Projekt 18752/01

Entwicklung des Prototyps einer mobilen Behandlungsanlage für Ölabscheiderinhalte und ölverunreinigte Abwässer mit integriertem Messüberwachungssystem

Projektträger

Wiedemann & Reichhardt Maschinen- undFahrzeugbau GmbH
Freiweg 4
86450 Altenmünster
Telefon: 08295/9693-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Zielsetzung des Vorhabens ist die Entwicklung einer mobilen Abwasserbehandlungsanlage, die es möglich macht Ölabscheideranlagen selektiv zu entleeren, das Abwasser auf dem Fahrzeug zu reinigen und online geprüft in die Abscheideranlage zurückzuführen. Des Weiteren werden Konzepte zur Verwertung der anfallenden Reststoffe aus den Filterkonsolen nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz entwickelt und zur Genehmigung den entsprechenden Behörden vorgelegt. Die Zielsetzung ein alternatives Entsorgungs- und Verwertungskonzept zur heutigen Vorgehensweise zu etablieren kann nur durch ein Verfahrenskonzept erreicht werden, welches sich umwelttechnisch wie auch wirtschaftlich von den heute auf dem Markt befindlichen Behandlungsanlagen und Technologien deutlich abhebt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Ergebnisse der abgeschlossenen Pilotversuche haben bestätigt, dass das Anlagenkonzept bestehend aus Sedimentations-, Filtrations- und Adsorptionsverfahrensschritten die angestrebte Zielsetzung der selektiven Entsorgung der Abscheideranlagen erfüllt und eine Abwasserbehandlung ohne chemische Hilfsstoffe unter Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte für MKW möglich machte. Um die mobile Behandlungseinheit für einen Pilotbetrieb vor Ort einsetzen zu können, sind weitere Untersuchungen der einzelnen Filterstufen, deren Dimension, Anordnung und die Befüllung und Entleerung der Filterkonsolen sowie deren Verwertungswege erforderlich. Des Weiteren muss eine alternative Online-Messeinrichtung entwickelt und realisiert werden. Durch eine genaue Überprüfung und Modifizierung des Messsystems, angepasst und geeicht für die gegebenen Bedingungen, wird die online Überwachung ermöglicht werden. Anschließend an die Entwicklungsarbeiten wird eine Überprüfung der Pilotanlage durch Versuche gemäß dem üblichen Entsorgungsturnus an Abscheideranlagen durchgeführt. Die Art, Dauer und Überwachung der Pilotversuche wird gemeinsam mit den zuständigen Fachbehörden geplant und durchgeführt, um neben den umwelttechnischen und wirtschaftlichen Aspekten auch die Ermittlung der rechtlichen und überregionalen Zulassungsfähigkeit der Behandlungsanlage zu gewährleisten.


Ergebnisse und Diskussion

Umfangreiche Untersuchungen mit verschiedenen Messtechnologien und Messgeräten haben bestätigt, dass das Messgerät Horiba OCMA-310 die Anforderungen am besten erfüllen konnte.
Hinsichtlich der rechtlichen Situation wäre eine bundeseinheitliche Regelung in Bezug auf die mobile Ent-leerung der Abscheideranlagen vor Ort die beste Lösung. Der Einleitwert von 20 mg/L KW am Abscheider Auslauf in das Kanalsystem ist nach DIN 1999, 2003 zu überprüfen und einzuhalten. Dies ist für die fest installierte Abscheideranlage sowie auch für mobile Behandlungsanlage kein Problem, solange keine stabile Emulsion vorliegt. Liegt eine stabile Emulsion vor, muss die Abscheideranlage entleert werden und dem Betreiber die Überprüfung des Betriebes nahe gelegt werden.
In Zusammenarbeit mit dem bayerischen Wasserwirtschaftsamt in München wurden die Möglichkeiten einer technisch realisierbaren und wirtschaftlichen vertretbaren Entsorgung vor Ort untersucht. Mit auf Grund der Untersuchungsergebnisse wurde die Einhaltung der Einleitwerte am Abscheider Auslauf als Entscheidungskriterium vorgeschlagen
.Bei der 10. Sitzung de LAWA Ausschusses Anlagenbezogener Gewässerschutz (Herbst 2004) wurde ein erster Entwurf vorbereitet der die Behandlung vor Ort regelt. Die Begrenzung der Kohlenwasserstoffkonzentration im Ablauf von mobilen Anlagen bei Wiedereinleitung in den stationären Abscheider ist nicht erforderlich, da die derzeitigen gesetzlichen Vorgaben für eine ordnungsgemäße Überwachung von Einleitungen aus Abscheideranlagen ausreichend sind. In Ermangelung zuverlässiger und einfach vor Ort handhabbarer Messgeräte, wie unsere umfangreiche Untersuchungen gezeigt haben, wurden die bisher je nach Bundesland unterschiedlich verlangten Messnachweise an den mobilen Anlagen in der Praxis als nicht zielführend angesehen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse wurden mit den oben aufgeführten Personenkreisen sowie mit Entsorgungsunternehmen diskutiert. Ein Abschlussbericht wurde verfasst.


Fazit

Die umfangreichen Untersuchungen mit nach dem Stand der Technik vorhandenen Messtechniken lieferten unbefriedigende Ergebnisse. Dies liegt insbesondere an der gängigen Ölabscheiderbetreiberpraxis. Sie entscheidet im wesentlichen über die Praxistauglichkeit einer Entsorgung vor Ort. Tenside im stationären Abscheider verhindern eine ordnungsgemäße Abscheidung sowie eine entsprechende Messung.

Übersicht

Fördersumme

311.089,41 €

Förderzeitraum

13.12.2001 - 13.12.2003

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik