Projekt 17871/01

Einsatz multimedialer Ausstellungselemente in der Dauerausstellung Die Geest – Umwelt im Wandel

Projektträger

Landesmuseum Natur und Mensch
Damm 40 - 44
26135 Oldenburg
Telefon: 0441/9244-300

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die grundlegende Gliederung der Dauerausstellungen des Landesmuseums orientiert sich an den drei natürlichen Großlandschaften Nordwestdeutschlands, dem Moor, der Geest und dem Küstengebiet. In der 2. Phase der Umgestaltung wird zurzeit der Landschaftswandel auf der Geest thematisiert, die als eine von Gletschern und ihrem Schmelzwasser geschaffene Altmoränenlandschaft auf eine mehr als 200.000 Jahre alte Natur- und Kulturgeschichte zurückblickt. Angesichts der begrenzten Ausstellungs-fläche und der Vielzahl der anzusprechenden und abzuhandelnden Aspekte kommt der Multimediapräsentation, die Ziel des Projektes ist, eine zentrale Bedeutung zu.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenKonzeption, Produktion und Installation der modernen Medien erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Firma TOUCHMEDIA in Oldenburg, der Künstlergruppe PARAMETER und dem Landesmu-seum. An der Realisierung sind alle WissenschaftlerInnen beteiligt, wobei allerdings nach Zuwendung der Mittel einzelne Werkverträge zu Spezialthemen vergeben werden sollen.
Nachdem die in der Ausstellung durch anhand von Objekten und Installationen abzuhandelnden Themen bis Ende des Jahres 2000 festgelegt worden sind, wird in seit Februar 2001 in der ersten Projektphase (bis Jahresende) Material zusammengetragen, das als Grundlage für die Präsentation von ausschließlich in den Medienstationen anzusprechenden Inhalten dienen soll. Innerhalb der Hauptthemen wird eine chronologische Abfolge erkennbar sein. Häufig eingesetzte Komponenten sind kurze Texte mit Grafiken und Bildern, die allerdings mediengerecht vernetzt werden. Am Beispiel des Themas Ländliches Leben im Nordwesten soll das bäuerliche Leben eines eisenzeitlichen Gehöftes dem eines modernen landwirtschaftlichen Betriebes gegenübergestellt werden. In diesem Beispiel wird auch auf ungelöste Umweltprobleme hingewiesen.
Die Gehäuse der Terminals sowie der dazugehörigen Stehhilfen sollen bis zum Herbst 2002 fertiggestellt werden. Sie werden in Material, Form und Farbigkeit einheitlich gestaltet, so dass sie dezent, aber gut wahrnehmbar sind.


Ergebnisse und Diskussion

Die Dauerausstellung Geest ist konzipiert mit zwei wissenschaftlichen Schwerpunkten. Naturkundliche und archäologisch historische Aspekte sollen in dieser Ausstellung gebündelt und verzahnt wiedergegeben werden. Ein dritter und wesentlicher Aspekt spielt in der Konzeption dieser Ausstellung eine große Rolle, nämlich die Nutzung von künstlerisch ästhetischen Elementen, um die Besucher für dieses Thema zu interessieren.
Wegen der unterschiedliche Themen, können die Informationen über die Veränderung von Naturlandschaft zur Kulturlandschaft nicht allein durch Objekte und Beschriftung vermittelt werden. Deshalb spielt zum großen Teil in dieser Ausstellung die Inszenierung eine große Rolle. Es musste auch zu Gunsten der Gesamtgestaltung auf bestimmte vertiefende Informationen in den Ausstellungseinheiten verzichtet werden. Dafür sollten diese Informationen in den Multimedia-Stationen aufbereitet und präsentiert werden.
Die Erfahrung im Rahmen der Vorbereitung dieser Multimedia hat gezeigt, dass der von uns vorgesehene Arbeits- und Zeitaufwand der Realität entspricht und auch der Gesamtkalkulation.
In verschiedenen Bereichen der Ausstellung wurden Umweltthemen aufgegriffen. Sowohl im historischen Bereich, als auch in der Behandlung von Gegenwartsthemen wie Umweltbeziehung zwischen Mensch und Natur. Derartige Informationen sind als Bestandteil der Ausstellung und damit das Ziel der Umgestaltung des Landesmuseums für Natur und Mensch, nämlich die Wechselbeziehung zwischen Natur und Mensch zu visualisieren.
Diese Art der Umweltbildung ist mehr als was die gesetzlichen Aufgaben eines Museums erlauben. Durch die eingeschränkten Mittel und Kapazität kann diese Anforderung der Umweltbildung nicht immer erfüllt werden.
Bei der Behandlung dieses Themas ist auch deutlich geworden, dass die ökologischen und ökonomischen Verhältnisse, insbesondere mit der Darstellung der Gegenwartprobleme bei der Umweltbelastung durch die Massentierhaltung in Süd-Oldenburg deutlich geworden


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung Geest sind alle Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Es wurde mehrfach in der Zeitung über die Ausstellungsvorbereitung berichtet und es wurde auch in mehreren Fachzeitschriften Archäologie, naturkundliche Informationen insbesondere über die Ausstellungskonzeption mit dem Schwerpunkt Wechselbeziehung Natur und Mensch ebenfalls berichtet. In der Begleitschrift der Ausstellung ist immer wieder auf die Umweltthemen und über die veränderte Natur- und Kulturlandschaft und die Ergebnisse der archäologischen Forschung hingewiesen. Für die Ausstellung ist ein Flyer herausgegeben, ein Begleitband mit den Ausstellungsthemen, ein gesondertes Kin-derheft mit dem Thema Geestlandschaft ebenfalls im Rahmen der Publikationen dieser Ausstellung veröffentlicht worden.
Unser Marketing-Konzept sieht vor, unterschiedliche Gruppen anzusprechen, die die Ausstellung besuchen bzw. in der Ausstellung Seminare halten können. Unabhängig von diesem Öffentlichkeitsbereich ist unser Museum dafür bekannt, dass die Schulklassen die neuen Dauerausstellungen in regelmäßigen Abständen besuchen und Unterrichtseinheiten erhalten. Insgesamt wurden in den letzten Monaten nach der Ausstellungseröffnung über 200 Schulklassen in der Geestausstellung geführt und anschließend handlungsorientierter Unterricht erteilt.


Fazit

Als Resümee über die geleistete Arbeit bei der Umsetzung des zweiten Teils des Ausstellungskonzepts Natur und Mensch stellt man fest, dass derartige Ausstellungen mit den oben erwähnten drei Schwerpunkten - Naturkunde, Kulturgeschichte, vermittelt durch die ästhetisch künstlerischen Anreize - gut bei der Bevölkerung ankommen. Die Ausstellung wurde von vielen Museumsbesuchern als informativ und anschaulich bezeichnet. Somit hat sich unser Ansatz bestätigt. In den letzten Monaten wurde eine Be-sucherbefragung durchgeführt, die sich zurzeit in der Auswertung befindet.
Die ersten Tendenzen zeigen, dass die Besucher mit der hier geleisteten Arbeit sehr zufrieden sind und insbesondere wie die Art und Weise der Multimedia-Informationen aufbereitet und präsentiert worden sind.
Es empfiehlt sich, in der nächsten Phase der Umgestaltung, nämlich die Ausstellung Küste und Marsch, die Multimedia als Ergänzungsinformation weiter zu verwenden und somit eine gewisse Einheitlichkeit der Informationsvermittlung bei den drei Dauerausstellungen zu geben.

Übersicht

Fördersumme

102.258,38 €

Förderzeitraum

07.02.2001 - 07.02.2003

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation