Projekt 17526/01

Optimierung des Waschprozesses in einer gewerblichen Wäscherei unter besonderer Berücksichtigung der Umweltentlastung

Projektträger

Grenzland- Reha- und Betreuungs-GmbH
48661 Ahaus

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Grenzland- Reha- und Betreuungs- gGmbH (GRB), eine 100% Tochter des Caritasverbandes- für die Dekanate Ahaus und Vreden e.V. fühlt sich der Schöpfung im besonderen Maß verpflichtet und beschäftigt Schwerbehinderte mit Mehrfachvermittlungshemmnissen in einer Wäscherei.
Der Energieverbrauch in der alten Wäscherei war infolge veralteter Technik zu hoch. Aus umwelt- und wirtschaftspolitischen Aspekten ist Energieeinsparung für die GRB ein hohes Gebot. Strom-, Gas- und Wasserverbrauch sollen deshalb beim geplanten Umbau der Wäscherei durch die Anwendung umweltschonender Verfahren und Techniken auf ein Minimum reduziert werden. Ziel des Projektes war mit der Erweiterung der Wäscherei und Optimierung des Waschprozesses z. B. den Wasserverbrauch um 65 % und den Gasverbrauch um über 40 % zu verringern. Über Wärmerückgewinnung sollte bei Betrieb der Anlage der Komplex kostenneutral beheizt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenProjektvorarbeiten wurden bei der GRB intern durchgeführt. In dieser Planungsphase wurden die für die besondere Berücksichtigung der Umweltentlastung relevanten Techniken entwickelt. Zusätzlich erfolgte die Beteiligung der Wasserij De Lelie, Klarenbeek, Niederlande, die im Rahmen des niederländischen nationalen milieubeleidsplan ein hohes Maß an Praxiserfahrung einbrachte. Firma Goudkuil verantwortete die technische Umsetzung, De Lelie brachte das umwelttechnische know how ein.
Regenerativverfahren wurden Bestandteil der Planung. Bei laufender Produktion wird ein Anteil der Abwärme genutzt um andere Gebäude zu beheizen. Wiederaufbereitung und mehrfache Verwendung eines Teils des Wassers reduziert die Entnahme von Frischwasser.
Das Gegenstromverfahren der Waschstraße, die Mehrfachverwendung eines Teils des Wassers, die Energieumwandlung zur Aufheizung unterschiedlich heißen Wassers und zur Beheizung des Komplexes durch den Einsatz von u. a. Rauchgaskühler, Energie-Optimizer etc., bei möglichst kurzen, optimalen Wegen der Dampf- und Kondensatleitungen, stellen die technische Grundlage dar. Bei der Umsetzung ergaben sich abweichend von der Planung zeitliche Verzögerungen, die jedoch nicht auf die Besonderheiten der umwelttechnischen Ausgestaltung der Anlage zurück zu führen waren, vielmehr entstand die Verzögerung durch die Verschiebung des Baubeginns. Nach Erstellung der Halle verursachten dann Lieferschwierigkeiten bei den Maschinen eine weitere erhebliche Zeitverzögerung. Die Abwicklung der vorgesehenen Arbeitspakete erfolgte in sich jeweils plankonform.


Ergebnisse und Diskussion

Die Errichtung des Gebäudes erfolgte planmäßig. Beim AP 4 Einbringen der Maschinen traten erhebliche Verzögerungen durch Lieferprobleme auf. Erst Ende 04.2001 wurde das Grundgerüst der Wasch-straße installiert. Die umwelttechnischen Lösungen konnten nur mit erheblicher Verzögerung installiert werden. Die messtechnische Bilanzierung (FH Münster) und Erstellung des Abschlußberichtes erfolgte deshalb später als ursprünglich geplant.
Die Umsetzung der technischen Maßnahmen führte zum Erreichen der geplanten Ziele, berechnet auf einem Produktionsvolumen von 5000 kg Wäsche. So wird sich die Einsparung von Erdgas bei über 40 % und von Frischwasser bei mehr als 60 % im Betrieb auswirken. Neben der Beheizung des Wäschereikomplexes besteht zudem die Möglichkeit, nach Erstellung entsprechender Anschlüsse, in Zukunft weitere Gebäude der GRB mit während der Produktion gewonnener Wärme zu beheizen. Die gestellten Zie-le werden folglich teilweise sogar übertroffen.


Fazit

Die geforderte messtechnische Bilanzierung der umgebauten Großwäscherei mit einer Kapazität von 5000 kg Wäsche pro Tag erfolgte durch die Fachhochschule Münster, Prof. Belting, Fachbereich Energie, Gebäude, Umwelt.
Nach Inbetriebnahme der Anlage führen die technologischen Lösungen
- Waschstraße im Gegenstromverfahren nutzt die Enthalpie des Waschwassers;
- Dampfkessel mit sehr großem Wärmeübertragerflächenverhältnis reduziert die Abgasverluste des Dampfkessels auf < 10 %;
- Rauchgaskühler nutzt die im Abgas enthaltene Enthalpie zu > 50 %;
- Einsatz von Pufferspeichern für 90o C und 35o C und Wärmeabfallwasserpuffer;
- rotierender Wärmeübertrager für Abwasser;
zu deutlichen Einspareffekten und Emissionsminderungen im Vergleich zum Ausgangszustand.
Nach Umbau der Wäscherei konnte konkret der Erdgasverbrauch pro Jahr um 180.000 m3 und der Frischwasserverbrauch pro Jahr um 204.000 m3 reduziert werden. Mit 95 % Gesamtnutzungsgrad der Wärmeerzeugung wird für Großwäschereien ein Spitzenwert erreicht, der unter Nutzung des Standes der Technik auch bei anderen Wäschereien verwirklicht werden kann.

Übersicht

Fördersumme

65.680,56 €

Förderzeitraum

05.07.2000 - 31.01.2002

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik