Projekt 17827/01

Naturnahe Spiel- und Lebensräume – Weiterbildung zur Umweltpädagogin im Elementarbereich

Projektträger

Ludwig-Windthorst-Haus e. V.Katholisch-Soziale Akademie
Gerhard-Kues-Str. 16
49808 Lingen
Telefon: 0591/6102-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anlass des Vorhabens war das Vorgängerprojekt, in dem mit zwei Kindergartenteams exemplarisch die Verschränkung von Veränderungen der inneren und äußeren Natur des Kindergartens erarbeitet wurde. Das heißt, ausgehend von der Hypothese, dass die Veränderung der (äußeren Natur) Spielgelände alleine nicht ausreicht, um nachhaltig eine Veränderung bei den Kindergartenkindern zu bewirken, sondern parallel eine Veränderung der (inneren Natur) Konzeption, Teamarbeit, eigenes Selbstverständnis einhergehen muss, um nachhaltig sozial-ökologisch im Kindergarten zu arbeiten. Die Ergebnisse dieses Vorgängerprojektes motivierten den Projektträger zur Weiterbildung von Multiplikatoren. Die Weiterbildung soll die Teilnehmenden befähigen zur Anleitung bei der sozial-ökologischen Gestaltung von Naturspielräumen mit Eltern, Kindern und Erzieher/innen zur Beratung, Fortbildung und Anleitung von Teams in Kindertagesstätten und Kindergärten, zur Initiierung neuer Prozesse in den Einrichtungen und zur Wahrnehmung von Multiplikatorentätigkeit im Bereich der integralen Umweltbildung sowie zur bundes-weiten Vernetzung.
Das übergeordnete Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines Curriculums, welches der Erfahrungen der Umsetzung und der Erprobung mit einarbeitet. Um das Konzept auch in anderen relevanten elementar pädagogischen Bereichen (Fort- und Weiterbildungsstätten, Fachschulen usw.) anwenden zu können.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAusführliche Protokolle und die ausgegebenen Materialien des gesamten Projektes liegen diesem Bericht als Anlage bei.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Diesem Abschlussbericht beigelegt sind Zeitungsberichte der Fachzeitschrift Welt des Kindes, die als Kooperationspartner an diesem Projekt teilgenommen hat. Diese Berichte haben zum jeweiligen Zeitpunkt die durchgeführten Projektphasen zusammen gefasst, dass sie einer breiten Fachöffentlichkeit präsentiert werden konnten. Außerdem liegt dem Bericht ein Zeitungsausschnitt aus der Lingener Tagespost über die durchgeführte Abschlussveranstaltung bei.
Ein abschließender Bericht über das Projekt mit Vorstellung des Curriculums wird Anfang 2006 in Welt des Kinds erscheinen.
Darüber hinaus gab es über die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführten Projekte vor Ort Zeitungsberichte.
Die Verbands interne Öffentlichkeit, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Trägerverbänden durch-geführt haben und die eine Resonanz bis zum Teil in die örtlichen Landesjugendämter gehabt haben, sind hier nicht dokumentiert, aber gleichfalls ein Ergebnis von Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung.
Diesem Bericht beigelegt ist ebenfalls eine DVD mit Fotos aller fünf Seminarwochen.


Fazit

Das Projekt ist gelungen. Der Spagat zwischen Vermittlung und aneignen des sozial-ökologischen Ansatzes bei den Teilnehmerinnen und die Orientierung auf die Beraterrolle, das heißt die sich selbst angeeigneten Inhalte in Prozessen weiterzugeben, könnte von einem Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmern umgesetzt werden. Wesentlichen Anteil daran hatte die unterstützende und begleitende Praxisberatung für jeden einzelnen Teilnehmenden. Durch die Beratung vor Ort, in den selbst initiierten Projekten konnte das Geerntete sofort auf die Praxis angewandt werden. Viele Hindernisse und Unsicherheiten wurden im Gespräch mit dem Berater, aber auch in den parallel stattfindenden Regionalgruppen besprochen und diskutiert.
Gerade zu Beginn des Projektes wurde aber deutlich, dass die eigene Auseinandersetzung mit den sozial-ökologischen Inhalten zum Teil unreflektierte oder unklare Grundlagen der eigenen Arbeit in Frage stellte. Die dadurch angestoßenen Auseinandersetzung stellte dann auch bis Mitte des Projektes für einige Teilnehmende den Blick sich mit den neuen Inhalten auf eine Beraterrolle einzulassen. Dies konnte durch das dort terminierte Praxisprojekt jedes Teilnehmenden und die sozial-ökologische erwähnte Beratung aufgefangen werden und vermittelte so zusätzlich Sicherheit im Umgang mit der Rolle als Berater oder Beraterin. Ausgehend von den unterschiedlichen Ausgangspositionen der Teilnehmenden, haben die durchgeführten Projekte eine hohe Qualität erreicht. Neben der konkreten Beratung und Begleitung der Umgestaltung von Spielgeländen, der in der Konzeption des Projektes einen wesentlichen Teil einnahm, bekam durch die eigenen inhaltliche Auseinandersetzung der Bereich der Teamfortbildung und der Teamschulung einen größeren Stellenwert. Dadurch bekam die Intention des Projektes, das neben der Gestaltung der äußeren Natur (Spielgelände), auch die Gestaltung der inneren Natur (inhaltliche konzeptionelle Überlegung) eine zentralere Rolle spielen müssen, stärker in den Blick und bestätigte dadurch eindrücklich die notwendige Verschränkung der beiden Bereiche. Diesen Prozess folgte dann ein verstärktes Interesse an Themen zur Teamdynamik, Organisation und Durchführung von Fortbildungen, Umgang mit Wiederständen im Team usw. Die bei der Projektplanung keinen so großen Stellenwert eingenommen hatten. Diese Schwerpunktveränderung ist der eindrückliche Nachweis, dass die eigenen Auseinandersetzung mit Inhalten und Grundlagen des sozial-ökologischen Ansatzes und der Reflexion der eigenen inhaltlichen Grundannahmen der elementar Pädagogik offensichtlich deutlich gemacht hat, dass ohne diesen Prozess eine Umgestaltung des Außengeländes nur eine halbe Sache sein kann. Dieser Prozess ist in einigen Regionen durch die Teilnehmenden auch in den einzelnen Träger verbänden oder regionalen Netzwerken transportiert worden, sodass schon während der Laufzeit des Projektes viele weitere initiativen angestoßen worden, die über das Ende hinaus fortgesetzt werden. Dabei sind sowohl die Teilnehmenden als auch die Referenten involviert.
Insofern hat das Projekt sein Ziel erreicht, den Fokus bei den naturnahen Gestaltungen des Spielgeländes auch auf den ganzen Kindergarten auszuweiten und der Entwicklung der inneren Natur des Kindergartens eine ebenso große Bedeutung beizumessen.

Übersicht

Fördersumme

90.432,00 €

Förderzeitraum

20.12.2001 - 20.06.2005

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation