Projekt 18523/01

Expertenseminar am 14. und 15. März 2002 in Dresden zum Thema: Innovationen in der Abwasserableitung und Abwassersteuerung

Projektträger

Technische Universität DresdenInstitut für Wasserbau und Technische Hydromechanik
George-Bähr-Str. 1
01069 Dresden
Telefon: 0351/463-34725

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Tagung verfolgte das Ziel, einen Beitrag zur schnelleren Umsetzung der technischen Möglichkeiten der Kanalnetzsteuerung und Optimierung unter Ausnutzung neuester technischer Entwicklungen zu leisten. Die Nutzung dieser Innovationen soll zur Investitionseinsparung, effektiverer Ausnutzung vorhandener Mischwassernetze und Aufbereitungsanlagen und damit zur Reduzierung von Umweltbelastungen sowie zur Schaffung von Flexibilität im Hinblick auf einen zukünftigen Ausbau führen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas geplante Projekt beinhaltete die Durchführung einer Fachtagung mit ausgewählten Fachleuten, Experten und Interessenten über neueste Entwicklungen in der Abwasserableitung, Abwassersteuerung und Kanalnetzbewirtschaftung. Die Tagung wurde am 14. und 15. März 2002 in Dresden durchgeführt.
Die Veranstaltung beschäftigte sich mit folgenden Themen:
1. Umweltgerechte Abwasserableitung und Aufbereitung durch effektive Nutzung von Speichermöglichkeiten in vorhandenen Abwassernetzen und Abwasserspeicher.
2. Umweltgerechte Speicherung und Ableitung durch quantitative und qualitative Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten des Abwassers.
3. Neueste Entwicklungen in der Sensortechnik zur Erfassung von Qualität und Menge der Abwasserströme.
4. Entwicklungen in der Steuerungstechnik, insbesondere für die speziellen Anforderung zur Abwasserregelung.
5. Entwicklungen der Wasserbewirtschaftung durch Möglichkeiten der Steuerung und Regelung.
6. Simulation der Abwasserableitung und Speicherung zur Steuerung und Regelung in Echtzeit mit dem Ziel der besseren Auslastung der Kläranlagen und der Vermeidung von unkontrollierten Einlei-tungen in die Vorfluter.
7. Mögliche und notwendige Investitionen zur Regelung und Steuerung der Abwasserströme.


Ergebnisse und Diskussion

Schwerpunkte des ersten gemeinsamen Seminars für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Institute Wasserbau und Technische Hydromechanik der Fakultät Bauingenieurwesen und Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft der Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften am 14. und 15. März 2002 im Hörsaalzentrum der Technischen Universität waren intelligente Lösungen der Abwasserspeicherung und Abwassersteuerung mit dem Ziel der Verhinderung bzw. Verminderung der Umweltbelastung. 19 Referenten aus Deutschland, Österreich, Norwegen und Tschechien erläuterten Möglichkeiten und Ziele, Lösungen und Erfahrungen bei der Abflusssteuerung nach Menge und Qualität in Kanalnetzen und Kläranlagen. Es fand ein reger Erfahrungsaustausch zwischen Vertretern von Universitäten (z.B. München, Hannover, Innsbruck, Brno), den Vertretern von Ruhrverband und Wupperverband, von Herstellern und Anwendern der Regeleinrichtungen und der Regelungstechnik statt. Die über 100 Teilnehmer informierten sich sowohl über interessante Forschungsergebnisse und zukunftsweisende Möglichkeiten der Abwassersteuerung als auch über bereits realisierte Bauwerke und Technologien. Planungsbüros und Hersteller von Mess- und Steuereinrichtungen zeigten ihre Produkte.
In den Diskussionen zeigte sich, dass die Thematik der Steuerung und Regelung von Abwasseranlagen zu den innovativsten Projekten unserer Zeit gehört und erst am Anfang ihrer Entwicklung steht. Zur Zeit werden in einigen Städten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz aber auch in anderen Europäischen Großstädten zentrale Steuerungen für die Mischwasserableitung nach Menge und Volumenstrom realisiert. Die von Prof. Krebs vorgestellte immissionsabhängige Steuerung zeigt die nächste Stufe der Steuerungsmöglichkeiten zur Verminderung der Belastung unserer Umwelt. Vertreter aus der Praxis zeigten starkes Interesse an der Weiterführung dieser Veranstaltung und an weiteren Informations- und Diskussionsforen in diesem Rahmen. Die Tagung wurde mit einer Besichtigung der zentralen Steuerungsanlage der Stadtentwässerung Dresden auf der Kläranlage Kaditz, den im letzten Jahr fertiggestellten Regenüberlaufbecken Dresden-Johannstadt und den seit 8 Jahren im Kanalnetz Dresden als Spül- und Steuerorgan aktiven Drehbogen in Dresden-Leuben abgeschlossen. Die Tagungsbeiträge wurden sowohl in den Wasserbaulichen Mitteilungen Heft 21 des Institutes für Wasserbau und Technische Hydromechanik als auch in den Dresdner Berichten Band 19 des Institutes für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft veröffentlicht.
In einer Veröffentlichung im UNI-Journal hat sich das Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft unter Leitung von Herrn Professor Krebs bei den Referenten für die sehr interessanten Vorträge, beim Konferenzservice der TU Dresden für die gute organisatorische Vorbereitung und Durchführung der Tagung, bei der Stadtentwässerung Dresden für die Unterstützung und die Möglichkeit der Besichtigung ihrer Einrichtungen und nicht zuletzt bei der DBU für die Anregung zu dieser Tagung und deren Förderung bedankt.
Das nächste Kolloquium des Institutes für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft fand bereits am 2. Oktober 2002 zum Thema ‚Wasserversorgung, und das des Institutes für Wasserbau und Technische Hydromechanik im März 2003 zum Thema ‚Stadt und Gewässer statt. Beide Veranstaltungen knüpften zwar nicht direkt, aber doch indirekt an diese Thematik an. Insbesondere der Zusammenhang und die Wechselwirkung zwischen Stadt und Gewässer stehen in engem Zusammenhang mit dem hier abgehaltenen Thema.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Tagungsbeiträge wurden sowohl in den Wasserbaulichen Mitteilungen Heft 21 des Institutes für Wasserbau und Technische Hydromechanik als auch in den Dresdner Berichten Band 19 des Institutes für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft veröffentlicht.


Fazit

Die durchgeführte Tagung kann nach den Ausführungen der TU Dresden als großer Erfolg gewertet werden. Das Interesse an dieser Thematik sowohl von Seiten der Praxis als auch von Forschung und Entwicklung war sehr groß. Vertreter aus der Praxis zeigten starkes Interesse an der Weiterführung dieser Veranstaltung und an weiteren Informations- und Diskussionsforen in diesem Rahmen. Die Veröf-fentlichung der Tagungsbeiträge in beiden Institutsheften verspricht durch den Austausch mit anderen Universitäten und Einrichtungen sowie über die Mitglieder Fördervereine der Institute eine große Verbreitung.

Übersicht

Fördersumme

19.885,00 €

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik