Projekt 16799/01

Einrichtung eines Erlebnisbereiches Boden als Dauerausstellung im Museum am Schölerberg, Natur und Umwelt – Planetarium

Projektträger

Museum am Schölerberg,Natur und UmweltPlanetarium
Am Schölerberg 8
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/56003-42

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projektes war es, eine erlebnisorientierte Dauerausstellung einzurichten, die den Themenkomplex Boden / Bodenschutz, der sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch in den Museen noch stark unterrepräsentiert ist, öffentlichkeitswirksam kommuniziert. Die Ausstellung sollte speziell auf Familien und Schulklassen zugeschnitten sein.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie ersten Vorarbeiten zur Realisierung der Ausstellung wurden 1998 von der Hochschule Vechta im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erarbeitet, die von der DBU gefördert wurde. Aus dieser Phase liegen Ergebnisse von verschiedenen Expertengesprächen, einer Vorab-Evaluation zu den Vorkenntnissen, Interessen und Wünschen der Zielgruppe und eine Basiskonzeption vor.
In der ersten Phase dieses Projektes (bis Ende Mai 2000) ist die Basiskonzeption vor dem Hintergrund einer geänderten Raumplanung überprüft und angepasst worden. Die Flächen und Räumlichkeiten für die neue Ausstellung wurden im Detail geplant und vorbereitet bzw. um- und eingebaut. Es wurden zwei Abschnitte des Ausstellungsbereichs Bodenhöhle und die Forschungsstation realisiert. Das pädagogische Programm ist ausgearbeitet worden, insbesondere erste Versuche, die in der Forschungsstation durchgeführt werden können. Erste Ausstellungsstationen, die dauerhaft in der Bodenhöhle installiert werden sollten, sind zunächst dort getestet und dann im Detail geplant und später realisiert worden.
In zweiten Phase (Juni bis Oktober 2000) wurden die ersten Stationen und der fertig gestellte Teil der Bodenhöhle als Gesamtinstallation mit Besuchern getestet. Pädagogische Programme zum Thema Boden sind unterdessen fester Bestandteil des Angebotes des Umweltbildungszentrums. Die Gesamtkonzeption wird weiter entwickelt, die einzelnen Stationen im Detail geplant.
In der dritten Phase (November 2000 bis November 2001) wurden die Einbauarbeiten zur Schaffung der Räumlichkeiten für die Ausstellung abgeschlossen. Die noch ausstehenden Ausstellungsstationen wurden erstellt, teilweise gestützt auf formative Evaluation. Begleitmaterialien zur Ausstellung sind erstellt worden. Begleitend zur Ausstellungseröffnung im Herbst 2001 wurde die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert. In der vierten Phase (Dezember 2001 bis Juni 2002) ist zur Qualitätssicherung nach Fertigstellung eine summative Evaluation durchgeführt worden und es wurden - soweit notwendig - Modifikationen an der Ausstellung vorgenommen.


Ergebnisse und Diskussion

Die vorn skizzierten Ziele sind nach den ersten Eindrücken und Ergebnissen der Ausstellungsevaluation erreicht worden. Vor allem ist es geschafft worden, Besucherinnen und Besuchern Information so zu vermitteln, dass es ihnen Freude bereitet. Nicht nur die Ergebnisse der Evaluation können dieses belegen.
Gerade die Art und Weise, wie dieses Thema in Szene gesetzt worden ist, nämlich als begehbare Bodenlandschaft, in der man in den Boden eintauchen und ihn mit allen Sinnen erfahren kann, erweist sich als erfolgreiche Ausstellungsgestaltung. In noch keiner Ausstellung konnte bislang der Boden gegen die Umweltmedien Luft und Wasser konkurrieren, mit der neuen Ausstellung im Museum am Schölerberg sind hier neue Zeichen gesetzt worden und das genau drei Jahre nach Inkrafttreten des Bundesbodenschutzgesetzes.
Die angewendeten Arbeitsmethoden mit verschiedenen Evalutionen, eingesetztem Fachbeirat, Experten- Workshops und einer ständigen, projektbegleitenden Überprüfung der Vermittlungsziele haben wesentlich zum Erfolg des Projektes beigetragen.
Als ein Erfolg der Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat kann gelten, dass es gelungen ist, nicht nur den bislang nicht mit der Materie vertrauten Museumsbesucher mit der Ausstellung zu begeistern, sondern auch die Bodenwissenschaftler oder die Kolleginnen und Kollegen anderer Museen von unserer Ausstellung nachdrücklich zu überzeugen.
Eine weitere Zielgruppe wurde ebenfalls erfolgreich erreicht. Der Anteil der Schulklassen, die im Museum am Schölerberg ein Programm des Umweltbildungszentrums zum Themenbereich Boden gebucht haben, stieg von 5% im ersten Halbjahr 2001 auf 35% aller Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2002.
Weiter kann als großer Erfolg der neuen Ausstellung gewertet werden, dass obwohl seit Eröffnung der Ausstellung unter.Welten ein Eintrittsentgelt von 3 € erhoben wird (vorher war der Eintritt in das Museum am Schölerberg kostenfrei) sich die Besucherzahlen im ersten Halbjahr 2002 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 gesteigert haben


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Eine straff organisierte Öffentlichkeitsarbeit hat das Projekt in seiner gesamten Laufzeit und darüber hinaus begleitet. Namensgebung und Marketingstrategie wurden in Zusammenarbeit mit einer renommierten Agentur entwickelt.
Der Erfolg dieser Bemühungen ist darin abzulesen, dass 85% aller Besucher des Museums auf Nachfrage erklärten, dass sie vor ihrem Besuch von der Ausstellung gewusst hätten.


Fazit

Die großen Erwartungen an diese Ausstellung konnten mehr als erfüllt werden. Unter.Welten hat für das Haus neue Perspektiven geschaffen. Eine Machbarkeitsstudie für ein nationales Bodenkommunikationszentrum ist zur Zeit in Arbeit.
Es ist gelungen, ein Umweltmedium, dem bislang viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde, nachdrücklich zu popularisieren und somit einen ersten Schritt hin zu einem größeren Bodenbewusstsein zu machen.

Übersicht

Fördersumme

531.743,56 €

Förderzeitraum

10.12.1999 - 15.10.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation