Projekt 18323/01

Verbesserung von Methoden und Instrumenten des Wissens- und Technologietransfers für den Bereich des Ressourcen- und Ökosystemmanagements

Projektträger

TUM-Tech GmbHTechnologietransfer und Management
Goethestr. 43
80336 München
Telefon: 08161/71-3482

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Wissens- und Technologietransfer von der Wissenschaft in die Anwendung im Umweltsektor gestaltet sich problematisch. Es gibt eine Reihe von Transferhemmnissen: Geringes unternehmerisches Denken der öffentlichen Forschungsinstitutionen; Fehlen eines transparenten Forschungsmarktes; die Wissenschaft adressiert nicht die Hauptprobleme der Praxis; schutzbezogene Konzepte der konservativen Umweltforschung versprechen keinen raschen ökonomischen Erfolg.
Ziel des Projektes ist es, Methoden und Instrumente zu entwickeln und zu erproben, die den Transfer von Wissen und Technologien zwischen Wissenschaft und Anwendung im Bereich des Managements natürlicher Ressourcen verbessern. Darüber hinaus soll ein regionales Netzwerk von Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Unternehmen zu Fragen des Ressourcen- und Ökosystemmanagements etabliert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAm Beispiel des Wissenschaftszentrums Weihenstephan (WZW) für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der TU München sollen Ressourcen identifiziert und definiert werden, die von Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft nachgefragt werden. Durch die Nutzung der komplementären Vorteile von Wissenschaft und Praxis sollen effizientere und zukunftsfähigere Lösungen für Praxisprobleme erarbeitet werden, die die Umwelt entlasten. Die Ergebnisse des Modellprojektes können von anderen Institutionen, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis in diesem Bereich tätig sind, genutzt werden.
In einer sechsmonatigen Konzeptionsphase werden Bestandserhebungen bzgl. Wissensbedarf und -angebot in Form von Recherchen und Interviews mit Praxispartnern und Mitarbeitern am WZW durchgeführt. Weiterhin werden überregionale Erfahrungen ausgewertet (Tagungsteilnahmen, Interviews mit anderen Transfereinrichtungen). Außerdem werden am WZW drei anwendungsbezogene Forschungsprojekte als Fallbeispiele identifiziert und analysiert.
In der nachfolgenden 15monatigen Durchführungsphase kommen zahlreiche Methoden und Instrumenten zur Anwendung (innovative Projektakquisition, Innovations-Kontaktforum, Controlling durch Akteure, Online-Plattform, Aufbau eines regionalen Netzwerkes etc.); die Fallbeispiele werden weiterhin begleitet. Außerdem wird ein Workshop mit anderen Transfereinrichtungen und Förderinstitutionen durchgeführt.
Die dreimonatige Auswertungsphase dient der Erstellung eines Leitfadens, der die gewonnenen Ergebnisse, vergleichenden Erfahrungen und Modelle zusammenfasst. Er wird anderen Transfereinrichtungen als Orientierungshilfe zur Verfügung gestellt.


Ergebnisse und Diskussion

Spannungsfeld zwischen Wissensbedarf und -angebot
· Die Praxisvertreter (aus Ministerien, Verbänden, Politik, Planungsbüros) wünschen sich praktikable und integrierende Lösungen für Umsetzungsprobleme; sie fühlen sich auf der fachlichen Ebene oftmals nicht optimal bedient; die Wissenschaft ist dabei nicht in der Lage, auf die Bedürfnisse der Praxis einzugehen.
· Die Wissenschaftler beklagen als internes Problem die mangelnde Unterstützung bei disziplinübergreifenden Fragestellungen und bei der Projektkoordination; das Forschungsmanagement in den Bereichen Praktische Innovationen und Problemorientierte Forschung gestaltet sich schwierig; hier ist Unterstützung notwendig.
· In der Zusammenarbeit mit der Praxis beklagen die Wissenschaftler: Hierarchische Strukturen und konservatives Denken in Behörden; hohe Erwartungshaltung (fertige Produkte statt gemeinsamer Entwicklung) bei Wirtschaftsunternehmen; mangelnde Bereitschaft der Praxisakteure bei der Über-nahme von Risiken und Projektverantwortung.
Aufgaben einer Transferstelle zwischen Wissenschaft und Praxis aus Sicht der Akteure
· Integrationsfunktion: Integrierte Erfassung und Lösung von Praxisproblemen; Vermittlung zwischen den Akteuren bei konfliktreichen und komplexen Projekten.
· Managementfunktion: Etablierung und Management von Netzwerken zu spezifischen Themenfeldern; Initiierung, Koordinierung und Management interdisziplinärer Projekte aus externer, neutraler Sicht.
· Transferfunktion: Kundengerechte Aufbereitung und Vermarktung von wissenschaftlichen Angeboten und Forschungsergebnissen; Organisation von themenzentrierten Veranstaltungen und Weiterbildungsmaßnahmen; Potenzialrecherche von technischen Neuerungen und Vermittlung von Praxispartnern.
· Evaluierungsfunktion: Beobachtung und Begleitung von interdisziplinären, politik- und praxisrelevanten Projekten und deren Umsetzung; Stärkung der Verbrauchersicht bei Projekten.
Transferhemmnisse und deren Folgen
· Produkte werden ohne die Kunden entwickelt -> Das wissenschaftliche Arbeiten im Hinblick auf den Wissenstransfer ist wenig effektiv.
· Die Kunden artikulieren keinen Bedarf -> Sie werden von Innovationen abgeschnitten.
· Die Disziplinen sind sehr spezialisiert und arbeiten wenig zusammen -> Universitäre Innovationspotentiale werden nicht hinreichend genutzt.
· Lernfähigkeit und lokale Übertragbarkeit von Projekten und Initiativen funktioniert nicht -> Regionale Initiativen bleiben auf der konzeptionellen Ebene stecken.


Fazit

Erweiterte Zielsetzung: Förderung gemeinwohlorientierter Leistungen der Kulturlandschaft, der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes, indem
· Kunden mit nachgefragten Informationen versorgt werden (d. h. die richtige Information zur richtigen Zeit an die richtige Person bringen),
· technisches und konzeptionelles Wissen kundenorientiert integriert werden (d. h. Techniken und Dienstleistungen auf der Basis von Praxisproblemen entwickeln),
· die Lernfähigkeit von Projekten verbessert wird (d. h. die Wirkung kontrollieren und von anderen Modellen lernen),
· das Projekt- und Netzwerkmanagement verbessert wird (d. h. Produktentwicklung und Marketing integrieren und komplementäres Wissen gezielt nutzen),
· Methoden und Instrumente entwickelt werden, die generelles Wissen in lokal angepasstes Wissen transferieren.

Übersicht

Fördersumme

102.258,38 €

Förderzeitraum

27.06.2001 - 01.04.2004

Internet

www.tumtech.de

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation