stehen weiterhin interessierten Kreisen für eine Präsentation zur Verfügung. Das Modell hat zwischen den Ausstellungen mittlerweile einen festen Platz im Neubau des FhG ISE in Freiburg gefunden, und kann dort von interessierten Besuchern jederzeit besichtigt werden.

Übersicht

Fördersumme

38.347,00 €

Förderzeitraum

19.12.2001 - 19.08.2002

Internet

www.fgk.de

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik