Projekt 16293/01

Aufbau einer Bau-Fach-Schule in Angliederung an das Bau-Medien-Zentrum Düren

Projektträger

Bau-Medien-Zentrum GmbH & Co. KG
Mirweiler Weg 22 a
52349 Düren
Telefon: 02421/40 77 85

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Wertschöpfungskette Bau: Planer-Handwerk-Handel-Endverbraucher sichert nur unzureichend ein nachhaltiges und gesundes Bauen-Wohnen-Leben in Alt- und Neubau. Die Energieeinsparverordnung EnEV bedingt ein Umdenken. Die Gebäudehülle muss mit stärker werdender Dämmhülle detaillierter geplant und realisiert werden. Kleine Unkorrektheiten führen zu Raumluftbelastung durch Schimmelpilzbil-dung und Schadstoffanreicherungen. Das zu Grunde liegende, Gebrauchsmuster geschützte Bau-Medien-Zentrum (BMZ) verdeutlicht in einer bisher unbekannten Art und Weise die Fehlerzusammen-hänge beim Bauen. Es kann die Aus- und Weiterbildung regionaler Akteurskette maßgeblich unterstützen und Anstoß geben zu einer anderen Gewerkefolge beim Bau sowie der Computerunterstützung bei Planung und Bau. Durch fehlerärmeres Bauen werden Renovierungs- und damit auch Energieressourcen gespart. Baufehlerbehaftete Energiesparhäuser verbrauchen auf Dauer mehr Energie als errechnet.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenPhase 1: 1. Installation eines Beirats. 2. Durchführung einer gewerkeübergreifenden Auftaktveranstaltung, mehr als 20 Veranstaltungen mit den Bauhauptgewerken, Architekten, Händlern und deren Ausbilder, eine gewerkeübergreifenden Abschlussveranstaltung. 3. Ist- und Defizit-Analyse bisheriger Bildungsaktivitäten, Dokumentation und Internetpräsentation. 4. Erarbeitung erster Entwürfe von Lehr- und Lernmaterialien im Baukastensystem. 5. Dokumentation und erste Internetdarstellung des BMZ. Die Kombination der Wissensinhalte des BMZ, aus Datenbanken, normalen Vorträgen, Kleingruppenarbeiten führt zu neuem Lernen: multimedial - zum Anfassen - selber erkennen - Hintergründe erfahren. Erst lernen und schauen, dann bauen.
In der 2. Phase des Projektes wurden in Trier und Bünde am Bau konkret umgesetzt, was vorher konzipiert wurde: Baustellenbesuche und -schulungen im Team, Anwendung der bauphysikalischen Zusammenhänge an den jeweiligen Bausituationen durch kooperativen Umgang miteinander, Kommunikation innerhalb der Baustellen- und Detailplanungs-Workshops. Die Erfahrungen an den Baustellen dienten der Optimierung und dem Ausbau der KLuB-Wissens-Datenbank.
Darstellung der Ergebnisse in der Broschüre Innovative Wege und vollständige Überarbeitung des In-ternetauftritts.


Ergebnisse und Diskussion

Individuelle, produktabhängige und gewerkeübergreifende Baufehler im BMZ, Düren müssen baustellen-gerecht bewusst gemacht und durch eindeutige Planungsvorgaben umsetzbar und mittels Kontrollen überprüf- und damit vermeidbar werden.

Projekt-Ergebnis 1:
Aufbau eines KLuB - Lernprogramms mit didaktisch aufbereiteten Arbeitsmaterialien zu verschiedenen Themenbereichen zur Erstellung von Bauleistungen.
Arbeitspaket 1: Baukasten Lernmodule auf der Basis des didaktischen KLuB-Konzeptes
organisatorischer Voraussetzungen, Ablaufstruktur und Teilnehmerinformation für Kooperatives Lernen und Bauen, Darstellung der KLuB- Schulungsmodule,
Arbeitspaket 2: Erstellung eines virtuellen Bau-Medien-Zentrums
Erfassung der Baufehler des realen BMZ, Aufbereitung der Daten für das Internet, Umsetzung in der KLuB-Wissens-Datenbank.
Projekt-Ergebnis 2:
Evaluation des didaktischen KLuB-Konzeptes kooperatives Lernen und Bauen an zwei Bauprojekten: Sanierung einer Siedlung in Trier sowie verschiedener Neubauten in Bünde. Beide Leistungsverbünde durchliefen das Ablaufschema (siehe Abschlussbericht Seite 62): fachliche Schulungen im Bau-Medien-Zentrum, auf den Baustellen als Workshop, Rundgang oder in Seminarform, Teamdynamik sowie individuelle Firmenbegleitungen mündeten in gemeinsamen Detailplanungs-Workshops.
Arbeitspaket 1: Evaluation des KLuB- Lernprogramms an zwei Realprojekten
Durchführung der Impulsveranstaltung zur KLuB-Qualifizierung, Strukturierung des KLuB-Lern-Programms für den jeweiligen LV, Durchführung von KLuB-Weiterbildungsveranstaltungen, Überarbeitung der Weiterbildungsmodule und der Vorgehensweise.
Arbeitspaket 2: Evaluation des virtuellen BMZ als Lernmedium im KLuB-Lernprogramm
Beurteilung der virtuellen Plattform unter den Gesichtspunkten Einsatzfähigkeit in Veranstaltungen und Nutzungsqualität für Selbstlernprozesse.
Projekt-Ergebnis 3:
Neben den Führungen und Seminaren werden einzelne Produkte der KLuB-Wissens-Datenbank unab-hängig vom Bau-Medien-Zentrum nutzbar: Alle Broschüren, alle PP-Vorträge sowie der Bau-Medien-Koffer.
Die gebauten Zustände des BMZ im Maßstab 1:1 mit ihren offensichtlichen und erkennbaren Baufehlern dienen der Aufklärung und der Bewusstseinsweckung: viele Probleme sind einfach zu lösen, viele bedürfen einer komplexen Änderung vieler Baubeteiligten gleichzeitig in Planung, Ausführung, Kontrolle.
Das BMZ als Ganzes wird am 10. August 2007 erstmals in Ahlen regionaltypisch umgesetzt. Das neu entwickelte Blower-Door-Haus als Platz sparende Variante erfreut sich zunehmender Resonanz bei Handel und Hersteller. Im Ausland wurden in zwei Ländern entsprechende Projekte angestoßen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Internet: www.bau-medien-zentrum.de ; Diverse Fernsehbeiträge in ARD, ZDF, allen Dritten, NTV, BBC
Fertiggestellte Produkte:
CCCPs; Baukörper und Energiesysteme; Bauherrenhandbuch; Regenwassernutzung
Baustoffe und Bauphysik; Energie und Strom
Bau-Medien-Koffer; Lehrfilme: Schimmel in Innenräumen; Baustoffkunde als Video oder DVD
CD KLuB-Lernmodul (16 PP-Präsentationen):
Die drei Steinsorten; Baustoffe zum Dämmen; Die drei Fassadentechniken; Monolithisches Bauen; Planung aller Installationen; Winddicht-Dämmmantel-Luftdicht; Winddichtigkeitsebene; Dämmmantel; Luftdichtigkeitsebene; Dampfdiffusion; Konvektion; Blower-Door-Test; Vorstellung BMZ; Sinn und Zweck des Bauens; Wir sollten handeln!; Qualitätssicherung durch Baubegleitung.
Alle Produkte stehen im Internet unter KLuB/Produkte incl. Leseproben.


Fazit

In beiden Projekten konnte der Beweis erbracht werden, dass die Kommunikation gemeinsames Planen und Bauen dann befördert, wenn alle Partner einen ähnlichen bauphysikalischen Wissensstand aufweisen. Die erarbeiteten Einsparungen übertreffen die Schulungskosten. Funktioniert ausschließlich, wenn ein Teamleiter den Verbund kooperativ leitet.