Projekt 19079/01

Umweltinformationsvermittlung zum Thema Wald im Gebirge

Projektträger

Stiftung Wald in Not
53175 Bonn

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Aus Anlass des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahres der Berge 2002 wird die Stiftung Wald in Not im
Rahmen ihres Informationsauftrages das Thema Wald im Gebirge in einer Informationskampagne herausstellen. Dabei soll verdeutlicht werden, dass die Schutzfunktion der Bergwälder durch Umwelteinflüsse gefährdet ist und Maßnahmen zur Pflege und Sanierung der Schutzwälder notwendig sind, um diese zu erhalten. Die Stiftung kann dabei an ihre bisherigen Aktivitäten zur Er-haltung des Bergwaldes anknüpfen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenWichtiger Bestandteil der Informationskampagne ist ein Faltblatt mit dem Titel Wald im Gebirge - Lebensversicherung und Lebensraum. Es ergänzt die in einem vorhergehenden Projekt erarbeitete Broschüre Ohne Schutzwald gehts bergab!, die auch im Rahmen der Informationskampagne eingesetzt werden soll. Ebenfalls soll das Internetangebot der Stiftung um das Thema Wald im Gebirge ergänzt werden.
Eingerichtet wird darüber hinaus im Waldinformationszentrum Füssen/Ziegelwies eine Informationsausstellung und ein Lehrpfad der Stiftung zum Thema Wald im Gebirge. Damit sollen, neben der örtlichen Bevölkerung und den Schulen, vor allem die Urlauber im Allgäu und im benachbarten Tirol angesprochen und Verständnis für die Bemühungen zum Schutz des Bergwaldes geweckt werden. In einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Deutschen Alpenverein wird ein seit Mitte der 80er Jahre laufendes Gemeinschaftsprojekt zur Entwicklung einer Übergangsstrategie zum Schutz des Bergwaldes auf der Projektfläche Karlstein bei Bad Reichenwald vorgestellt.
In einer weiteren Veranstaltung im Ostallgäu wird, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Waldbesitzern und Kommunen, der Beitrag einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Bergwaldes durch seine Eigentümer für den Erhalt der Schutzfunktion und zum Schutz von Umwelt und Klima dargestellt. Beide Veranstaltungen dienen auch dem Informationsaustausch und der Fachdiskussion zwischen den unterschiedlichen Fachdisziplinen.
Durch die Entwicklung von Anzeigenmotiven und die Veröffentlichung als Füllanzeigen wird ebenfalls auf das Thema und die Informationsmaterialien hingewiesen.


Ergebnisse und Diskussion

Mit dem Projekt konnte die Stiftung Wald in Not eine wichtige Ergänzung zu den Aktivitäten anderer Organisationen und der Bundesregierung zum Internationalen Jahr der Berge 2002 liefern, da nach Ein-schätzung der Stiftung das Thema Wald im Gebirge zu kurz kam.
Als Informationsmaterialien konnten eingesetzt werden die Broschüre Ohne Schutzwald geht`s bergab, die in einem vorhergehenden Projekt erstellt wurde, und das neue Info-Faltblatt Der Bergwald - Lebensversicherung und Lebensraum. Beide stellte die Stiftung den Forstämtern im Alpenraum, sowie Umwelt- und Naturschutzorganisationen in größerer Stückzahl für deren Veranstaltungen zu Verfügung. Zahlreiche Einzelanfragen wurden beantwortet.
Die Stiftung selbst war präsent bei der Eröffnungsveranstaltung zum Internationalen Jahr der Berge am 15.02.2002 in München, der 4. Bergwaldkonferenz zum Bergwaldprotokoll der Alpenkonvention vom 27.bis 29.05.2002 in Grainau und bei der Abschlussveranstaltung zum Internationalen Jahr der Berge am 22.11.2002 in Quedlinburg. Des Weiteren hat sich die Stiftung am Symposium 25 Jahre Alpen-schutz des Deutschen Alpenvereins vom 14. bis 16. Juni in Berchtesgaden beteiligt. Sie konnte dort das Informations-Faltblatt Der Bergwald - Lebensversicherung und Lebensraum vorstellen. Im Rahmen der Tagung wurde eine Exkursion zur Projektfläche Schutzwaldsanierung Karlstein - Übergangsstrategie zur Sicherung der Schutzfunktion des Bergwaldes angeboten. Das Projekt wird von der Stiftung ge-meinsam mit dem Dt. Alpenverein seit 1986 betrieben. Die Projektfläche und die bisherigen Ergebnisse des Projektes wurden den Exkursionsteilnehmern vorgestellt.
Des Weiteren veranstaltete die Stiftung am 18.09. in Pfronten/Allgäu eine Informationstagung zum Thema: Ohne Schutzwald geht´s bergab - welchen Beitrag leistet eine nachhaltige Nutzung zur Erhaltung der Schutzfunktion unserer Bergwälder. An der Tagung nahmen rund einhundert Interessierte teil. In den Vorträgen und der Diskussion wurde die Bedeutung der Waldwirtschaft im Gebirge für die Erhaltung der Schutzfunktion deutlich. Um die Waldbewirtschaftung aufrecht zu erhalten, sollten die Waldbauern eine vergleichbare Förderung erhalten, wie die Almbauern. Die Ergebnisse sind in einer Dokumentation veröffentlicht worden.
Im Walderlebniszentrum Füssen-Ziegelwies förderte die Stiftung im Rahmen des Projektes die Anlage eines Bergwaldpfades, sowie den Aufbau der Ausstellung Der Bergwald - Lebensraum und Lebensversicherung. Das Walderlebniszentrum wurde am 16.12.2002 seiner Bestimmung übergeben. Es ist Teil des Tourismusnetzwerkes Allgäu/Tirol - Vitales Land und zeichnet sich besonders durch seine grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus. Die Stiftung Wald in Not, die sich in der Region Ostallgäu schon seit vielen Jahren für die Erhaltung des Bergwaldes engagiert, unterstützt das Walderlebniszentrum im Rahmen seines Informationsauftrages. Dort haben Erwachsene und Kinder, Einheimische und Kurgäste die Möglichkeit, den Wald im Alpenraum mit allen Sinnen zu erleben. Sie erfahren etwas über die Bedeutung der Erhaltung der Bergwälder mit ihren vielfältigen Schutzfunktionen, die zunehmend durch Umweltveränderungen gefährdet sind.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das im Rahmen des Projektes entwickelte Informationsfaltblatt Der Bergwald - Lebensversicherung und Lebensraum wurde in zahlreichen Presseveröffentlichungen vorgestellt. Ebenso die Broschüre Ohne Schutzwald geht´s bergab. Daneben konnte die Stiftung in zahlreichen Tageszeitungen und Zeit-schriften kostenlos Anzeigen schalten, die auf das Informationsangebot zum Bergwald aufmerksam machten. Über die Informationstagung in Pfronten sind Berichte in der Fachpresse, sowie in der lokalen Presse erschienen. Die Tagungsdokumentation wurde ebenfalls in der Fachpresse vorgestellt. Im Mitteilungsblatt der Stiftung Wald in Not Aktuell wurde über die verschiedenen Aktionen berichtet.
Des Weiteren hat die Stiftung auf ihrer Internet-Homepage besonders auf das Internationale Jahr der Berge und ihre Aktivitäten dazu hingewiesen. Das neue Info-Faltblatt sowie die Informationsbroschüre können im Internet als PDF-Datei eingesehen bzw. heruntergeladen werden.


Fazit

Das Projekt Umweltinformationsentwicklung zum Thema Wald im Gebirge war eine gute Ergänzung der sonstigen Themenangebote im Rahmen des Internationalen Jahres der Berge 2002, davor allem das Thema Bergwald von wenigen Organisationen angesprochen worden ist. Die Stiftung konnte auf die Bedrohung der Schutzfunktion der Bergwälder aufmerksam machen und die auf die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Sanierung und Wiederaufforstung geschädigter Waldflächen hinweisen.

Übersicht

Fördersumme

48.851,00 €

Förderzeitraum

14.01.2002 - 31.03.2003

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation