Projekt 17116/01

Umweltzentren des Sports – modellhafte Umweltkommunikation am Beispiel der Kreissportbünde Emsland und Diepholz

Projektträger

Umweltzentrum Stuhr e. V.
Pappelstr. 11
28816 Stuhr
Telefon: 0421/802901

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Einsparpotenziale umweltrelevanter Ressourcen wie Energie, Wasser und Abfall im bundesdeutschen Sportstättenbestand sind überdurchschnittlich hoch. Weit über 90 % der Sportstätten gelten als sanierungsbedürftig. Die überwiegende Mehrzahl der Sportstättenbetreiber nutzen kosteneffiziente und umweltschonende Spartechnik nicht, weil das notwendige Wissen fehlt, positive Beispiele nicht kommuniziert werden und eine entsprechende Service-Struktur nicht vorhanden ist.
Ziel des Projektes ist es, Umweltzentren des Sports in ausgewählten Kreissportbünden zu entwickeln, anzuschieben und die Erfahrungen hiermit im organisierten deutschen Sport zu kommunizieren und zu multiplizieren.
Modellartig für den ländlichen Raum und in Zusammenarbeit mit niederländischen Kooperationspartnern sollen zwei unterschiedliche Umweltkommunikationseinrichtungen entstehen, die speziell auf zwei der am häufigsten anzutreffenden Organisationstypen des Sports auf Landkreisebene zugeschnitten sind: auf den überwiegend ehrenamtlich betriebenen Verband am Beispiel des Kreissportbundes Diepholz sowie im Kreissportbund Emsland, ein Dachverbandstyp mit eigenen Räumlichkeiten, hauptamtlichem Personal und entsprechenden Kommunikationsstrukturen. Als Standorte der Einrichtungen sind Sögel und Stuhr vorgesehen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenMit Hilfe von Vortragsbesuchen sollen die in- und ausländischen Kooperationspartner über das Projektkonzept und Zusammenarbeitungsmöglichkeiten informiert und der Aufbau der Projektdatenbank vorbereitet werden.
Die zweite Projektphase beinhaltet im wesentlichen Datenerhebungen für die Erstellung der Kommunikationsgrundlagen der Umweltzentren des Sports. Die Gründung von Bildungsinitiativen Sport und Umwelt, in denen die wesentlichen Förderinstitutionen der Landkreise, beispielsweise die Bildungsein-richtungen, mitwirken, sind in der dritten Projektphase geplant.
Diesem Umsetzungsschritt schließen sich Planung und Durchführung von modellartigen Bildungs- und Informationsveranstaltungen sowie Entwicklung und Umsetzung der Dienstleistungsangebote der Einrichtungen an. Mit der Erstellung und Vorbereitung des Projektberichtes, inklusive der Einstellung ins Internet, wird das Projekt abgeschlossen.


Ergebnisse und Diskussion

Mit Vorlage des ersten Werkstattberichtes werden die ersten Erfahrungen dokumentiert, die mit der Errichtung, Anschub, Anfangsbetrieb und dem Kooperationsansatz von zwei Umweltzentren des Sports, mit unterschiedlicher institutioneller Einbindung, gemacht worden sind.
Mit bisher rund 15.000 Direktkontaktierungen (Veranstaltungen, Besuche, Info-Hotline) interessierter Personen und einer Vielzahl indirekter Kontakte (sonstige Medien) ist die Zielgruppen-Resonanz an beiden Standorten, trotz nicht eingeführter Neueinrichtungen und neuer Serviceprodukte, als verhältnismäßig hoch festzustellen. Die Zielgruppen-Resonanz ist zudem ungleich höher als bei vergleichbaren kommerziellen Beratungsinstitutionen wie Energieversorger, Planungsbüros oder auch (erstaunlicherweise!) im Vergleich zur eingeführten produktneutralen und gemeinnützigen Verbraucherberatung.
Dennoch ist eine Kostendeckung aus Dienstleistungen an beiden Standorten (noch) nicht erreicht. Gründe hierfür sind: erstens der hohe Anteil an Kurzzeitveranstaltungen, Kurzzeitberatungen und allgemeiner Informationsvermittlung und zweitens ein (noch) zu geringer Einnahmeanteil aus kostendeckenden Langzeitprojekten.
Die enge Kooperation einer Umweltschutzeinrichtung (Umweltzentrum Stuhr) und Kreissportbünden (Emsland/Diepholz) hat sich bewährt. Ebenso die interdisziplinäre personelle Ausstattung der Kooperation (Gebäude-Energieberater, Baubiologen, Umweltschutztechniker, Sozialwissenschaftler, Pädagogen, Erwachsenenbildner). Hinsichtlich des Zugangs zu Sportstättenbetreibern hat sich die Übernahme ehrenamtlich ausgerichteter Funktionen wie Umweltbeauftragte in den beiden kooperierenden Kreissportbünden, durch Spezialisten der Umweltzentren des Sports, als vorteilhaft und effizient erwiesen.
Bei der Erschießung weiterer Einnahmequellen (Solarstromverkauf, Energiepasserstellung für Vereinsmitglieder u.a.) sowie die Erweiterung des Einzugsgebietes, kann die Inbetriebnahme in weiteren bundesdeutschen Regionen empfohlen werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Werkstattbericht wird bundesweit beworben und vertrieben, auf der Homepage des Projektträgers präsentiert und in Referat-Form angeboten werden. Der Bericht soll den Präsidien beider Kreissportbünde in Form eines Pressegespräches offiziell überreicht werden.


Fazit

Nach einer etwa einjährigen Konzeptions- und Anlaufphase sowie der cirka 18monatigen Erstbetriebszeit beider Umweltzentren des Sports kann das Modellprojekt, als außerordentlich erfolgreich angesehen werden.Umweltzentren des Sports, in Form von Fachabteilungen in bestehenden Einrichtungen, mit dem in Kapitel 3 beschriebenen Instrumentarien, haben sich grundsätzlich als bestandsfähig und als bedeutende Impulsgeber und Kümmerer für die ökologisch orientierte Modernisierung des Sportstättenbestandes im Handlungsspektrum Sportstättenbetreiber, Sportorganisationen und Anbieter der Wirtschaft erwiesen.

Übersicht

Fördersumme

102.186,28 €

Förderzeitraum

29.11.1999 - 01.09.2003

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation