Projekt 19133/01

Metalldachkollektoren nach dem Elastomer-Metall-Absorber-Prinzip – Entwicklung und Demonstration

Projektträger

Maas Profile GmbH & Co. KG
Friedrich-List-Str. 25
74532 Ilshofen
Telefon: 07904/9714146

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Prinzip des Elastomere-Metall-Absorbers (EMA) ermöglicht es, herkömmliche Metalldächer durch geringfügige Modifikationen des Profils und Einlegen spezieller EPDM-Schläuche in aktive Sonnenkollektoren zu transformieren. Vorarbeiten sind dazu bereits unternommen worden, einige wesentliche Lösungen liegen vor. Ein wesentlicher Vorteil ist die erwartete deutliche Reduktion der Kosten für solare Wärme, bis zu 30%. Ein weiterer Aspekt ist die hohe Umweltrelevanz des EMA-Kollektors, da dieser auf schädliche Frostschutzmittel verzichten kann. Aufgabe dieses Projekts ist es, ausgehend vom vorhandenen Entwicklungsstand, die Komponenten und das System unter Berücksichtigung der Umweltrelevanz so weiterzuentwickeln, dass es in Demonstrationsanlagen eingesetzt werden kann. Ein Schwerpunkt ist die Konstruktion und Fertigung der Metallprofile, einschließlich der Fertigungsmaschine. Drei Pilot und Demo - Anlagen in normaler Anlagengröße sollen bei realen Verbrauchern geplant, aufgebaut und in Betrieb genommen werden, einschließlich Auswertung. Bei den P&D Anlagen ist eine Anlage zur Schwimmbadwassererwärmung (unverglast) und eine Anlage zur Warmwasseraufbereitung (mit Glasabdeckung) vorgesehen. Weiterhin soll in einer unverglasten Anlage Warmwasservorerwärmung untersucht werden. Die Ergebnisse fließen zurück in die Komponentenentwicklung und die Planungshinweise. Eine wesentliche Aufgabe ist es, die Kostenanalyse durchzuführen, und die zukünftige Vertriebsstruktur zu erarbeiten. Am Ende des Projektes soll es möglich sein, mit ausreichend gesicherten Erkenntnissen Anla-gen nach dem EMA Prinzip zu akquirieren, zu planen und zu betreiben.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAP1: Projektmanagement, Kosten, Vertriebsstruktur:
In den Jahren 2004 und 2005 fanden mehrere Treffen der Projektpartner zur Abstimmung der einzelnen Schritte im Projekt statt. Ende des Jahres 2004 konnten das Projekt Freibad Nordstemmen und am Anfang des Jahres 2005 das Projekt Freibad Ilshofen-Unteraspach als Pilot- und Demoanlagen gewonnen werden. Das Freibad Nordstemmen dient als Freibadanlage und das Freibad Ilshofen als verglaste Anlage zur Warmwasserbereitung.
Das Produkt BEMO Sol wird derzeit am Markt mit einem Preis von 50-60 €/m² am Markt angeboten. Die verglaste Variante zur Warmwassergewinnung wird zurzeit kalkuliert, ein Markteinführungspreis kann derzeit noch nicht bekannt gegeben werden.
Mit der Markteinführung als neues Produkt der Fa. Maas Profile wurde im Januar 2007 auf der BAU 2007 in München begonnen. Die Vertriebsaktivitäten werden derzeit von Mitarbeitern der Fa. Maas durchgeführt. Nach der Durchführung erster Objekte mit dem Produkt BEMO Sol wird die Vertriebs-struktur ausgeweitet. Dafür ist aber eine positive Marktresonanz erforderlich.


Ergebnisse und Diskussion

AP2: Profilherstellung:
Der Bau des Rollformers und dessen Inbetriebnahme ist abgeschlossen.
Das Eindrücken der Schläuche findet zurzeit mit einem speziell hierfür entwickelten Werkzeug von Hand statt.
Das eingesetzte Profil wurde von dem Projektpartner bewertet. Siehe hierzu den Abschlussbericht des ISFH.
AP3: Montage und Anschlüsse
Die Anschlusssituation für Ortgang, First und Traufe wurden für den unverglasten Kollektor entwickelt und bereits bei zwei Projekten erfolgreich umgesetzt.
Die haustechnische Anlage zur Warmwassergewinnung mit dem verglasten Kollektor wurde in der P&D Anlage Unteraspach eingebaut und vom ISFH geprüft.
Die Glashaltekonstruktion sowie die hierfür erforderlich Anschlüsse für Ortgang, First und Traufe wurden entwickelt und in der P&D Anlage Unteraspach eingebaut.
Die Standarddetails für die Ausführung der unverglasten und verglasten Variante des BEMO SOL wurden entwickelt und ausgeführt. In weiteren Projekten werden derzeit projektspezifische Anforderungen weiterentwickelt.
AP4: Solarstation, Hydraulik, Betrieb.
Für das Freibad Nordstemmen wurde das komplette Konzept, bis hin zum Angebot und Teilespezifikation erstellt und erfolgreich umgesetzt.
Für die unverglaste und verglaste Anlage wurde ebenfalls das komplette Konzept, bis hin zum Angebot und Teilespezifikation erstellt und erfolgreich umgesetzt.
AP5: Schlauchherstellung
Nachdem die Fa. Phönix nicht mehr in der Lage ist, einen brauchbaren Schlauch herzustellen, wurde für die Herstellung des Schlauches ein neuer Partner gesucht und mit der Fa. GFD gefunden. Mit der Fa. GFD wurde der grafithaltige Schlauch weiterentwickelt und in die P&D Anlagen eingebaut.
Der entwickelte Schlauch der Fa. GFD wurde von der FH Osnabrück getestet. Weiterhin wurde der Schlauch in der P&D Anlage auf die Effizienz geprüft. Ergebnisse sind aus dem Untersuchungsbericht ISFH zu entnehmen.
AP6: Pilotanlagen:
Die Freibadanlage in Nordstemmen war eine Saison in Betrieb und wurde vom Bauherrn positiv aufgenommen.
Die Freibadanlage Unterasbach wurde mit der verglasten Variante im Sommer 2006 in Betrieb genommen, so dass Versuchergebnisses des Sommers für die Auswertung vorliegen.
AP7: Vermessung und Beobachtung:
Die Vermessung der Freibadanlage Nordstemmen und Unterasbach wurde eine Saison durchgeführt und vom ISFH ausgewertet.
AP8: Regeln für Planung und Betrieb:
Derzeit nur in groben Zügen vorhanden, sie werden bei der Ausarbeitung und Beobachtung der ersten Projekte entstehen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Es wurde ein neuer Prospekt für den BEMO SOL Schwimmbadabsorber entworfen welcher sich gerade in der Umsetzung befindet. Das Unternehmen BEMO SYSTEMS präsentiert derzeit das BEMO SOL Schwimmbadabsorber-System bei Kundenschulungen.
Das System wurde bereits auf mehreren Messen (z. B. BAU München) der Öffentlichkeit vorgestellt.


Fazit

Die Fa. Maas Profile hat mit der Markteinführung des Produktes BEMO Sol im Januar 2007 das Forschungsprojekt abgeschlossen. Aus Sicht der Fa. Maas Profile führte dieses Forschungsprojekt zu einer erfolgreichen Produktentwicklung zur Herstellung von Warmwasser.
Bei der Markeinführung wurden weitere Einsatzgebiete dieses Systems insbesondere bei der Verwendung als Kühlsystem für Photovoltaikmodule entwickelt. Durch diese Möglichkeit des Einsatzes kann die Leistungsfähigkeit der Solarmodule durch die Kühlung erheblich erhöht werden.
Weiterhin hoffen wir in naher Zukunft die Kombination von Solarmodulen und Warmwasserherstellung und Heizung optimieren zu können.
Für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten möchten wir uns an dieser Stelle nochmals bedanken.

Übersicht

Fördersumme

342.176,47 €

Förderzeitraum

07.12.2001 - 11.02.2008

Internet

www.bemo.com

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik