Projekt 17157/01

Optimierung der Umweltinnovationspotentiale am Beispiel der Region Bayerisch-Schwaben durch modellhafte Umweltkommunikationsmaßnahmen

Projektträger

Industrie- und Handelskammer (IHK) für Augsburgund Schwaben
Stettenstr. 1 + 3
86150 Augsburg
Telefon: 0821/7493-174

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anhand der Region Bayerisch-Schwaben soll gezeigt werden, dass durch organisierte Kommunikationsmaßnahmen der Beratungs- und Informationsstandard im Umweltbereich verbessert werden kann. Dadurch sollen Umweltinnovationspotentiale insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen optimiert werden. Anlass für das Projekt war die Erkenntnis, dass gerade auch für diese Unternehmen mit teilweise hohem Innovationspotential neben den dringenden Tagesgeschäften wenig Energie bleibt, sich mit aktiver Projektarbeit zu beschäftigen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEine konkrete Informationsvermittlung im Umweltbereich fand für Unternehmen über die gesamte Laufzeit des Projektes in folgenden Bereichen statt:
- Fördermittel,
- Informationen für Anwender von Umwelttechnologien,
- Kooperationsvermittlung,
- konkrete Projektunterstützung.
Ermöglicht wurde dies durch die bereits vorhandenen Erfahrungen und Kontakte der IHK und des Fördervereins KUMAS. Zunächst wurden nur konkret anfragende Unternehmen beraten, im Laufe der Zeit wurde gezielte Projekt-Akquisition betrieben. Anhand der laufenden konkreten Projektarbeit konnten insbesondere die organisatorischen Schwachpunkte gezielt erkannt werden.
Der erste Teil des Projektes diente insbesondere der Bestandsaufnahme der bisherigen Umweltprojekte, der Finanzierungsinstrumente, der regionalen Einrichtungen mit Schwerpunkt Umwelt und der vorhandenen regionalen Informationsstrukturen. Es wurden weitere überregional vorhandene Kommunikati-onswege unter besonderer Berücksichtigung des Internets recherchiert.


Ergebnisse und Diskussion

Bei der Initiierung dieses Projektes wurde von dem Ansatz ausgegangen, viele Unternehmen hätten eine Umweltinnovation sozusagen in der Schublade. Diese Vorstellung kann aufgrund der Projekterfahrungen nicht aufrecht erhalten werden. Für die Arbeit innerhalb des Projektes ergab sich damit das Problem, dass der Zeitpunkt der durchgeführten Unternehmensberatungen häufig nicht deckungsgleich mit dem aktuellen Informationsbedarf des Unternehmens zum Themenbereich Umweltinnovation stand. Eine in Zahlen messbare Erhöhung des Umweltinnovationspotentials durch eine höhere Förderquote der Deutschen Bundesstiftung Umwelt konnte folglich nicht erreicht werden. Langfristig gesehen konnte jedoch mit den durchgeführten Aktivitäten mit Sicherheit ein deutlich besserer Beratungsstandard der Unternehmen zum Thema Umwelt und Umweltinnovationen erreicht werden.
Für nahezu 100 Ideen für Umweltprojekte konnte den Unternehmen Hilfestellung zur Lösung von Problemen gegeben werden von der Kontaktvermittlung, über die Informationsbeschaffung bis hin zum Erstellen einer Projektskizze. Leider hat sich herausgestellt, dass es sich beim Großteil der angefragten Umweltprojekte kaum um Forschungs- und Entwicklungsprojekte handelt. Bei etwa 1/3 der Projekte waren Innovationspotentiale bereits im Ansatz nicht vorhanden. Berücksichtigt man noch diejenigen Projekte, deren Ablehnung oder Stornierung aus diesem Grunde zustande kam, ist das Fehlen der Innovation eindeutig die Hauptursache für die fehlende Förderfähigkeit. Der Grund dafür dürfte darin liegen, dass als Umweltprojekt immer noch primär Umweltmanagementsysteme, klassische Umwelttechnik, sowie Entsorgungs- und Emissionsprobleme angesehen werden. Für diese existieren in der Regel bereits unter der Inanspruchnahme technischer und organisatorischer Dienstleistungen und mit entsprechenden Investitionen Lösungen (keine Innovation). Für diese Problemstellungen werden dann entsprechende Umweltberatungsstellen, wie sie auch im Rahmen des Förderprojektes angeboten wurden, kontaktiert. Aufgrund der Ansiedlung des Projektbüros am umwelttechnologischen Gründerzentrum wurde eine hohe Anzahl von Anfragen aus Jungunternehmen bearbeitet. Bei diesen war zwar ein entsprechendes Innovationspotential vorhanden, allerdings scheitert eine Förderfähigkeit oftmals an dem Nachweis der Eigenanteilsfinanzierung.
Im Rahmen der praktischen Beratungsarbeit mit insgesamt 120 Unternehmen hat sich herausgestellt, dass der Focus besser nicht allzu sehr auf das Spezialthema Umweltinnovationen gesetzt werden sollte. Vielmehr sollten den Unternehmen möglichst kompakte Informationen über regionale Einrichtungen, Kontakte, Netzwerke, Beratungsprogramme, allgemeine Wirtschaftsförderprogramme und Recherche-möglichkeiten angeboten werden. Als problematisch erweist sich hier vor allem der Schlüsselbegriff Umwelt, der immer noch belegt ist mit Assoziationen Entsorgung, Windenergie, Biotope etc. Hochinnovativen Unternehmen war die Deutsche Bundesstiftung Umwelt nicht bekannt und es wurde mit Erstaunen und großem Interesse zur Kenntnis genommen, dass auch in der eigenen Branche bereits Umweltprojekte gefördert wurden. Hier ist also mit Sicherheit noch ein enormes Potential vorhanden.
Hinsichtlich des allgemeinen Standards von Förderinitiativen fand auf Anregung und unter Mitarbeit des Projektteams sowohl eine Fortsetzung der Teilnahme am Wettbewerb Bioprofile mit dem Inhalt Biomaterialien für Umwelt und Gesundheit als auch eine Antragstellung bei der Ausschreibung Lernende Regionen mit dem Thema Technik - Umwelt - Wirtschaft: Wissenstransfer im Qualifizierungsnetzwerk Bayerisch-Schwaben statt. Obwohl auch hier keine Auszeichnung als Förderregion erreicht werden konnte, konnten im Rahmen der Projektarbeit wichtige Informationen und Kontakte für zukünftige Aktivitäten gesammelt werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Sowohl Informationen über das Projekt als auch über die Fördermöglichkeiten der DBU wurden laufend bei Veranstaltungen, Vorträgen und die Homepages der Kooperationspartner verbreitet. Einzelne innovative Projekte aus Bayerisch-Schwaben sowie die Veranstaltungen zum Thema wurden über die Pressearbeit von KUMAS der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Auf der KUMAS-Homepage wurden kommentierte Links zum Umweltmanagementprojekt veröffentlicht. Im Rahmen des Projektes wurde ein kurzer Leitfaden für die persönliche Beratung von Unternehmen entwickelt.
Mit dem vorliegenden Abschlussbericht ist eine aktuelle Information über die Projektaktivitäten und relevanten Einrichtungen zum Thema Umwelt in Bayerisch-Schwaben entstanden.

Übersicht

Fördersumme

99.701,92 €

Förderzeitraum

01.05.2000 - 31.10.2003

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation