Projekt 17206/01

Einrichtung der Umwelt-Musik-Werkstatt für Jugendliche in der Umweltstation Kloster Ensdorf

Projektträger

Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Telefon: 09624/9200-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit Musik als Medium das Thema Mensch und Umwelt ansprechen, mit Menschen in Dialog treten, mit Klängen Raum schaffen zum Stillhalten und für Begeisterung, mit Texten zum Nachdenken anregen und Impulse geben: Eine Vision, die darauf abzielt, dass Menschen nachhaltig und bewusst mit Umwelt und Schöpfung umgehen. Die UMW verfolgt aber auch das Ziel, Musiker aller Stilrichtungen als Zielgruppen und Multiplikatoren für Umweltthemen zu gewinnen. Die UMW organisiert Umweltbildung durch Musik. CDs und Produktionen mit Umweltthemen kommen so in DiscMan und MP3-Player von Jugendlichen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Programm sieht Festivals, Kurse, Seminare, Studioaufenthalte, Workshops vor. Dazu kommen Veranstaltungen der beruflichen Fort- und Weiterbildung (z. B. für und mit Lehrer und Pädagogen) und Pro-gramme vor Ort (z. B. an Schulen, bei (Bürger)Festen, in Kooperation mit Partnern). Aus den Aktivitäten der UMW werden Medien und Publikationen entstehen, in denen Ergebnisse, Modelle und Projekte zu hören und nachzulesen sind (z. B. Lehrer-Handreichungen (Ideen, Arbeitsblätter, AK), Jahres-Sampler, Umweltsongbook, Live-Mitschnitte). In Zusammenarbeit mit dem ZUK könnten im Kloster Benediktbeuern und anderswo Treffen (Festivals, Konzerte) für Umweltmusiker, ggf. mit namhaften Künstlern, ver-anstaltet werden. Für die UMW werden zwei Etagen des ehemaligen Schulgebäudes für die Projektarbeit frei gemacht, in denen das Tonstudio und ein Musikraum sowie ein Büro, ein Konferenz- und ein Tagungsraum mit Versorgungseinheit untergebracht werden können. Vom benachbarten Bildungshaus werden fallweise Übernachtungs- und Tagungsräume und die Versorgung angemietet.
Verschiedene Dinge sind bereits geplant: z. B. Nat-Ur-Insturmente, Musik mit Gebrauchsgegenständen, Schrottorchester, Musik mit Hilfe der Sonne, andere in Vorbereitung: Sonnenwende, Mit phil Harmonie (offene Probe), Carmina pur ana 2000 TennenFestival in Benediktbeuern, Passion der Schöpfung, Naturklänge wahrnehmen und improvisieren und diverse Einzelmaßnahmen.


Ergebnisse und Diskussion

Die Idee, Musik als Medium in der Umweltbildung einzusetzen, hat sich als Praxismodell bewährt.
Zur Halbzeit waren viele der Anfangsideen umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft. Nahezu alle ausgeschriebenen Workshops waren ausgebucht.
Das Interesse an den Workshops der UMW hält weiter an.
Das hauseigene Tonstudios ist mit reichlich Arbeit eingedeckt. Das Angebot des Labelcodes creazione unisono macht eine Zusammenarbeit mit der UMW besonders interessant.
Der Zugang zu Umweltthemen über das Texten von Liedern gelang sehr schwer. Im Gegensatz dazu gelingt der Zugang zu Umweltthemen am leichtesten über den Einsatz natürlicher Materialien im Instrumentenbau.
Die Umwelt-Musik-Werkstatt hat sich bei MusikerInnen, PädagogInnen und Multiplikatoren einen Namen gemacht (z. B. Amberger Lehrerseminar 2002). Seit dieser Zeit ist mit dem Arbeitskreis für Schulmusik ein verlässlicher Partner für Lehrerfortbildungen in Bayern gefunden.
Der Ausbau des Bereiches Konzerte und Veranstaltungen gelang im Sommer 2002 mit den Umwelt-Kultur-Tagen, eine Mischung aus Konzert und literarischer Lesung. Diese Reihe lebt von ausgesuchten Lyrikern, hervorragenden Musikern und den außergewöhnlichen Veranstaltungsorten. Neue Zielgruppen, Veranstaltungsorte, Erfahrungen und neue Partner in Kunst, Politik und Wirtschaft sind der Gewinn dieser Reihe. 2003 konnte sie auf die umliegenden Regionen übertragen werden.
Mit dem Projekt Umwelt-Musik-Werkstatt ist es der Umweltstation Kloster Ensdorf gelungen, neue Wege in der Umwelterziehung zu gehen. Diese waren einerseits in der Erprobungsphase auf Ensdorf und die Region zugeschnitten, wegen ihrer Breitenwirkung aber durchaus nachahmenswert. Die Angebote sind als Bausteine, Module, Workshops, Events und Veranstaltungskonzepte aufbereitet und so auf andere (Umwelt-)Bildungseinrichtungen und Veranstalter übertragbar.
Im Klostergarten entstand ein Klanghaus, das die UMW sicht- und hörbar macht und von den Besuchern ohne Anleitung (personalneutral) erkundet werden kann. Hier werden Aha-Erlebnisse erzeugt und ver-schiedene Materialien auf Praxistauglichkeit getestet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Umweltbildung muss öffentlichkeitswirksam, peppig und repräsentativ sein. Eine Auswahl von Anfragen: Stadt- und Bürgerfeste, Bayerischer Naturschutztag, TV-Sender KiKa, Zeitschrift Brigitte, Landesgartenschau, StMLU, ... sogar Karnevalsumzüge.
Diese Art von Umweltbildung muss direkt, praktisch und kreativ sein, soll auffallen und etwas darstellen. Sie muss Herz, Kopf und Hand ansprechen und eine kritische Auseinandersetzung mit der Realität ermöglichen.
Ständige Präsenz in der Tagespresse, Beiträge in Fachzeitschriften, Auftritte und Berichte in Hörfunk und TV (Lokalsender, BR-Fernsehen und - Rundfunk) sind in der jährlichen Presseschau gesammelt.


Fazit

Die Konzepte der Umweltbildung müssen darauf reagieren, dass über 90 % unserer Prozesse im Hirn unbewusst ablaufen. Gefragt ist deshalb Umweltbildung, die Gefühle, Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen anspricht (s. a. Kapitel 36 der Konferenz von Rio 1992).In Kursen, Workshops und Aktivitäten mit Schulklassen und Kleingruppen hat in 430.000 Teilnehmerstunden eine intensive und fruchtbare Umweltbildungsarbeit mit über 3.600 Teilnehmern stattgefunden hat. Die größere Breitenwirkung haben aber die 192 Großveranstaltungen und Events mit fast 22.000 gebracht. Die Medien Nr. 1 bei Großveranstaltungen sind Musik und künstlerische Performance. Grund genug, hier v. a. wegen der Möglichkeit, Jugendliche zu erreichen, weiterzuarbeiten.
Die Konzeption der Umwelt-Musik-Werkstatt wird fortgeschrieben. Rückmeldungen, Anregungen und eigene Ideen der Teilnehmer und Verbundpartner sind nahezu unerschöpflich.
Die Idee der UMW wird weitergeführt in einer Projektphase 2. Inhaltlicher Schwerpunkt ist eine Umweltbildungs-Event-Agentur, bei der Module für Großveranstaltungen gesammelt, betestet, aufbereitet und vermittelt werden.

Übersicht

Fördersumme

90.148,94 €

Förderzeitraum

10.04.2000 - 10.04.2003

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation