Projekt 16846/01

Durchführung und Nachbereitung des zweiten Anwenderforums: Kleinwasserkraftanlagen

Projektträger

OTTI-Technologie-Kolleg
Wernerwerkstr. 4
93049 Regensburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel der Tagung ist der Erfahrungsaustausch zwischen Anlagenbetreibern, Herstellern, Planern, Fachbehörden, Förderinstanzen, kommunalen und behördlichen Vertretern, Umweltbehörden, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Energieversorgungsunternehmen.
Mit dem inhaltlichen Konzept des Zweiten Anwenderforums Kleinwasserkraftwerke wird durch die Themenschwerpunkte Reaktivierung, Modernisierung und Revitalisierung besonders der Situation in den fünf neuen Ländern aber auch in unseren osteuropäischen Nachbarländern Rechnung getragen. Durch die ausgelöste Privatisierung der Eigentumsverhältnisse von Anlagen und Wasserrechten in den neuen Bundesländern wird nach der Wiedervereinigung eine Vielzahl stillgelegter Anlagen wieder reaktiviert, modernisiert und revitalisiert. Die osteuropäischen Nachbarländer haben diesen Weg noch vor sich. Der technologische Fortschritt und die umfangreichen Erfahrungen in Deutschland können eine wichtige Hilfestellung für die Entwicklung der Kleinwasserkraft in unseren europäischen Nachbarländern sein.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden· Sitzung des Tagungsbeirates im ISET, Institut für Solare Energieversorgungstechnik e.V., Königstor 59 in Kassel, bestehend aus Vertretern der Wissenschaft, Firmen und der wichtigsten Institute aus Österreich und Deutschland zur Vorklärung des Termins, des Veranstaltungsortes, Themenschwer-punkte und die Möglichkeiten zur Einbindung der osteuropäischen Nachbarländer
· Ortstermin durch das OTTI-Team: Besichtigung der Tagungsräume in der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau, Nibelungenstr. 15, und organisatorische Abklärung mit dem zuständigen Personen bzgl. Mittagsimbiss, Abendessen, Parkmöglichkeiten für die Teilnehmer und Aussteller, Abmaße der Räumlichkeiten für die Fach- und Posteraussteller, Übernachtungsmöglichkeiten, Anfahrtsbeschreibung
· Einladung der Referenten und telefonische Anfrage bei den beabsichtigten Besichtigungszielen
· Fertigstellung der Einladung mit Grußwort, Programm, organisatorischen Hinweisen etc.
· Versand der Einladung, Kernakquisition an Firmen, Instituten, Universitäten, Fachhochschulen, Behörden, Herstellern und osteuropäischen Ministerien und aktiven Firmen
· Ankündigung des Anwenderforums in der Fachpresse
· Durchführung der Veranstaltung und Nachbereitung


Ergebnisse und Diskussion

Mit insgesamt 146 Teilnehmern erzielte das Zweite Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke eine außergewöhnliche Steigerung der Teilnehmerresonanz von 37 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Teilnehmer kamen aus folgenden Zielgruppen:
· 25 % der Teilnehmer stammten aus Planungs- und Ingenieurbüros
· 20 % der Teilnehmer waren Kraftwerksbetreiber oder Mitarbeiter von EVUs
· 14 % waren Mitarbeiter von Ämtern und Behörden
· 14 % kamen aus Forschungsinstituten, Fachhochschulen und Behörden

Die Herkunft der Teilnehmer:
· 48 % der Teilnehmer kamen aus Baden-Württemberg und Bayern
· 28 % aus den restlichen Bundesländern
· 24 % aus Österreich, Tschechien, der Schweiz und Italien

In den vier Vortragsblöcken wurden aktuelle und zukunftsweisende Themen behandelt:
· Finanzierung, Planung und Bau
· Reaktivierung und Modernisierung
· Revitalisierung von Kleinwasserkraftanlagen
· Erfolgsbeispiele aus dem In- und Ausland

In Deutschland deckt die Wasserkraft etwa 3,6 % des Strombedarfs und ist damit der wichtigste erneuerbare Stromlieferant. Der Anteil der Kleinwasserkraft (Anlagen bis ein Megawatt) liegt bei etwa
10 % der gesamten Stromerzeugung aus Wasser. Nach Angaben des VDEW werden in Deutschland jedes Jahr 150 - 200 weitere Kleinwasserkraft-Anlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von 100 Kilowatt in Betrieb genommen.

In den alten Bundesländern liegt die Zuwachsrate der Kleinwasserkraft seit Beginn der achtziger Jahre um etwa 3 % pro Jahr.

In den neuen Bundesländern wurden mit großen Anstrengungen vor allem aus privater Initiative eine Vielzahl stillgelegter Anlagen wieder reaktiviert oder modernisiert. Von 1990 bis 1997 betrug der Zubau der privaten Wasserkraftanlagen fast 60 Megawatt gegenüber 82 Megawatt in den alten Bundesländern. Da allein in Bayern etwa die Hälfte des verbliebenen Wasserkraftpotentials liegt und in Baden-Württemberg ein weiteres Drittel, ist der Ausbau bezogen auf die Möglichkeiten in den neuen Bundesländern bemerkenswert. Diesen Weg haben die mittel- und osteuropäischen Nachbarn der Bundesrepublik Deutschland noch vor sich.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Zweite Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke wurde in Fachzeitschriften aus dem Bereich Erneuerbare Energien angekündigt. Darüber hinaus erfolgte eine Mitteilung an die lokale Presse. Außerdem wurde das Tagungskonzept durch OTTI und die Mitveranstalter in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien 15.000-fach verbreitet.


Fazit

Als wesentliche Ergebnisse der Tagung ist folgendes festzuhalten:

1. Der Konflikt Ökologie - Ökonomie sollte bei der nächsten Veranstaltung stärker herausgearbeitet werden.
2. Es gibt nicht das Standard-Kleinwasserkraftwerk, sondern jede Anlage ist ein Individuum.
3. Die Genehmigungsbeamten sollten mindestens fünf Jahre Planungserfahrung haben, bevor sie Kleinwasserkraftwerke genehmigen bzw. ablehnen.
4. Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit ist existentiell notwendig. Alle Tagungsteilnehmer sind Multiplikatoren der im Verlauf der Tagung geäußerten Ideen und Erfahrungen.
5. Die nächsten zwei bis drei Jahre werden turbulent, wenn sich die Erneuerbaren Energien angesichts des liberalisierten Strommarktes zu behaupten haben.

Übersicht

Fördersumme

8.691,96 €

Förderzeitraum

05.08.1999 - 28.03.2000

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik