Projekt 19196/01

Green Goal – Das Umweltkonzept für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006

Projektträger

DFB
Otto-Fleck-Schneise 6 a
60528 Frankfurt
Telefon: 069/2006-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Unter dem Motto Green Goal hat es sich das Organisationskomitee der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zur Aufgabe gemacht, die WM 2006 im Einklang mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Dies soll durch die Kooperation mit dem Öko-Institut e.V. und dem WWF Deutschland gewährleistet werden. Ziel der Kooperation ist die Erarbeitung, Umsetzung und Kommunikation eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenErfassung und Bewertung des Status quo: Anhand der Besichtigung ausgewählter Stadien sowie der Untersuchung von Sport-Großveranstaltungen erfasst und charakterisiert das Öko-Institut die Ausgangssituation für die WM 2006 unter dem Fokus der Nachhaltigkeit. Darauf aufbauend werden relevante Themenfelder und Optionen für die Verbesserung der Umweltsituation erarbeitet.
Gemeinsame Erarbeitung von verbindlichen Umweltzielen im Dialog: Gemeinsam werden in relevanten Handlungsfeldern verbindliche Umweltziele für die WM 2006 erarbeitet. Die Ziele werden am Ende dieses Projekts öffentlich kommuniziert.
Ausarbeitung eines Umsetzungskonzeptes: Aufbauend auf den bisherigen Schritten wird durch das Öko-Institut ein umfassendes Konzept erstellt, das die Umsetzung der aufgestellten Umweltziele im Anschluss an das Projekt sicherstellen wird. Darin enthalten sind erste Konzepte in einzelnen Themenfeldern.
Aufbau von Kooperationsnetzwerken: Das Öko-Institut wird iln enger Abstimmung mit dem OK die Möglichkeiten identifizieren, durch Unternehmenskooperationen das Umweltkonzept zu unterstützen bzw. Modellprojekte zu finanzieren.
Ausarbeitung einer Kommunikationsstrategie für das Umweltkonzept: Der WWF erarbeitet in Abstimmung mit dem OK eine Kommunikationsstrategie für das Umweltkonzept, die es ermöglicht, durch positive Berichterstattung zu der geplanten WM in der Öffentlichkeit aufzutreten.


Ergebnisse und Diskussion

Ausgangspunkt für die Entwicklung der Umweltziele für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 (WM 2006) die als zentrales Ergebnis aus dem Projekt Green Goal resultieren, war die ökologische Erfassung und Bewertung des Status quo der 12 WM-Stadien. Neben der Auswertung der Antworten zum FIFA-Pflichtenheft und einer ausführlichen Literaturrecherche zu Umweltkonzepten von Großveranstaltungen haben ein vertiefender Fragebogen für die WM-Stadien und Stadienbesuche die we-sentlichen Grundlagen für die Status quo Analyse geschaffen. Der eigens für die Analyse entwickelte Fragebogen hat auf dem FIFA-Pflichtenheft aufgesetzt und lieferte eine detaillierte Datenbasis zur ökologischen Charakterisierung der WM-Stadien. Daraus konnten zum Thema Umwelt sowohl der Ausgangspunkt (Durchschnitt über alle Stadien) als auch best practice Beispiele, die als Vorbild für andere Stadien gelten können, ermittelt werden.
Auf Basis der ersten Ergebnisse der Status quo Analyse wurden aus allen umweltrelevanten Themen der WM 2006 vier zentrale Handlungsfelder für das Umweltkonzept Green Goal, nämlich Mobilität, Energie, Abfall und Wasser, bestimmt. Andere Themen, wie z.B. der Stadionbau, sollen zwar ebenfalls im Rahmen von Green Goal berücksichtigt werden, haben aber, da hier die Einflussmöglichkeiten des Organisationskomitees (OK) der WM geringer sind, nicht diesen zentralen Stellenwert. Entsprechend be-zieht sich die Konzepterstellung und auch die Entwicklung von Umweltzielen und Umsetzungsmaßnahmen auf die vier oben genannten Handlungsfelder. Als ein wichtiges Ergebnis auf dem Weg zu den Umweltzielen wurden für Mobilität, Energie, Abfall und Wasser Umwelt-Leitlinien verabschiedet. Diese sind richtungsweisend für die Ziele. Damit einher ging auch ein erster Ausblick auf mögliche Maßnahmen und Konzepte. Aufbauend auf der Status quo Analyse wurde zur Konkretisierung der Leitlinien für die vier Handlungsfelder verbindliche quantitative und qualitative Umweltziele für die WM 2006 erarbeitet. Diese stellen eine Empfehlung für das Präsidium des OK dar und bedürfen noch der Zustimmung durch das Präsidium.
Als wesentlicher Bestandteil des Umweltkonzeptes Green Goal wurden zur Erreichung der Umweltziele für jedes der vier Handlungsfelder mögliche Maßnahmenbündel entwickelt. Um die geplante Vorge-hensweise bei der späteren Umsetzung zu veranschaulichen, wurden zudem konkrete Maßnahmen detailliert vorgestellt und deren ökologischen Nutzen und die ökonomische Durchführbarkeit aufgezeigt. Als erstes konkretes Ergebnis von Green Goal ist als ein Pilotprojekt der Einsatz von Recyclingbeton beim Frankfurter Waldstation in Planung.
Das Kommunikationskonzept für die WM 2006 beinhaltet folgende Ziele: Imagegewinn für die WM, Umsetzung der Umweltziele in Zielmedien darstellen, Werbung für umweltverträgliche WM, Akzeptanz von Umwelt- und Naturschutz auf internationaler Ebene erhöhen. Die Kommunikation von Green Goal läuft in drei Phasen ab. In der Startphase werden die Umweltziele für die WM veröffentlicht. In der zweiten Phase (Umsetzung des Konzeptes) werden bei Ereignissen wie z.B. Stadieneröffnungen, Pressekonferenzen durchgeführt oder Mitteilungen an die Medien gegeben. Vor und während der WM wird bundesweit über die Umsetzung der Umweltziele berichtet. Ein weiterer Aspekt ist die Motivierung zu umweltverträglichem Verhalten, z.B. Anreise mit der Bahn. Die dritte Phase ist die WM selbst. Hier sollen an geeigneter Stelle in attraktiver Form die Themen Natur- und Umweltschutz sowie nachhaltige Entwicklung dargestellt werden. Erfolgsfaktoren hier sind der Einsatz von Prominenten, Förderung internationa-ler Projekte und Einsatz des Internets.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Zu Beginn des Projektes wurde mittels Pressemitteilung auf die Erstellung des Umweltkonzeptes für die Fußball-WM 2006 hingewiesen, April 2002. Ebenso besteht ein Hinweis auf das Projekt auf der offiziellen, internationalen Homepage der FIFA (http://fifaworldcup.yahoo.com/de/021115/1/1l.html). Das Pro-jekt Green Goal mit dem Umweltkonzept für die WM 2006 wurde weiterhin auf drei Veranstaltungen vorgestellt: 1) von der DBU organisierten Leistungsschau Woche der Umwelt in Berlin, Juni 2002. 2) Ta-gung des BMU Umwelt, Naturschutz und Sport im Dialog an der Deutschen Sporthochschule in Köln, Juli 2002. 3) Ringvorlesung Tourismus - Wirtschaft - Sport-Events der TU Dresden, Juli 2002. Nach der offiziellen Verabschiedung der Umweltziele für die WM 2006 durch das Präsidium des Organisati-onskomitees ist es geplant, die Umweltziele anlässlich einer Veranstaltung mit prominenter Besetzung öffentlich bekannt zu geben.


Fazit

Mit Green Goal wurde der wesentliche Grundstein für die erstmalige Austragung einer Fußball-WM unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten gelegt. Die systematische Herangehensweise kann dabei als wegweisend auf für andere Großveranstaltungen gelten. Basierend auf der Status quo Analyse wurden die durch die WM 2006 zu erwartenden Umweltauswirkungen umfassend bestimmt und darauf aufbauend konkrete, messbare Umweltziele zur Reduzierung der Umweltauswirkungen entwickelt.

Übersicht

Fördersumme

90.324,00 €

Förderzeitraum

12.02.2002 - 30.11.2002

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik