Projekt 19058/01

Entwicklung einer nachhaltigen und umweltgerechten Landwirtschaft unter dem besonderen Aspekt der Förderung der guten fachlichen Praxis im Rayon Slavsk (Kaliningrad) (Vorprojekt)

Projektträger

Förderverein der Partnerschaft der LandkreiseGrafschaft Bentheim - Slavsk e. V.c/o Landkreis Grafschaft Bentheim
van-Delden-Str. 1 - 7
48522 Nordhorn
Telefon: 05921/961152

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Seit über 50 Jahren besteht eine Patenschaft des Landkreises Grafschaft Bentheim zu Vertriebenen aus der ehemaligen Elchniederung im früheren Nord-Ostpreußen. Die eingesetzte Projektgruppe Landwirtschaft entwickelte die Zielsetzung, in einem Hauptprojekt mit Schulungen in Theorie und Praxis zur nachhaltigen und umweltgerechte Landnutzung, der artgerechten Tierhaltung und zu weiteren landwirtschaftlichen Fachthemen sowohl einen Beitrag zur Bekämpfung der Armut als auch zur Wissensvermittlung und zur Umsetzung des Konzepts des integrierten Pflanzenbaus, wie in der Agenda 21 der UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung formuliert, zu leisten. Diese Zusammenhänge sind für russische Verhältnisse innovativ und helfen mit den möglichen Verbesserungen des Wasserschutzes unter anderem die Verschmutzungen der Ostsee zu vermindern. Außerdem kann ein Beitrag zum Erhalt des Naturerbes geleistet werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1.) Zeitraum 27.08.2001 bis 05.10.2001: Arbeitsphasen mit wöchentlichen Koordinierungsgesprächen der deutschen Projektgruppe LandwirtschaftVorbereitung des Schulungsseminars: Produktionstechnik des modernen Kartoffelanbaus unter dem Aspekt der umweltschonenden Landnutzung
2.) 5.10. bis 12.10.01 Arbeitstreffen im Oblast Kaliningrad: Koordinierungsproblematik, Schulungsraumfrage, Netzwerk, Schriftliche Vereinbarungen mit Projektpartner, Kostenvoranschläge
3.) Zeitraum: 12.10.01 bis 21.12.01: Arbeitsphasen mit regelmäßigen Koordinierungsgesprächen in Deutschland beziehungsweise Russland und Erfahrungsaustausch per Brief, FAX oder E-Mail,
4.) Zeitraum: 11.01.02 bis 21.03.02 : Arbeitsphasen mit regelmäßigen Koordinierungsgesprächen in Deutschland beziehungsweise Russland und Erfahrungsaustausch per Brief, FAX oder E-Mail,
5.) Ca. 22.03.02 bis 29.03.02 Arbeitstreffen im Oblast Kaliningrad: Antragstellung Hauptprojekt, Schulungsseminar, Pflanzkartoffelverteilung, Koordinierungsfragen, Abstimmung mit Rayon- und Oblastverwaltung, Erfahrungsaustausch mit Fermern usw. .
6.) Zeitraum 01.04.02 bis 01.05.02: Arbeitsphasen mit regelmäßigen...


Ergebnisse und Diskussion

1. Zielsetzung in Arbeitstreffen mit russischen Projektpartnern weitere Ideen, Motivation zur Mitarbeit gewinnen
Bei den Arbeitstreffen im September 2001 in Nordhorn konnte der Leiter des Liegenschaftsamtes, Victor Kapranov zur Mitarbeit im Projekt gewonnen werden. Die Zusammenarbeit mit dem Kaliningrad institute of retraining agribusiness specialists verläuft positiv (siehe unten).Das Komitee für Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie in Kaliningrad begrüßt das Projekt und ist für die Eröffnung eines Bildungszentrums (Kompetenzzentrums sehr dankbar.Daher besteht die Notwendigkeit für das Projekt eine(n) Koordinator/in und eine Bürokraft mit Deutschkenntnissen für die weitere Projektarbeit im Kompetenzzentrum in Slavsk einzustellen, die mit modernen Kommunikationstechniken ausgerüstet werdenDie Saatgutinspektionen aus dem Rayon Slavsk und dem Oblast Kaliningrad signalisierten bei den Koordinierungsgesprächen im Oktober 2001 und Januar 2002 Interesse an einer Zusammenarbeit. Bei dem letzten Arbeitsbesuch vom 22. März bis 29. März 2002 wurde eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit mit der Gesamtrussischen Militärgewerkschaft von Militärangehörigen im Ge-biet von Kaliningrad (NPSW) beschlossen.
2. Zielsetzung erste Erfahrungen mit Schulungen im Rayon Slavsk gewinnen
Bei dem Arbeitstreffen im Oktober 2001 wurde mit dem Kaliningrad institute of retraining agribusiness specialists eine Seminarfolge zum Seminarthema: Produktionstechnik des modernen Kartoffelanbaus unter dem Aspekt der umweltgerechten Landnutzung vereinbart. In diesem Zusammenhang führte eine junge Diplomandin des Instituts, die in Slavsk ansässig ist, Bodenuntersuchungen und Kontaktierung von geeigneten Fermern durch. Diese Dienstleistung wurde aus dem Projekt bezahlt. Es besteht Anlass zur Hoffnung, dass diese junge Diplomandin für weitere Projekte des Hauptprojekts zur Verfügung steht. Im März 2002 wurde die theoretische Themenreihe (3 Seminare von deutscher - 5 Seminare von russischer Seite) zur Produktionstechnik des modernen Kartoffelanbaus unter dem Aspekt der umweltgerechten Landnutzung mit konkreten Anbauanweisungen vorerst abgeschlossen. Im Juni 2002 sind praktische Schulungen nach dem Auflaufen der Kartoffeln geplant. Es wurden 10 Teilnehmer für die praktische Umsetzung des Kartoffelanbaus, die die Bedin-gungen erfüllt hatten, ausgewählt.
Zielsetzung Aufbau eines Netzwerkes, möglicherweise auch mit dänischen und schwedischen Partnern
Während eines Arbeitstreffens mit der niederländischen Stiftung Avalon, Promoting Sustainable Rural Development in Central Eastern Europe am 02. November 2001 in Nordhorn wurden erste Schritte an dem Aufbau eines europäischen Netzwerkes in Slavsk unternommen. Die niederländische Stiftung zeigte sich außerordentlich interessiert Bei einem Arbeitsbesuch beim niedersächsi-schen Minister für Entwicklung und Zusammenarbeit in Europa wurde der Gedanke des Aufbau eines Netzwerkes ebenfalls sehr positiv erörtert. Herr Minister Senff sagte ideelle Unterstützung zu.
3. Zielsetzung Kompetenzzentrum in Slavsk
Während des Arbeitsbesuches im Oktober 2001 wurden drei möglich Gebäude zur Errichtung eines Kompetenzzentrums besichtigt und mit Hilfe von dem Architekten Herrn Breidenbend aus Nordhorn begutachtet. Es wurden Zeichnungen für ein Objekt angefertigt. Im Januar 2002 und im März 2002 wurden uns weitere Objekte vorgestellt. Diese Objekte eignen sich insbesondere zur Realisierung des deutsch/russischen Fonds auf der Grundlage des Raiffeisengedankens. Damit bietet ein Kompetenzzentrum, das auf einem dieser Grundstücke einzurichten ist, für die russischen Koordination die Möglichkeit, nachhaltig wirtschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen. Die Mittel der Deutschen Bundesstiftung Umwelt würden als Anschubfinanzierung auf fruchtbaren Boden fallen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Wegen der vielen Unwägbarkeiten und der notwendigen Gelassenheit bei Entscheidungsfindungen wurde bewusst in diesem Vorprojekt zunächst auf eine breite Öffentlichkeitsarbeit in der Presse verzichtet.


Fazit

Der Arbeitsschritte konnten wie geplant durchgeführt werden. Die enorme Arbeitsbelastung der deutschen Projektmitglieder zeigt, dass das Hauptprojekt ohne eine Bürokraft in Nordhorn und ohne eine Koordination in Slavsk nicht durchgeführt werden kann. Bei der Suche nach zuverlässigen Personen für die Koordination in Slavsk muss das Ergebnis der Prüfungen des russischen Rechtsanwalts abgewartet werden. Die Handelskammer Hamburg, Außenstelle Kaliningrad wird in diesen Fragen eine zuverlässige Be-ratung erteilen.
Die landtechnischen Seminare in Zusammenarbeit mit den Firmen Krone und Amazone im Januar 2002 zeigten deutlich die Bedeutung ausgereifter Landtechnik im Bezug auf bodenschonende Landnutzung, insbesondere im Hinblick auf sparsamen Saatgut-, Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatz zur Verwirklichung der Maßgaben des integrierten Pflanzenbaus wie in der Agenda 21 der UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung formuliert. Deswegen ist es sinnvoll, den Slavsker Fonds zur sozialen und umweltgerechten Unterstützung der Landwirtschaft mit einer Grundausstattung ausgewählter Landtechnik auszurüsten. Damit können gleichzeitig erste Erfahrungen in der Bewirtschaftung und Pflege der Landtechnik gesammelt werden.
Da die Bildungsinfrastruktur sowie die Möglichkeiten der zielgerichteten Kontaktaufnahme im Rayon Slavsk auf große Schwierigkeiten stößt, ist es notwendig eine verlässliche Adresse zu schaffen. Ein einzurichtendes Kompetenzzentrum kann Informations-, Beratungs- und Schulungsangebote bündeln, koordinieren und bereitstellen. Es wird somit Anlaufstelle für Interessengruppen und Personen aus dem regionalen und internationalen Bereich geschaffen. Dieses Zentrum soll netzwerkartig mit dem Kaliningrad institute of retraining agribusiness specialists, Außenstelle Slavsk, verknüpft sein.
Es war außerordentlich sinnvoll, dieses Vorprojekt durchzuführen. Damit können die geplanten Aktivitäten im Hauptprojekt zielgerichteter und effektiver verwirklicht werden.

Übersicht

Fördersumme

14.316,17 €

Förderzeitraum

27.08.2001 - 27.02.2002

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Naturschutz
Umweltkommunikation