Projekt 18824/01

Machbarkeitsstudie: Erarbeitung eines Lösungskonzeptes für die ökologisch orientierte Modernisierung der Schwimmhalle Hirschfelde

Projektträger

Gemeindeverwaltung Hirschfelde
Rosenstr. 3
02788 Hirschfelde
Telefon: 035843/2710

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Durch die Machbarkeitsstudie zur ökologisch orientierten Umgestaltung und Modernisierung der Schwimmhalle sowie zur Schaffung neuer organisatorischer Bedingungen sollen die Voraussetzungen für eine umfassendere und gezielte Nutzung der Einrichtung geschaffen werden. Kernstück sind dabei wirtschaftliche und umweltrelevante Aspekte sowie innovative Lösungsansätze bei der Anwendung neuer Technologien zur rationellen Energieverwendung bzw. -umwandlung. Damit verbundene Verringerungen der Betriebskosten und Erhöhungen der Einnahmen sollen zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit der Schwimmhalle führen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenVerändertes Nutzungskonzept:
In Abstimmung mit den zuständigen kommunalen und staatlichen Stellen sowie interessierten Einrichtungen und Organisationen der Region und der grenznahen Gebiete in Polen ist ein verändertes Nutzungskonzept zu erarbeiten.Innovatives Energiekonzept:
· Recherche zu mit öffentlichen Mitteln geförderten Modellprojekten im Bereich Schwimmhallensanierung, insbesondere auch des Typ Anklam, Ableitung von Schlussfolgerungen;
· Analyse der typbedingten und der gebäudekonkreten energetischen Schwachstellen der Schwimmhalle (Gebäudehülle, Lüftung, Verdunstung, Warmwasserbereitung, Heizungsanlage, Elektroenergie);
· Vergleich mehrerer Varianten zur energetischen Sanierung der Gebäudehülle und zur Wärmerückgewinnung aus Abluft incl. Luftentfeuchtung der Hallenluft für ein neues Lüftungskonzept;
· Darstellung der Emissionsminderungen durch die einzelnen Maßnahmen;
· Untersuchung zur Einsparung von Wasser und zur rationellen Abwasserentsorgung;
· Abgleich des Energie- und Wasserverbrauchs der Teillösungen mit vorhandenen Vergleichskennziffern im Schwimmhallenbereich;
· Ableitung von Ergebnissen für die Nachnutzung in anderen Schwimmhallen des Typ Anklam;
· Modernisierungskonzept für die etappenweise Realisierung mit Kostenschätzungen.


Ergebnisse und Diskussion

Für die Schwimmhalle wurde ein verändertes Nutzungskonzept erarbeitet. Nach der Sanierung der Schwimmhalle und Wirksamkeit des neuen Nutzungskonzeptes sollen die Nutzung und die Einnahmen aus der Nutzung leicht gesteigert bzw. gehalten werden (ca. 41.000 Nutzungen/Jahr).
Merkmal der veränderten Nutzungskonzeption ist die gezielte Einbeziehung der Nutzung in grenz-überschreitende Projekte der Jugendarbeit, des Sports, der Umwelterziehung, der Gesundheitspolitik, des betreuten Tourismus und der internationalen Zusammenarbeit im Dreiländereck Deutschland, Tschechische Republik, Polen.
Im Rahmen der Projektarbeit sollen die innovativen Elemente der Schwimmhallensanierung als Demonstrationsprojekt für die Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit zur Energieeinsparung genutzt werden.
Für die umweltgerechte und energiesparende Sanierung und Rekonstruktion der Schwimmhalle wurden verschiedene innovative Lösungen untersucht, berechnet und bewertet sowie eine Analyse von Lösungen in anderen Schwimmhallen gleichen Typs vorgenommen. Im Ergebnis wurde eine Modernisierungskonzeption erarbeitet, welche wesentliche Einsparungen an Energie und Betriebskosten sowie die Reduzierung der aus dem Energieverbrauch resultierenden Emissionen realisiert.
Im Mittelpunkt der vorgeschlagenen Lösungen stehen folgende Elemente:
- Wärmedämmung der Halle (mindestens nach Energieeinsparverordnung);
- Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung auf Basis Wärmetauscher und Wärmepumpe;
- Wärmerückgewinnung aus Abwasser (bei großem Warmwasserbedarf);
- Anpassung der Wärmeenergieversorgung an den verringerten Wärmeenergiebedarf mit Wechsel des Energieträgers (automatische Holzhackschnitzelheizung);
- für die Elektroenergieversorgung wird in einem Folgeprojekt der Einsatz von Brennstoffzellen bzw. Stirling-Motoren untersucht
- neues Nutzungskonzept unter Einbeziehung von ökologisch orientierten Transportmitteln.
Die genannten Lösungen sollen in den einzelnen Phasen erprobt, bewertet und für eine Nachnutzung in anderen Hallen gleichen Typs aufbereitet werden.
Durch die Maßnahmen zur Dämmung und Wärmerückgewinnung aus Abluft kann der Heizwärmebedarf erheblich gesenkt werden. Beim Elektroenergiebedarf ist durch den bedarfsgerechten Betrieb der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit einem Anstieg zu rechnen. Allerdings wird der über die Heizungsanlage zu deckende Heizwärmebedarf dadurch weiter verringert.
Lösungen für die Wärmeversorgung bei anderen Schwimmhallen können gegenüber der Variante Holz abweichen (z.B. BHKW), da hier die konkreten Verhältnisse unterschiedlich sind. Lösungen mit Gas-Wärmepumpe bzw. Mikrogasturbine führen im vorliegenden kleinen Leistungsbereich zu erheblichen Kosten und werden daher nicht favorisiert.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Ein Fragebogen für vergleichbare Schwimmhallen wurde entworfen und den Trägern weiterer Schwimmhallen zugesandt. Es konnten nur wenige vergleichbare Daten gewonnen werden, da teilweise bereits Erweiterungen an den Hallen durchgeführt wurden.
Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit nach Realisierung der Modernisierung soll die vorgeschlagene Projektarbeit des Trägers werden, da mit dieser Arbeit mögliche Nutzer der Schwimmhalle direkt erreicht und informiert werden können.
Dabei sollten vielfältige Kooperationspartner ständig über die Angebote und die in Vorbereitung befindlichen Veranstaltungen informiert werden. Dazu ist es erforderlich, im Rahmen der Projektarbeit folgende Präsentationen bereitzustellen: Informationsblätter, Internet-Präsentationen und veranstaltungsbezogene Informationen.


Fazit

Die Maßnahmen zur Dämmung und Wärmerückgewinnung (incl. Entfeuchtung) aus Abluft sind auf andere Hallen des Typs Anklam übertragbar. Weitere Maßnahmen wie Wärmerückgewinnung aus Abwasser und die Art der Heizungsanlage und des Energieträgers sind von Fall zu Fall hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit zu prüfen, da unterschiedliche Besucherzahlen und Verbräuche zu abweichenden Ergebnissen führen. Lösungen mit Gas-Wärmepumpe bzw. Mikrogasturbine führen im vorliegenden kleinen Leistungsbereich zu nicht tragbaren Kosten. Für die Elektroenergieerzeugung sollte in einem Folgeprojekt der Einsatz von Brennstoffzellen bzw. Stirling-Motoren untersucht werden.
Ein Konzept zur künftigen Nutzung eines konkreten Objektes sollte in Vorbereitung von Modernisierungsmaßnahmen erstellt werden.

Übersicht

Fördersumme

3.840,31 €

Förderzeitraum

07.05.2001 - 06.08.2001

Internet

www.hirschfelde.de

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik