Projekt 18310/01

Informationsvermittlung zum Thema Wald und Boden

Projektträger

Stiftung Wald in Not
53175 Bonn

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In den letzten Jahren hat sich aus den Ergebnissen der Waldökosystemforschung und des forstlichen Umweltmonitorrings immer wieder herauskristallisiert, dass Veränderungen im Boden eine entscheidende Rolle im Ursachengefüge der Waldschäden spielen. Der Eintrag von Schadstoffen in den Waldboden stellt ein hohes Gefährdungsrisiko für die Wälder dar. Darüber hinaus kommt dem Wald auch eine wichtige Rolle im Bodenschutz zu. Die Stiftung Wald in Not möchte im Rahmen ihres Informationsauftrages das Thema Wald und Boden aufgreifen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenErarbeitung und Herausgabe einer neuen Broschüre in der Schriftenreihe Stiftungen mit dem Titel Wald und Boden. Die Broschüre wird die verschiedenen Aspekte des Themas Wald und Boden behandeln. Einerseits die Gefährdung unserer Waldböden durch den Eintrag von Schadstoffen aus der Umwelt und die damit verbundene Veränderung des Waldökosystems, andererseits die Bedeutung des Waldes für den Schutz des Bodens vor allem vor Erosionen.
Veranstaltet wird eine Fachtagung in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum für Waldökosystem in Göttingen zum Thema Wald und Boden, die sich vor allem an die interessierte Öffentlichkeit und die forstlichen Praktiker wendet.
Die Stiftung wird des weiteren durch Pressearbeit und mit Hilfe von Anzeigen die Öffentlichkeit auf das Thema Wald und Boden und ihr Informationsangebot hinweisen. Auch das Internetangebot der Stiftung wird mit einbezogen.


Ergebnisse und Diskussion

Wichtigstes Ergebnis des Projektes ist die Informationsbroschüre Gesunde Böden braucht der Wald!. Sie beschäftigt sich mit dem Lebensraum Waldboden und informiert
· über die Bodenbildung, als einer unendlichen Geschichte,
· über das ausgeprägte Leben im Boden, das für seine Fruchtbarkeit von enormer Bedeutung ist,
· über die wichtigsten Leistungen des Waldbodens als Schaltstelle für den Stoffkreislauf im Wald, als Hochwasserschutz und als Wasserfilter,
· über die Gefährdung der Waldböden durch Luftverschmutzung und durch Bodenerosion im Gebirge und
· über Möglichkeiten, den Waldboden zu schützen.
Da die Waldböden nicht in beliebigem Maße Schadstoffe speichern können, ohne dass es zu Gefahren für Menschen, Tiere und Pflanzen kommt, möchte die Stiftung mit der Broschüre auch darauf hinweisen:
· dass der Eintrag von Luftschadstoffen in den Waldböden weiter verringert werden muss,
· dass ein schonender Umgang der Forstwirtschaft mit den Waldböden auf empfindlichen Standorten auch bedeuten kann: Ökologie vor Ökonomie und
· dass die Pflege und Sanierung der Alpinen Schutzwälder weiter fortgeführt werden muss.
Mit den Böden, als unserer Lebensgrundlage - im wahrsten Sinne des Wortes -, die uns ernähren und auf der wir stehen, beschäftigte sich eine Fachtagung am 18./19.10.2001 in Göttingen, die die Stiftung gemeinsam mit dem Forschungszentrum Waldökosysteme durchführte. In den einzelnen Vorträgen befassten sich die Referenten mit den vielfältigen Funktionen von Böden für Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere, Menschen aber auch für Energie-, Wasser- und Stoffhaushalt. Diese Funktionen lassen sich auch abstrakter unterteilen in Naturfunktion, hierzu zählen die Lebensraumfunktion und die Regelungsfunktion, und die Kulturfunktion, zu ihr gehört die Nutzungsfunktion und die Sozialfunktion.
Deutlich wurde in den Referaten und der Diskussionen, dass man alle Funktionen der Böden gleichrangig betrachten und behandeln muss, um einen nachhaltigen und standortgemäßen Umgang mit den Böden zu gewährleisten. Dabei können aber wegen der Bewertung und Gewichtung der verschiedenen Funktionen der Böden Konflikte zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen auftreten. Dies gilt es, durch eine verstärkte Information über die Bedeutung des Bodenschutzes im Wald abzubauen. Dazu leistet das Projekt einen Beitrag.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die neue Informationsbroschüre Gesunde Böden braucht der Wald! wurde im Rahmen der Tagung Wald und Boden in Göttingen auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Broschüre ist mittlerweile in den verschiedensten Fachzeitschriften besprochen worden. Darüber hinaus erscheinen Fülleranzeigen in verschiedenen Tageszeitungen und Fachzeitschriften, in denen auf die Broschüre hingewiesen wird. Im Internet ist die Broschüre auf der Homepage der Stiftung Wald in Not als pdf-Datei einsehbar bzw. herunterzuladen. Die Tagungsergebnisse werden in einer Tagungsdokumentation, die in der Schriftenreihe des Forschungszentrums Waldökosysteme erscheint, veröffentlicht. Mit der Broschüre beteiligt sich die Stiftung an der Aktion biologischevielfalt.de des BMU.


Fazit

Broschüre und Tagung sind ein Beitrag zu einer stärkeren Diskussion in der Öffentlichkeit und vor allem in der forstlichen Praxis über die Bedeutung des Bodenschutzes im Wald. Damit wird erreicht, dass dem Bodenschutz in der Bewirtschaftung des Waldes größere Bedeutung beigemessen wird.

Übersicht

Fördersumme

24.532,81 €

Förderzeitraum

29.01.2001 - 29.01.2002

Internet

www.wald-in-not.de

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation