Projekt 17899/01

Durchführung des Umweltkommunikationsprojekts Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schutzgebieten – Workshop für Multiplikatoren (26.09.-01.10.2000)

Projektträger

EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe
Westendstr. 3
78315 Radolfzell
Telefon: 07732/92720

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Zielsetzung des Vorhabens ist es, Naturschutzeinrichtungen im Libanon durch Know-how-Transfer und Informationsvermittlung zu helfen. Multiplikatoren sollen im Rahmen eines Workshops Erfahrungen und erfolgreiche Konzepte bei der Einrichtung und dem Management von Naturschutzgebieten vermittelt werden. Die Naturschutzeinrichtungen im Libanon sehen sich vor die Herausforderung gestellt, neben klassischen Fragen des Naturschutzes (Artenschutz, Ausweisung und Management von Schutzgebieten) auch Konzepte künftiger Landnutzung außerhalb von Schutzgebieten zu behandeln. Dies beinhaltet unter anderem Aspekte der Umweltkommunikation und Umwelterziehung, Mediation und Akzeptanzvermittlung, die Berücksichtigung sozialer Belange durch Einbindung der Bevölkerung in Naturschutzaufgaben sowie die Erschließung nachhaltiger Erwerbsquellen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen des Workshops werden folgende Themen behandelt: Umweltkommunikation und Naturschutz; Naturschutzmanagement in Schutzgebieten; Modellhafte Naturschutzprojekte in Deutschland; Arbeitsweise von Naturschutzorganisationen in Deutschland; Landnutzungskonzepte für Schutzgebiete; Soziale Implikationen von Naturschutzkonzepten; Förderung eines naturverträglichen Tourismus und einer ökologisch orientierten Landwirtschaft; Umwelterziehungskonzepte für einen bewussteren Umgang mit der Natur; Internationale Kooperation im Nahen Osten als Beitrag zur Friedenssicherung in der Region. Neben der Behandlung von relevanten Fragestellungen im Rahmen klassischer Seminararbeit wer-den derzeit in der Umsetzung befindliche erfolgreiche Projekte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen von Exkursionen besucht und fachliche Fragen im direkten Gespräch mit den jeweiligen Projektpartnern erörtert.


Ergebnisse und Diskussion

Die Teilnehmer haben einerseits im Rahmen des Workshops einen Überblick über die Strukturen des öffentlichen und privaten Naturschutzes sowie über aktuelle Konzepte und Diskussionen zu Naturschutzthemen in Deutschland erhalten. Andererseits wurden ihnen Vernetzungs-Möglichkeiten ihrer Naturschutzaktivitäten mit international tätigen Organisationen wie Euronatur, dem Bellagio Forum for Sustainable Development, dem Büro der Bonner Konvention und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgezeigt.
Auf der Grundlage des Workshops entwickelten die Teilnehmer nach ihrer Rückkunft im Libanon neue Konzepte und Projekte für den Naturschutz. Hierzu gehören die Projekte eines Friedensparks im Südli-banon (Community based parks for South Lebanon), ein Projekt zum Schutz des Rihan-Gebirges (A bold Initiative for Conservation and Sustainable use of natural resources in Rihan Mountain Area of South Libanon) und ein Projekt zum Zugvogelschutz im Libanon (Saving birds in Lebanon). Allerdings werden noch Finanzierungen gesucht, um diese Vorhaben zu verwirklichen. Über die Umsetzung von neuen Projekten haben sich Euronatur und die DBU im Herbst 2003 auf einer Reise informiert.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Euronatur und die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg haben in einer Pressemitteilung über den Workshop informiert. Im Rahmen der Vorstellung des Projektes Arbeitsplätze durch Naturschutz durch den Naturschutzbund Deutschland fand in Münsingen eine öffentliche Diskussion zu Fragestellungen einer ökologischen Regionalentwicklung mit regionalen und lokalen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung statt, wo die lokale Presse anwesend war.


Fazit

Der Workshop hat einen wichtigen Beitrag zur Förderung des internationalen Umweltdialogs geleistet. Für die libanesischen Teilnehmer konnten wichtige Erkenntnisse zu innovativen Konzepten aus dem Bereich Umweltbildung, nachhaltige Entwicklung und Naturschutzmanagement gewonnen werden, die sie nun im Rahmen von Naturschutzvorhaben im Libanon umsetzen können. Der Erfolg des Know-How Transfers kann beispielsweise daran gemessen werden, dass die Teilnehmer nach ihrer Rückkehr neue Naturschutz-Konzepte für den Libanon entwickelten.