Projekt 18582/01

Machbarkeitsstudie: Kompetenzzentrum nachhaltiges Wirtschaften – Umwelttechnik / Umweltbiotechnologie / Umweltschutz

Projektträger

Stadt Leipzig
Martin-Luther-Ring 4 - 6
04109 Leipzig
Telefon: 0341/123-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Aufbau neuer wirtschaftlicher Strukturen und wissenschaftlicher Kompetenzzentren. Bündelung von verfügbaren Kompetenzen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltung, um Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung zu verstärken. Unternehmerische Nutzung von Nachhaltigkeitskompetenz in ausgewählten Anwendungsbereichen. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Nachhaltigkeit. Teil der Umsetzung der Leipziger Agenda 21.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenMachbarkeitsstudie einschließlich aktueller Recherchen sowie Vorbereitung des künftigen Kompetenzzentrums, ausgehend von den spezifischen Leipziger Kommunikationsstrukturen, Abgleich mit Leipziger Agenda 21 (1. Projektphase).
Ableitung von Schlussfolgerungen aus Machbarkeitsstudie und Schaffung von Voraussetzungen für künftiges marktorientiertes Kompetenzzentrum als Netzwerksstruktur. Verknüpfung von wissenschaftlichen Kompetenzen und Leistungsprofilen von Unternehmen für Nachhaltigkeit. Bildung von Verbünden aus Unternehmen, wiss. Einrichtungen und Verwaltungen.
Begründung und Implementierung von Schwerpunktthemen: Wasser/Abwasser; Mobilität; Energiemanagement und Energiewirtschaft; Kreislaufwirtschaft; Entwicklung und Herstellung von Umwelttechnik und Technik für Umweltbiotechnologie und Umweltschutz; Integration von Komponenten nachhaltigen Wirtschaftens in Unternehmen und für vernünftiges Wachstum am Standort.
Aufbau einer elektronischen Plattform für das Kompetenzzentrum bei weitgehender Verkettung mit der Datenlogistik der Partner.
Kooperation, Wissenstransfer und Abgleich mit den Projekten in Nürnberg und Heidelberg.
Sicherung der Tragfähigkeit des Kompetenzzentrums nach Beendigung der Projektlaufzeit.
Präsentation der Ergebnisse des Projekts nach jeder Projektphase und des Gesamtergebnisses nach Abschluss der Projektlaufzeit. (Vorbereitung in Phase 2 und Einführung in Phase 3 des Projekts)


Ergebnisse und Diskussion

Der Wirtschaftsstandort Leipzig wird maßgeblich geprägt von kleineren und mittleren Unternehmen, die im Bereich Umweltschutz/Umwelttechnik agieren. Befragungen 20 ausgewählter Unternehmen ergaben, dass sie sich ohne Unterstützung eines Kompetenzzentrums eher zurückhaltend dem nachhaltigen Wirtschaften nähern werden. In Übereinstimmung mit der Literatur ist für sie der ökonomische Mehrwert entscheidend, die kurz- und mittelfristige Aufstellung am Markt maßgeblich, langfristige strategische Entscheidungen werden als nachrangig eingestuft. Schwierige Finanzsituation und geringe Eigenkapitalquote schränkt zusätzliches Engagement ein. Sie erwarten praktikable Umsetzungsinstrumente für den Übergang zum nachhaltigen Wirtschaften, zugeschnitten auf ihre konkreten Belange.
Wesentliche Rahmenbedingungen eines Standortes werden durch die Branchen Energie, Wasser und Abwasser, Abfallwirtschaft, Mobilität und Wohnungswirtschaft bestimmt. Diese werden in Leipzig durch stadtnahe und stadteigene Unternehmen gebildet. Aufgrund ihrer Größe sollten diese Unternehmen gleichzeitig notwendige Vorreiter in Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens sein und eine entscheidende Basis in einem Kompetenzzentrum bilden. Interviews mit diesen Unternehmen ergaben, dass ein Kompetenzzentrum erforderlich ist, dass das Interesse der Unternehmen sehr stark an die wirtschaftlichen Effekte des KTZ geknüpft sind, eine Straffung der Netzwerksarbeit erwartet wird, Problemlösungsange-bote aus externer Sicht gewünscht sind, die Vermittlung von Kooperationspartnern gefragt ist.
Daraus wurden für ein Kompetenzzentrum folgende Arbeitsschwerpunkte abgeleitet: Kooperationen zwischen Wirtschaft und Forschung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft initiieren, Kommunikation und Information zwischen Wirtschaft, Forschung, Verwaltung, Politik und lokalen Akteuren intensivieren, wirtschaftliche Aktivitäten im Umweltschutz - Besonderheit des regionalen Marktes - fördern und Verbundprojekte für eine stärkere Wirtschaftskraft der beteiligten Partner aktivieren.
Erwartete Effekte für die beteiligten Partner sind die Minimierung von Netzwerkarbeit, die verbesserte Verwertbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse, neue Kooperationen zur Teilnahme an europaweiten Netzwerken. Für die Region wird ein Kompetenzzentrum Nachhaltiges Wirtschaften ein Alleinstellungsmerkmal Leipzigs unter bundesweiten Partnern und einziges Kompetenzzentrum in den neuen Bundesländern, es wird die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes erhöhen, es unterstützt die Clusterstrategie der Stadt, es unterstützt die Nutzung nachhaltiger Leistungsprofile stadtnaher und anderer profilbestimmender Unternehmen durch regionale und überregionale KMUs, übernimmt Brückenfunktion mit Trans-ferleistungen zwischen der Stadt, der Region und den MOE-Staaten.
Der Projektansatz sah vor, aus Projekten der Städte Nürnberg und Heidelberg Wissen und Kompetenzen zu transferieren und für die eigene Entwicklung zu nutzen. Aufgrund folgender Unterschiede wurde in Abstimmung mit der DBU davon Abstand genommen: Nürnberg und Heidelberg verfügen über eine historisch gewachsene Wirtschaftsstruktur, Leipzigs Wirtschaft befindet sich nach wie vor im Wandel und wird durch KMUs bestimmt, Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Exportstärke sind nicht vergleichbar, die Clusterstrategie Leipzigs ist eine besondere.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Verlauf des Projekts und dessen Ergebnisse wurde in verschiedenen lokalen Zeitungen und Fachzeitschriften dokumentiert. Darüber hinaus wurden zwei Workshops veranstaltet. Gegenwärtig wird ein dritter Workshop vorbereitet zur Vorstellung des Abschlussberichts und der gemeinsamen Gründung des Kompetenzzentrums.


Fazit

Mit dem Projekt wurde nachgewiesen, dass mit einem Kompetenzzentrum Nachhaltiges Wirtschaften ein alleinstellender zukunftsfähiger Wettbewerbs- und Wachstumsfaktor für die Stadt und die Region Leipzig und ihre Unternehmen zu erwarten ist. Das Zentrum wird dazu beitragen, vorhandene Kompetenzen zum nachhaltigen Wirtschaften aus Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und der Stadtverwaltung Leipzig zu bündeln. Neue Problemlösungen des nachhaltigen Wirtschaftens werden erarbeitet und angeboten. Der Erfolg ist abhängig von der Integration des Kompetenzzentrums in die nachfrage- und angebotsseitigen Strukturen des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Leipzig, insbesondere der stadtnahen Unternehmen, großer industriellen Ansiedlungen, künftiger Investoren sowie kleiner und mittlerer Unternehmen.

Übersicht

Fördersumme

99.701,92 €

Förderzeitraum

01.12.2001 - 30.11.2003

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation