Projekt 17182/01

Machbarkeitsstudie für die Gründung eines Bildungs- und Demonstrationszentrums für dezentrale Abwasserbehandlung in Leipzig

Projektträger

Haus der Umwelt e. V.
Torgauer Str. 76
04318 Leipzig
Telefon: 0341/232-3195

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Neue gesetzliche Regelwerke zur Abwasserentsorgung auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene führen zu einer enormen Dynamik im Themenfeld Wasserver- und Abwasserentsorgung. Bereits mit der Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes vom 12. November 1996 wurde vom Bundesgesetzge-ber klargestellt, dass dem Wohl der Allgemeinheit auch durch die Beseitigung von häuslichem Abwasser durch zentrale Abwasserbehandlungsanlagen entsprochen werden kann (§ 18 a Abs. 1 WHG). Damit hat der Gesetzgeber dezentrale Abwasserbehandlungsanlagen im Sinne einer Dauerlösung den zentralen Anlagen gleichgestellt. Die sich daraus ergebenden Chancen und Möglichkeiten zur Realisierung dezentraler Abwasserentsorgungskonzepte erfordern die Durchführung von Maßnahmen auf wissenschaftlich-technischer, analytischer, Schulungs- und Wassermanagementebene. Diese Studie dient der Vorbereitung entscheidender Meilensteine zur Gründung des BDZ - Bildungs- und Demonstrationszentrums für Dezentrale Abwasserreinigung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden· Bedarfserhebung: Bedeutung der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie für die dezentrale Abwasserreinigung
· Zielgruppenanalyse
· Konzeption des BDZ-Unternehmensprofils: Aufgaben der GmbH und des Vereins
· Konzeption des Geschäftsbereiches Standing Fair
· Konzeption des Geschäftsbereiches Forschung und Entwicklung
· Konzeption des Geschäftsbereiches Schulung und Ausbildung
· Prognose der wirtschaftlichen Tragfähigkeit


Ergebnisse und Diskussion

Die Konzeption des BDZ wurde anhand der Realisierung wichtiger Meilensteine vorbereitet. Drei Geschäftsbereiche sollen in Zukunft die Umsetzung des neuen europäischen, nationalen und regionalen Wasserrechts unterstützen. Ein Organisationsmodell BDZ wurde entwickelt.
1. Für die unterschiedlichen Ziel- und Aufgabenstellungen des BDZ sind miteinander kombinierte Rechtsformen erforderlich. Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, für die praktische Abwicklung des Tagesbetriebes Standing Fair eine BDZ-GmbH und für die Abwicklung der F&E-Aktivitäten und Schulungsprogramme einen BDZ e.V. zu gründen. Dem Verein werden regionale und nationale Persönlichkeiten und Institutionen beitreten. Der Verein wird im Februar 2002 gegründet werden.
2. Der wissenschaftliche Beirat des Vorhabens, der auch aus maßgeblichen Nichtmitgliedern des Vereins bestehen wird, hat eine begleitende und beratende Funktion für die BDZ-Akteure. Dieser Beirat hat mit zwei Beiratssitzungen seine Tätigkeit bereits aufgenommen und begleitet damit von vornher-ein den Gründungs- und Wachstumsprozess.
3. Die BDZ-GmbH hat dabei die unmittelbaren am Geschäft angebundenen Aufgaben zu lösen. Diese sind beispielsweise Betrieb und Bewirtschaftung der Gebäude, Erstellung der Verträge für An- und Abtransporte von Anlagen, Betrieb der Demonstrationsanlagen.

Auf der Basis einer durchgeführten Zielgruppenanalyse wurden für die BDZ-Realisierung drei Geschäftsbereiche definiert, die ebenfalls bereits die Arbeit aufgenommen haben.
Aufgabe des Geschäftsbereiches Standing Fair ist die Gestaltung der Kläranlage Leutsch als flexible und als dezentrale Abwassertechnologie-Infrastruktur. Ebenso soll hier die Verwaltung und infrastrukturelle Unterstützung der Nutzer organisiert werden. Den Nutzern wird eine Abwasserversorgung, eine Brauch-(Ablauf-)Wasserentsorgung, Laboratorien und Versorgungseinrichtungen (Energie etc.) angeboten. Somit gehören auch die technische Abstimmung, Beratungen sowie die administrative Betreuung der Nutzer zum Aufgabenfeld des Geschäftsbereiches Standing Fair. Im Berichtszeitraum wurde das Gelände der Kläranlage Leipzig-Leutsch bereits partiell für den Umbau auf der Grundlage durchgeführter Planungsleistungen zur Konzeptrealisierung vorbereitet.
Zu den Kernaufgaben des Geschäftsbereiches Forschung und Entwicklung gehören der Aufbau eines Expertennetzwerkes zur fachspezifischen Vernetzung von Technologie- und Innovationspotentialen, die Identifikation und Überführung wirtschaftlich verwertbarer Forschungsergebnisse, die Initiierung von Projektverbünden zwischen Kooperationspartnern aus Unternehmen/Forschungseinrichtungen, wettbewerbsgerechte Adaption von Technologien an die Erfordernisse der Standorte/Auftraggeber, die Einwerbung von Fördermitteln für Unternehmen und Kooperationspartner, Patentrecherchen, Informations- und Beratungsleistungen.
Der Geschäftsbereich Schulung und Ausbildung wird sich mit der Organisation und der Durchführung der Schulungs- und Lehrveranstaltungen des BDZ-Programmes beschäftigen. Übergeordnetes Ziel dieses Geschäftsbereiches ist es, die Lehrinhalte an die regionalen, nationalen und internationalen Erfordernisse anzupassen, sich mit Partnerinstitutionen (z.B. ATV-Programm) synergetisch zusammenzuschlie-ßen sowie in einzelnen Segmenten Fachbeauftragter für Dezentrale Abwassertechnik (Schornsteinfeger) nationale Ausbildungskompetenz zu erlangen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

· Teilnahme an der ÖKOTECH in Budapest: 02.-05. Oktober; Präsentation auf dem sächsischen Gemeinschaftsstand und vor dem sächsischen Ministerpräsidenten.
· Zahlreiche Präsentationen vor lokalen, regionalen und internationalen Entscheidungsträgern.


Fazit

Das Projektziel, die Realisierung des BDZ konzeptionell und infrastrukturell vorzubereiten, wurde erreicht. Die Rahmenbedingungen zur Errichtung des BDZ sind am Standort im vollen Umfang gegeben.

Übersicht

Fördersumme

100.971,45 €

Förderzeitraum

01.01.2001 - 31.12.2001

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik