Projekt 17251/01

Erstellung und Erprobung einer Umweltausstellung zum Thema Wasser im Rahmen eines integrierten Umweltbildungskonzeptes für Hauptschüler

Projektträger

Trägerverein Wasserturm Lüneburg e. V.
Bei der Ratsmühle 19
21335 Lüneburg
Telefon: 04131/7895919

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ausgangssituation:
Gründung des Trägerverein Wasserturm 1998 aus der Hauptschule Stadtmitte heraus mit dem Ziel, den Wasserturm als Lernort für SchülerInnen nutzbar zu machen. Leitfaden der schulischen Arbeit sind die Ziele der Agenda 21, Wasser steht im Focus. Der touristische Schwerpunkt Aussichtsturm kommt hinzu und erschließt den Wasserturm der Öffentlichkeit. Die Einnahmen sichern die Betriebskosten für den Turm. (17.000 Gäste im Wasserturm seit 16.06.2000)
Zielsetzung:
Eine Umweltbildungsausstellung, die sich an die Gäste des Aussichtsturmes wendet und an SchülerInnen aus Stadt und Region. Die SchülerInnen als Rezipienten + Produzenten der Ausstellung. Verkehrung der traditionellen Rollen von Lernenden und Lehrenden: SchülerInnen sind die Experten, geben den Gästen des (Aussichts-)Turms Auskunft über ihre umweltrelevante Arbeit beim hausinternen Wasser-TÜV, referieren zum Thema Wasser, führen durch den Wasserturm und erläutern das Panorama Lüneburgs vom Dach des Turmes.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenArbeitsschritte: Umsetzung der Ausstellung Integrative Umweltbildung im Wasserturm Lüneburg; Titel: WASSERWERKSTATT. Bestandteile: Lehraquarium mit heimischer Flora und Fauna (1.000 l) und Ufersituation, Wasserlabor für chemische und biologische Wasseruntersuchungen, interaktive Gewässergütekarte der Region Lüneburg, visuelle Dokumentation wasserrelevanter Brennpunkte in Stadt und Region, Flow-Forms zur morphologischen Untersuchung von Wasserbewegungen sowie Sauerstoffeintrag.
Methoden: Schüler-Arbeitsgruppen übernehmen Gewässerpatenschaften, führen Wasseruntersuchungen im Wasserturm durch, integrieren die Ergebnisse in die interaktive Gewässergütekarte. Front-end-und begleitende Evaluation durch SchülerInnen (unterrichtliche Vorbereitung), angeleitet durch Studierende des FB Umweltwissenschaften der Uni Lüneburg (seminarische Vorbereitung). Summative Evaluation und Konzeptionierung & Durchführung einer abschließenden Fachtagung - Projektphase 2 - durch den Trägerverein Wasserturm Lüneburg e.V. in Kooperation mit dem Institut für Umweltkommunikation der Uni Lüneburg.


Ergebnisse und Diskussion

Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass nach dreijähriger Öffnung des Wasserturms über 130.000 Besucher durch die Umweltbildungsausstellung zum Thema Wasser und Nachhaltigkeit gegangen sind Als Dauerausstellung auf Ebene 6 steht sie im Gegensatz zu den Ausstellungen, die in den Ebenen 1, 2 und 3 stattfinden Diese Ausstellungen sind nur in weitem Rahmen an das Thema Wasser gebunden, sollen möglichst auch auf nachhaltiges Wirtschaften mit Wasser aufmerksam machen, aber nicht ausschließlich. Die Themen sind aus unserer Sicht auch dann einschlägig, wenn sie die Agenda 21 ansprechen.
Ein Wechsel der Ausstellungen ist Teil der Marketingstrategie um dem Turm auch immer wieder neue und auch anders interessierte Besucher zuzuführen. Hiervon profitiert letztlich auch die Dauerausstellung auf Ebene 6.
Die Schüler/innen-Führungen haben in den drei Jahren einen Umfang von fast 7.000 geführten Besuchern erreicht. Die regelmäßigen Zeiten mittwochs und sonntags vormittags sowie weitere Zeiten nach Anmeldung werden manchmal so stark nachgefragt, dass die Führungskapazitäten der Schüler/innen der Hauptschule Stadtmitte an ihre Grenzen geraten.
Thematisch steht im Vordergrund die Erläuterung des Stadtbildes, die Wasserturmtechnik inkl. eines Exkurses in die Wasserversorgung des alten und neuen Lüneburgs. Die positiven Rückmeldungen der Besucher sowie die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler über ihre eigene Leistungen können unbedingt als Erfolg der Maßnahme betrachtet werden.
Weniger erfolgreich ist die Gewässeruntersuchungen im Zusammenwirken mit anderen Schulen. Es zeigt sich, dass personelle Kontinuität und zeitliche Ressourcen der dieses Projekt betreuenden Lehrerinnen und Lehrern Grundvoraussetzung sind. Beides war in der Vergangenheit nicht in entsprechendem Maße vorhanden. Hieran wird für die Zukunft gearbeitet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Berichterstattung in der regionalen, gelegentlich auch in der überregionalen Presse ist durchaus beachtlich. Das Archiv der Lüneburger Landeszeitung verweist mittlerweile auf mehr als 1.000 Links im Zusammenhang mit dem Wasserturm.
Der Wasserturm ist einer von drei Publikumsmagneten der touristischen Infrastruktur Lüneburgs und findet von daher eine besondere Beachtung. Die Rückmeldungen im ausgelegten Gästebuch sind fast durchgehend positiv. Der regelmäßige Wechsel der Veranstaltung und die entsprechende Berichterstattung in den Medien sowie die Marketingaktivitäten des Vereins halten den Turm und seine Ausstellungen im Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Die von Nutzern viel gelobte Homepage mit der Webcam sind ein wichtiger Beitrag für die Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation des Turmes.
Da sich die Besucherzahlen zwischen 30.000 und 40.000 jährlich eingependelt haben und dies bei entsprechendem Marketing auch für die Zukunft auch angenommen werden kann, ist die finanzielle Absicherung des Turmbetriebes wohl gegeben. Einnahmen aus dem Eintritt und der Vermarktung des Turmes sowie des Turmshops reichen aus, um den Erhaltungsaufwand und die Bewirtschaftungskosten des Turmes zu tragen. Darüber hinaus reichen sie auch um eine akademische Vollzeitkraft zu finanzieren.
Aufsicht, Reinigung und Kasse werden von langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosenhilfeempfängern ausgeführt, sie werden von der Stadt Lüneburg zur Verfügung gestellt und entlohnt. Unter den vorgenannten Bedingungen ist der Betrieb gesichert.


Fazit

Der finanziell notwendige Rahmen für den Betrieb des Wasserturmes ist zur Zeit gegeben. Die Arbeit der Schule mit den Schüler/innen, ihre Vorbereitung auf ihre Aufgaben als Wasserturmführer/innen ist im Curriculum der Schule abgesichert. Sie haben sich in bestimmten Bereichen zu Experten entwickelt und geben ihre speziellen Kenntnisse an eine breite Öffentlichkeit weiter. Noch nicht erfolgreich verläuft die Aufgabe bzw. Zielsetzung, im Zusammenhang mit dem Wasser-TÜV. Hier bedarf es weiterer Anstrengungen.

Übersicht

Fördersumme

68.865,90 €

Förderzeitraum

19.06.2000 - 30.08.2003

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation