Projekt 19262/01

Mittelstandsspezifische Veranstaltung und Publikation: Salzverwitterungen als Ergebnisse von Umweltbelastungen an Mauerwerk und Wandmalereien (neueste Forschungsergebnisse)

Projektträger

Hochschule für Bildende Künste DresdenAbteilung Restaurierung / Fachklasse fürWandmalerei und Architekturfarbigkeit
Güntzstr. 34
01307 Dresden
Telefon: 0351/4402-246

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Salze sind in den europäischen Industriestaaten einer der wichtigsten Faktoren für die Zerstörung mineralischer Baustoffe an historischen Bauwerken. Bei den meist überwiegend karbonatischen Bindemitteln historischer Mörtel spielt der Salzangriff eine besondere Rolle, weil sie chemisch sehr reaktiv sind und dem äußeren Angriff saurer Lösungen auf die Dauer nicht standhalten. Neue Methoden zur Behandlung sind wichtiger Bestandteil der Konservierungsrealität und bedürfen verstärkter Verbreitung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Seminar:
In erster Linie soll das Seminar einen Beitrag dazu leisten, den bereits in der Berufspraxis stehenden Restauratoren auf dem Gebiet der Salzproblematik Grundlagenkenntnisse zu vermitteln, bzw. einen älteren Kenntnisstand mit neuesten Erkenntnissen zu verbessern. Damit soll eine Lücke geschlossen werden, die dem Restaurator ermöglicht, Prozesse besser verstehen zu können und vor allem an der notwendigen interdisziplinären Auseinandersetzung als kompetenter Partner mitwirken zu können. Diese Mitwirkung ist sowohl in der Erhebung des Schadensbildes, der Interpretation der Ursachen und der verantwortungsvollen Planung der daher notwendigen konservatorischen Maßnahmen zu sehen.
2. Tagung:
Im Anschluss an das Seminar wurde eine Tagung zum gleichen Themenkreis ausgeführt, die vor allem den neuesten Kenntnisstand im Bereich der Salzverwitterung und den damit möglichen Konservierungsmaßnahmen aufzeigte. Die Tagungsplattform war vor allem den aktuellen Forschungsergebnissen der angewandten Naturwissenschaft gewidmet. Die breite Fächerung der unterschiedlichen Themenkomplexe wurde durch Fachleute mit verschiedenen Forschungs- und Erfahrungsschwerpunkten auf internationaler Ebene dargestellt und einen Austausch über an sich grundverschiedene Herangehensweisen ermöglicht.
Insgesamt wurden mit der Tagung eine Verknüpfungen der wissenschaftlichen Grundlagen mit konkreten Fragen der Erhaltung erreicht und von theoretisch vermittelten Fakten zu praxisrelevanten Problematiken Brücken geschlagen.


Ergebnisse und Diskussion

Innerhalb der letzten fünfzehn Jahre sind auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Forschung zu bauschädlichen Salzen und deren Auswirkungen wie auch zum praktisch-konservatorischen Umgang mit diesen Phänomenen zahlreiche neue Beiträge geleistet worden, die zum Fortschritt in theoretischer wie praktischer Hinsicht beigetragen haben. Sie wurden in Deutschland nicht zuletzt durch größere Projekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) befördert. Die Ergebnisse sind in zahlreichen Einzelveröffentlichungen dokumentiert. Eine zusammenfassende Publikation, erschien in Deutschland zuletzt 1996 auf Grundlage einer Tagung im Jahr 1988 in München.
Der nun aufliegende Band Mauersalze und Architekturoberflächen stellt einen aktuellen Stand der Forschung und Anwendung aus internationaler Sicht dar. Die Tagung, deren Beiträge hier vorliegen, war ein Versuch, aktuelle Kenntnisse über Salze und den Umgang mit ihnen für den Restaurator als verantwortlichen Erhalter darzustellen und den Naturwissenschaftler stärker mit der restauratorisch-konservatorischen Seite vertraut zu machen.
Die Tagung war unter anderem auch die Grundlage zur Ausrichtung des Salt Expert Workshops in Prag Dezember 2002 durch die Paul Getty Foundation.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse wurden mit dem Tagungsband veröffentlicht, Herausgabe Juli 2003, der in der Dokumentation mit vorgelegt wurde.


Fazit

Die aufgezeigten unterschiedlichen Positionen zeigen die Notwendigkeit der Vielfalt, die der Dialog mit dem Objekt verlangt, welches jeweils als Einzelfall zu sehen ist. Interdisziplinarität und Transdisziplinarität wird von diesem Aufgabengebiet verlangt, um nachhaltige Konservierungsstrategien zu erarbeiten. Seminar und Tagungen mit entsprechender Publikationsarbeit werden dabei auch weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen müssen.

Übersicht

Fördersumme

25.564,59 €

Förderzeitraum

13.12.2001 - 30.05.2003

Internet

www.hfbk-dresden.de

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Kulturgüter
Umweltkommunikation
Umwelttechnik