Projekt 18554/01

Entwicklung von Trittschalldämmplatten in Wohn- und Gesellschaftsbauten aus Naturfasern

Projektträger

FLAXOPROP GmbHKunststoff- und Faserverbundsysteme
Hauptstr. 101
02899 Ostritz
Telefon: 035822/312-111

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit der Herstellung von Trittschalldämmplatten aus Hybridvliesen (Reißbaumwolle aus dem Jeansrecycling, Baumwollabgänge aus Spinnereien) können die vollsynthetischen Platten substituiert werden. Diese Substitution stellt einen Beitrag zur Schonung der Ressourcen (Erdöl) und zur Verminderung des Treibhauseffektes dar, da das Produkt CO2-neutral verbrannt und kompostiert werden kann. Im Falle der Anwendung biopolymerer Stützfasern würde es gelingen, ein vollständig biologisch abbaubares Produkt zu schaffen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Herstellung von Hybridvliesen mit variablem Anteil synthetischer Stützfaser und Variation der Naturfasern.
2. Herstellung der Hybridvliese mit variablen biopolymeren Stützfasern.
3. Thermobondierung und Test der Brandschutzausrüstung auf B2 nach DIN 4102-1.
4. Konzeption und Aufbau einer Messapparatur zur Verbesserung des Trittschallverbesserungsmaßes als Relativmessung direkt vor Ort.
5. Messung des Trittschallverbesserungsmaßes mit o. g. Methode.


Ergebnisse und Diskussion

Mit der Herstellung von Trittschalldämmplatten aus Hybridvliesen (Reißbaumwolle aus dem Jeansrecycling, Baumwollabgänge aus Spinnereien) können vollsynthetische Platten gleicher Funktionalität substituiert werden. Diese Substitution stellt einen Beitrag zur Schonung der geogenen Ressourcen und zur Verminderung des Treibhauseffektes dar, da diese Produkte CO2-neutral verbrannt oder kompostiert werden können. Im Falle der Anwendung biopolymerer gestapelter Stützfasern gelingt es sogar, ein vollständig biologisch abbaubares Produkt zu schaffen. Leider stehen dem Einsatz biopolymerer Stützfasern deren schlechte Verfügbarkeit und ihr hoher Preis momentan noch entgegen. Durch den Einsatz von Polypropylen-Stapelfasern, z. B. aus gerissener Teppichkante, gelingt es, Trittschalldämmmatten herzustellen, die thermisch verfestigt werden können, ökonomisch vergleichbar den bereits auf dem Markt befindlichen Artikeln herzustellen sind und nahezu CO2-neutral verbrannt werden können.
Die flammhemmende Ausrüstung mit biologischen Mitteln ist umständlich und für die Produktion nicht zu empfehlen. Dafür können Industrieprodukte auf Silikatbasis billig und wirkungsvoll eingesetzt werden, die auch die Wirkgrundlage der Produkte auf pflanzlicher Basis ausmachen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse wurden auf Messen präsentiert und innerhalb des Firmenverbundes werbewirksam ausgestellt. Die Verkaufsabteilungen präsentieren Muster von Trittschalldämmungen aus dem Betriebsverbund in Mustermappen. Die Ergebnisse fließen direkt in die Vorlesungsreihe an der TU Bergakademie Freiberg zum Thema Stoffe zum Dämmen und Verstärken ein und werden in Vorträgen auf Fachveran-staltungen eingebaut.


Fazit

Die Herstellung CO2-neutraler und/oder kompostierbarer Matten aus Naturfasern und Biopolymeren zur Trittschalldämmung ist technisch möglich, konnte aber unter Produktionsbedingungen nicht erprobt werden, da die Verfügbarkeit preiswerter gestapelter Fasern aus Biopolymeren noch nicht gesichert ist. Die Versuche wurden an Labormustern ausgeführt. Derzeitige Preise von Polymeren geben dieser Entwicklung gegenwärtig keine reelle Chance auf dem Markt. Hierzu müssen noch vorlaufende Untersuchungen zur Reduktion der Produktionskosten von Biopolymeren und deren Fasern sowie zur Untersuchung und Verbesserung von
· Langzeitverhalten,
· Temperaturbeständigkeit,
· Brandfestigkeit und
· Verwendung weiterer Matrix-Polymere zur Faserbildung erfolgen.
Eine zeitnahe Lösung kann die Verwendung regenerierter Naturfasern mit ca. 20% regenerierter Synthesefaser zur Verfestigung der Vliese durch Thermobondierung bringen. Diese konnten unter Produktionsbedingungen versuchsweise hergestellt werden. Hierzu soll weiter gearbeitet werden, um die Marktchancen dieser Produkte noch besser abschätzen zu können und vorbereitend eine eigene Produktpalette der Flaxoprop zur Trittschalldämmung zu entwickeln.

Übersicht

Fördersumme

46.016,27 €

Förderzeitraum

07.05.2001 - 01.06.2002

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik