Projekt 16544/01

Aktivierung von mittelständischen Unternehmen für ein effizientes Umweltmanagement

Projektträger

Universität-Gesamthochschule SiegenInstitut für ökologische Betriebswirtschaft e. V.Artur-Woll-Haus
Am Eichenhang 50
57076 Siegen
Telefon: 0271/740-3151

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ein sehr großer Teil betriebswirtschaftlicher Umweltaktivitäten wird von einer hauchdünnen Schicht von Pionierunternehmen getragen. Die Freiwilligkeit des Umweltaudits hat diesen bedauerlichen Tatbestand eher noch verstärkt. Die Intention des Projektes ist es daher, die Gruppe der abseits stehenden Unternehmen zu einem stärkeren Engagement für den Umweltschutz zu bewegen. Ziel ist die Einführung eines möglichst integrierten Umweltschutzes im Sinne einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung in KMU. Um die passiven Unternehmen zur Durchführung von integrierten Umweltschutzmaßnahmen zu motivieren, sollen vor allem Informationsdefizite beseitigt werden. Dabei kommt insbesondere der Beratung der KMU bzw. der Vermittlung von Wissen besondere Bedeutung zu. Die abseits stehenden Unternehmen lassen sich in unserer Rechts- und Gesellschaftsordnung nur mit kommunikativen Mitteln im engeren Sinne ansprechen, welche innerhalb des Projektes entwickelt und angewendet werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Kreis der potentiellen Projektteilnehmer bereiteten drei schriftliche - und ergänzend mündliche - Befragungen das Projekt vor. Nach regionalen Gesichtspunkten wurden daraufhin drei Projektarbeitsbereiche mit insgesamt vier Projektarbeitsgruppen gebildet. In deren Zuschnitt vereinbarten sodann Projektpartner und Projektbearbeiter gemeinsam die weitere Projektabwicklung. In den Projektarbeitsgruppen arbeiteten jeweils besonders umweltaktive Unternehmen (Pioniere, Umweltaktivisten) mit den übrigen - bislang noch mehr oder weniger abseits stehenden - Unternehmen zusammen.
Als Arbeitsmittel (Methoden) fanden Einsatz: Coaching-Veranstaltungen jeweils vor Ort, Workshops ergänzt von Fachveranstaltungen an zentralen Plätzen sowie drei Sonderarbeiten.
Durchgeführt wurden insbesondere 37 Coaching-Veranstaltungen am jeweiligen Firmenstandort, und 22 Workshops. Abgesehen vom Eröffnungs- und Abschlussworkshop waren dieselben sämtlich Themenworkshops. Themenfelder waren: Umweltarbeit als Projektarbeit, Europäisches Umweltrecht, die neue Trinkwasserverordnung, der umweltrechtliche Rahmen unternehmerischen Handelns, Umweltmanagement nach EMAS II und ISO 14001 ff., Öko-Image, Mitarbeiterbeteiligung, Wissensmanagement und Umweltbildung, das Internet als Bildungsträger, softwaregestütztes Umweltmanagement, Existenzgründungsberatung, betriebliche Energiewirtschaft, prozessbezogene Umweltkostenrechnung, Umweltkostenmanagement und Kosteneinsparungen, Sanierung und Neuerschließung eines Gewerbegebietes, Umweltmanagement und Umweltkriminalität, Umweltmarketing und Kreislaufwirtschaftsgesetz, Umwelt-management und Regionalmarketing.
Bei den drei Sonderarbeiten handelte es sich im Projektbereich I um eine Expertise zum Flaschenzwangspfand. Im Projektbereich II ging es um Photovoltaik als Thema im Facility Management und im Projektarbeitsbereich III um die Einführung eines betrieblichen Umweltmanagements mittels Handbuch bei einem Metallverarbeiter.


Ergebnisse und Diskussion

Die verfolgten Ziele wurden sowohl in ihrem Inhalt als auch im angestrebten Ausmaß erreicht: Wissen, Können und Wollen in Sachen Umweltmanagement im allgemeinen und in seiner branchen- und stand-ortgemäßen Ausformung im besonderen wurden gestärkt. Das verlautbaren insbesondere auch die Teilnehmer, die sich sämtlich als zufrieden und zumeist in ihren Erwartungen übertroffen bezeichnen. Alle Projektpartner haben betont, dass sie die Arbeit an ihrem betrieblichen Umweltmanagement im Rahmen der eigenen Kräfte und Möglichkeiten weiterführen wollen.
Besondere Anerkennung seitens der Projektpartner fand ein vom Projektträger im Rahmen des Projektes im Internet installierter Informationsdienst, der über vier Dimensionen des Umweltmanagements unterrichtet: die politisch-rechtliche, gesellschaftliche, technische und ökologische Dimension. Die aktuelle Themenvielfalt des Informationsdienstes kommt zum Ausdruck in rund 500 aufgeführten Informationsseiten, Leitfäden, Handreichungen etc. pp. Besonders herausgehoben ist hierbei für die Projektteilnehmer die Verbindung zu dem gleichfalls von der DBU geförderten Mittelstandsprojekt Öko-Radar.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Publiziert werden die Projektergebnisse auf der Basis des Abschlussberichtes in verschiedenen geeig-neten Veröffentlichungsorganen. An erster Stelle stehen hier die Mitteilungsblätter der Industrie- und Handelskammern, mit deren Unterstützung das Projekt abgewickelt wurde. Daneben stehen Berichte in der Tagespresse sowie in Fachzeitschriften. Das hauptsächliche Berichtsforum ist das Internet. Auf der Leitseite (Homepage) des IÖB (www.ioeb-siegen.de) finden sich Hinweise auf das Projekt. Unter anderem ist die dem Abschlussbericht vorangestellte Projektzusammenfassung dort abrufbar.


Fazit

Die Vorgehensweise hat sich grundsätzlich bewährt. Besonderen Anklang fand bei den Projektteilnehmern die unmittelbare Vor-Ort-Arbeit. In diesem Sinne wird Coaching anderen Veranstaltungsformen im Zweifel vorgezogen. Workshops werden als Meilensteine im Coaching geschätzt. Diese Verknüpfung sollte in künftigen Projekten gestärkt werden.

Übersicht

Fördersumme

101.492,97 €

Förderzeitraum

01.07.2000 - 23.06.2003

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Umweltkommunikation