Projekt 18380/02

Fachliche Begleitung der Einführung des deutschlandweit ersten ökologischen Mietspiegels in Darmstadt

Projektträger

Stadt Darmstadt Dezernat V - Umweltdezernat
Luisenplatz 5 a
64283 Darmstadt
Telefon: 06151/132854

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Inhalt dieses Projektes ist es, die Einführung des ökologischen Mietspiegels in Darmstadt fachlich zu begleiteten. Durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Information sollen Mieter, Vermieter aber auch die Fachöffentlichkeit über den ökologischen Mietspiegel informiert werden. Zudem sollen die Nachweisersteller bei der Ausstellung der Primärenergienachweise begleitet werden, um eine möglichst hohe Qualität und ein einheitliches Vorgehen zu unterstützen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Arbeiten lassen sich in drei Blöcke unterteilen, zu denen jeweils mehrere Aktivitäten durchgeführt wurden.
1. Öffentlichkeitsarbeit: Pressekonferenzen, Zeitungsartikel, Gespräche mit Haus&Grund Darmstadt und Mieterverein Darm-stadt, Hintergrundgespräch mit Wohnungsbaugesellschaften, Beiträge in Fachzeitschriften, Durchführen einer Fachtagung.
2. Erstellen von sieben Info-Faltblättern
· Informationen für Vermieter; Informationen für Mieter
· Fünf Faltblätter mit Beispielen zur energetischen Modernisierung und Anwendung des ökologischen Mietspiegels.
3. Begleiten bei der Ausstellung von Primärenergienachweisen.
· Zwei Informationsveranstaltungen mit Nachweiserstellern
· Leitfaden zum Ausstellen von Primärenergienachweisen
· Nachweiserstellerliste, um Kontaktaufnahme von Vermietern und Nachweiserstellern zu erleichtern.


Ergebnisse und Diskussion

Öffentlichkeitsarbeit
Auf lokaler Ebene ist die Kommunikation der Inhalte des ökologischen Mietspiegels differenziert zu sehen. Bei den Interessenverbänden Haus&Grund und Mieterverein herrscht keine einheitliche Verbandsposition zu dem Thema. Während der Darmstädter Mieterverein den Mietspiegel skeptische betrachtet, steht der Deutsche Mieterbund (Bundesverband) dem Thema aufgeschlossen gegenüber. Auf der Vermieterseite stellt sich die Situation umgekehrt dar: hier wird das neue Merkmal wärmetechnische Beschaffenheit vom Landesverband Haus&Grund abgelehnt, während es von Haus&Grund Darmstadt (Ortsverband) akzeptiert wird. Zudem wird von vielen Hauseigentümern ausdrücklich begrüßt, dass mit Einführung des Merkmals wärmetechnische Beschaffenheit im Mietspiegel die Investitionsanreize für Energiesparmaßnahmen erhöht werden.
Positiv stehen die Verbraucherberatung und die Wohnungsbaugesellschaften dem ökologischen Mietspiegel gegenüber. Es herrscht der Eindruck, dass hier die Vorteile für Mieter und Vermieter gesehen werden. Die Verbraucherberatung trägt in ihrer Beratung und durch die Verteilung von Faltblättern aktiv zur Information auf lokaler Ebene bei.
Auf überregionaler Ebene herrscht großes Interesse und ein positives Echo. Dies wird u. a. durch die Einladung des IWU zu Vortragsveranstaltungen, die Anfragen von unterschiedlichen Kommunen zu der Methodik und den Kosten eines ökologischen Mietspiegels und zu den Äußerungen von Multiplikatoren zu dem Thema deutlich.
Erstellen von sieben Info-Faltblättern
Zur Information von Vermietern und Mietern über die Vorteile und die Anwendung des neuen Merkmals wärmetechnische Beschaffenheit wurden kurze zweiseitige Faltblätter erstellt. Die Faltblätter sind für die Öffentlichkeitsarbeit von hoher Bedeutung, da hier die Zusammenhänge für den Nichtfachmann verständlich an konkreten Beispielen dargestellt werden.
Begleiten bei der Ausstellung von Primärenergienachweisen
Die durchgeführten Treffen mit den Nachweiserstellern und der Leitfaden zur Erstellung der Primärenergienachweise sind notwendig, um eine einheitliche energetischen Bewertung von Gebäuden zu erreichen. So erwachsen aus der mietrechtlichen Relevanz der energetischen Bewertungen spezielle Erfordernisse an die Dokumentation. Diese gehen über die der reinen Energiepassausstellung hinaus. Es müssen die Berechnungsrandbedingungen vollständig in verständlicher Form dokumentiert werden, so dass ein Mieter diese im Streitfall prüfen und eventuelle Einwände geltend machen kann. Auch ist der Ursprung der erhobenen Gebäudedaten (z. B. Wohnfläche, Baualter ...) für eine spätere Nachvollziehbarkeit zu dokumentieren. Diese Besonderheiten konnten bei den Treffen erläutert und begründet werden.


Fazit

Durch die fachliche Begleitung der Einführung des deutschlandweit ersten ökologischen Mietspiegels konnte das erforderliche Informationsmaterial für die Anwender erarbeitet und die entsprechenden Fachleute geschult werden. Die Anwendung des ökologischen Mietspiegels verläuft bis heute reibungslos.
Über Darmstadt hinaus herrscht großes Interesse an dem neuen Ansatz ökologischer Mietspiegel was die vielen Anfragen zu Vorträgen und der konkreten Umsetzung belegen.

Übersicht

Fördersumme

17.462,00 €

Förderzeitraum

02.10.2003 - 02.10.2005

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik