Projekt 16278/01

Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung und Erprobung eines pädagogisch-didaktischen Konzeptes zur Umweltbildung und -kommunikation am Beispiel der Pleißeöffnung

Projektträger

Förderverein Neue Ufer Leipzig e. V.
Otto-Schill-Str. 1
04109 Leipzig
Telefon: 0341/960 15 31

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit dem Pädagogisch-didaktischen Konzept zur Umweltbildung und Kommunikation am Beispiel der Pleißeöffnung sollen innerhalb der Stadt Leipzig in exemplarischer Weise Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung des eigenen Lebensbereiches erprobt, Planungs- und Gestaltungsressourcen von Schulen und Hochschulen für den Prozess einer ökologischen Stadtentwicklung genutzt, die Multiplikatorenfunktionen der Schüler, Lehrlinge und Studenten bei der Einbeziehung von Eltern, Verwandten und Nachbarn entwickelt sowie die Möglichkeiten einer Verbindung ökologischer und sozialer Zielsetzungen unter Berücksichtigung ökonomischer Rahmenbedingungen überprüft werden.
Die vorbereitende Machbarkeitsstudie hat drei Fragen zu prüfen: Sind die vorgesehenen Projektziele grundsätzlich zu erreichen ? Sind sie in dem vorgegebenen Zeitrahmen zu erreichen ? Und sind sie mit einem überschaubaren Aufwand zu erreichen ?


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Machbarkeitsstudie wird mit den Partnern der Stadt Leipzig in Anlehnung an die Delphi-Methode durchgeführt. Neben der Einbeziehung unterschiedlichster Akteure auf Expertenebenen werden sich vier Arbeitsgruppen als überschaubare Fachgremien konstituieren, in denen während der Machbarkeitsstudie die Zwischenergebnisse diskutiert und von denen Stellungnahmen eingeholt werden. Die Einbeziehung von Experten und die Voten von Arbeitsgruppen werden durch die HTWK Leipzig zu Lösungs-vorschlägen verdichtet, die dann wieder von den Partnern diskutiert und modifiziert werden.
Die Machbarkeitsstudie muss auf unterschiedlichen Ebenen Ergebnisse liefern und Aussagen treffen. Wo immer möglich, sollen diese gemäß dem Best-Practice-Denken formuliert werden. In dieser Form werden die gemeinsam mit den Partnern erarbeiteten, von der HTWK verdichteten, jedoch noch nicht Abschließend evaluierten Ergebnisse abschließend präsentiert. Damit haben die Partner noch einmal die Möglichkeit, die Zielsetzungen der Machbarkeitsstudie vor dem Hintergrund der erarbeiteten Ergebnisse zu reflektieren, bevor sie von der HTWK Leipzig zusammengefasst und evaluiert werden.


Ergebnisse und Diskussion

Zur grundsätzlichen Durchführbarkeit des Hauptprojektes:
- Alle beteiligten Expert/innen halten das Hauptprojekt für grundsätzlich durchführbar.
- Es besteht historisch gewachsener Konsens der engagierten Bürger/innen und Expert/innen der Stadt Leipzig sowie ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von 1992.
- Von den zur Auswahl stehenden drei Abschnitten des Pleißemühlgrabens sind zwei für das Projekt geeignet.
- Das zu erwartende Konfliktpotenzial betrifft den ruhenden Verkehr; hier sind jedoch Planungen der Stadt im Gange den Anwohnern alternative Parkmöglichkeiten zu bieten.
- Zur Mitarbeit von allgemeinbildenden Schulen und eines berufsbildenden Gymnasiums liegen Absichtserklärungen vor; sie kann daher als gesichert gelten.
- Eindeutig ausweisbare Innovationspotenziale begründen den Modellcharakter des Projektes.
Der Modellcharakter des Projektes muss aktiv hergestellt werden
- Die Stadtverwaltung soll sich als Manager einer ganzheitlichen Stadtentwicklung profilieren
- Diskursmöglichkeiten für alle Akteure sind im gesamten Projektverlauf zu schaffen
- Nachnutzungsvarianten sind mitzudenken.
- Eine Dokumentation der Bildungs- und Beteiligungsprozesse sichert erst die Übertragbarkeit der Ergebnisse
- Eine intensive Steuerung und Moderation der Beteiligungsprozesse ist notwendig
- Das Projekt soll Bestandteil des Leipziger Agenda-Prozesses werden.
Bestimmte Verfahrensgrundsätze müssen eingehalten werden
- Differenzierte Beteiligung unterschiedlicher Interessengruppen, Ergebnisoffenheit
- Aushandlungsphasen / Schnittstellen für Diskussionen und Konsensbildung
- Entschleunigung des Planens und Bauens
Für die Planung und Bauausführung gilt:
- Sowohl die Bauplanung als auch die Ausführung sind wesentliche Bestandteile des Hauptprojektes
- Baumaßnahme und vorbereitende Planungsentscheidungen sollten transparent und für alle Beteiligten nachvollziehbar durchgeführt werden.
- Baustelle dient als Ausgangspunkt von Kommunikationsprozessen.
- Eine Vermittlung von Umweltwissen soll im Rahmen der Bauarbeiten stattfinden.
- Spezifische Anforderungen werden an die Unternehmen gestellt.
- Die Beteiligten von kleineren mittelständigen Unternehmen mit unterschiedlichen Spezialkompetenzen soll einen gewissen Vorrang haben.
Die zeitliche Durchführbarkeit des Hauptprojektes wurde positiv beurteilt und durch einen Vorschlag für die Ablauforganisation untersetzt.
Der Aufwand für die Durchführung des Hauptprojektes wurde als überschaubar eingeschätzt und hinsichtlich der Faktoren näher bewertet, die durch das Bildungs- und Kommunikationsprojekt zusätzlich anfallen. Für die Aufbauorganisation des Hauptprojektes wurde ein Vorschlag erarbeitet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

An der Machbarkeitsstudie waren über 100 Expertinnen und Experten aus dem Raum Leipzig beteiligt, so dass von einer weitgehenden Einbeziehung der Fachöffentlichkeit ausgegangen werden kann. Neben der Mitarbeit in Arbeitsgruppen wurde die Studie als Vorhaben und in Ihren Ergebnissen auf zwei Workshops näher vorgestellt.


Fazit

Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass das Umweltbildungskonzept umgesetzt werden kann. Für die Umsetzung selbst wurde eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet. Die Ergebnisse insgesamt beruhen bereits auf einer beteiligungsorientierten Vorgehensweise, die mit die Gewähr für die erfolgreiche Realisierung des Hauptprojektes bietet.

Übersicht

Fördersumme

35.371,17 €

Förderzeitraum

19.01.2000 - 26.09.2001

Internet

www.neue-ufer.de

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umwelttechnik