Projekt 16516/01

Reaktivierung der Wasserkraftanlage Alte Wassermühle in Friesoythe und Aufbau eines regionalen Informationszentrums regenerative Energien – Vorplanung

Projektträger

Mühlenverein Friesoythe e. V.
Mühlenstr. 6
26169 Friesoythe
Telefon: 04491/918819

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Seit über 750 Jahren wurde an diesem Standort das natürliche Gefälle der Soeste ausgenutzt und durch Aufstau eine Wassermühle betrieben. Im Jahre 1908 wurden die Wasserräder durch eine Turbinenanlage ersetzt, die mit ihrer elektrischen Energieerzeugung Mühle, Bäckerei und Sägewerk der Familie Warnken betrieben hat. Diese Anlage lieferte als erste Anlage im Großherzogtum Oldenburg auch schon elektrische Energie in das im Aufbau befindliche öffentliche Versorgungsnetz des alten Amtbezirks Frie-soythe. Anfang der 70er Jahre wurden Wehr und Turbinengebäude abgerissen und durch eine neue Stauwehranlage ausschließlich zum Zwecke der Wasserregulierung ersetzt. Seitdem wird das Potenzial der Wasserkraft nicht mehr genutzt.
Nachdem der Mühlenverein Friesoythe im Jahre 1997 das Grundstück mit dem damaligen Gebäudebestand von der Stadt Friesoythe übertragen bekommen hat, wurde das Gebäude zu einem Kulturzentrum alte Wassermühle ausgebaut und auch seit 2 Jahren erfolgreich betrieben.
Zur Vervollständigung des Projektes wird die Reaktivierung der Wasserkraftanlage geplant. Gleichzeitig soll im Rahmen dieser Maßnahme ein regionales Informationszentrum regenerative Energien eingerichtet werden.
Dieses Informationszentrum soll die bisherigen und derzeit möglichen Erzeugungsmöglichkeiten von regenerativer Energie aufzeigen und für Kinder, Schüler(innen), Touristen usw. ausführlich darstellen:
Historisches Wasserrad mit mechanischer Kraftübertragung, zeitgemäßes Wasserrad mit Generator zur Stromerzeugung, Windkraftnutzung, Photovoltaikanlage, Biogasanlage, Erdwärmepumpenanlage in Verbindung mit dem Neubau des in unmittelbarer Nähe befindlichen Rathauses.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Ing.-Büro Prof. Dr.-Ing. Hartung und Partner, Braunschweig, und das Architekturbüro Kramer, Friesoythe, wurden mit der Ausarbeitung einer Vorplanung und Projektbeschreibung für den Bau der Wasserkraftanlage bzw. des Informationszentrums beauftragt.


Ergebnisse und Diskussion

Das Ergebnis des Projektes Vorplanung liegt in Form von zwei Planungsordnern vor:
1. Planungsordner mit entsprechenden Berechungen und Projektbeschreibung für die Wasserkraftanlage mit Fischaufstieg vom Ing. Büro Pro. Hartung & Partner, Braunschweig:
- Für den vorhandenen Wehrkomplex wurde eine Bestandsvermessung durchgeführt, zusammen mit den vorhandenen Gebäudeplänen wurden Bestandspläne erstellt. Die erforderlichen hydrologischen Daten wurden erfasst. Die Auswirkungen der geplanten Wasserradeinbauten auf Betrieb und Abflussleistung der Wehranlage wurden untersucht und die Genehmigungsfähigkeit für die geplanten Eingriffe in die Wehranlage anlässlich eines Behördentermins mit allen beteiligten Behörden anhand der erstellten Planunterlagen und Berechnungen nachgewiesen.
- Angaben zur Dimensionierung und Anordnung des historischen Wasserrades;
- Angaben zur Ausführung, Anordnung und Leistung des Wasserrades zur Energieerzeugung;
- Pläne zum Umbau der Wehranlage;- Planvarianten für den Einbau eines Fischpasses und Abstimmung mit dem örtlichen Fischereiverein;- Angaben zum möglichen Bauablauf;
- Kostenberechnung als Kostenanschlag auf der Grundlage der angefertigten Entwurfsplanung geschätzte Gesamtkosten: 345.000 € zzgl. 16 % MwSt.;
- komplette Planunterlagen zur Durchführung des behördlichen Genehmigungsverfahrens
2. Planungsordner mit entsprechenden Berechungen und Projektbeschreibung für das Informationszentrum regenerative Energien vom Büro Hans Kramer, Friesoythe:
- Projektbeschreibung mit Darstellung der Ziele und Einbindung der geplanten Wasserkraftanlagen in den Gebäudebestand des Mühlengebäudes;
- Entwurfsplanung der Gebäudeerweiterung für das Informationszentrum unter Einbeziehung des Gebäudebestandes (Kulturzentrum Alte Wassermühle) in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde;
- Bauvorlagen für die Beantragung der Baugenehmigung für das Gesamtvorhaben einschließlich wasserrechtliches Genehmigungsverfahren;
- Kostenberechnung als Kostenvoranschlag auf der Grundlage der angefertigten Entwurfsplanung.
geschätzte Gesamtkosten ca. 210.000 € einschl. 16% MwSt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Eine Information der Öffentlichkeit hat bisher noch nicht stattgefunden. Die ist frühestens für die Verwirklichung des Gesamtprojektes bei Baudurchführung vorgesehen.


Fazit

Die Vorplanung ist für die Verwirklichung des Gesamtprojektes sehr hilfreich und wichtig gewesen. Besonders die dadurch ermöglichte Kostenberechnung ist für die Absicherung der Finanzierung erforderlich.

Übersicht

Fördersumme

10.992,78 €

Förderzeitraum

30.08.2001 - 01.03.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik