Projekt 15843/01

Einsatz von neuester Photovoltaiktechnologie in einem mittelständischen Produktionsbetrieb

Projektträger

Paul Leibinger GmbH & Co. KG
Daimlerstr. 14
78532 Tuttlingen
Telefon: 07461/9286-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Einbindung einer Solarstromanlage an ein Energie- und Lastmanagement. Zielsetzung des Vorhabens: Senkung der Spitzenlasten, Steigerung der Betriebssicherheit, Anpassung der Lastverteilungsprofile, Transparenz der Energiedaten, interaktive Kommunikation der Wechselrichter, Blindstromkompensation, Netzausfallsystem. Mit der Realisierung dieses Vorhabens wurde erstmalig eine leistungsintensive Solarstromanlage an ein Bus-System angeschlossen. Der Stand der Technik wird durch die praktische Anwendung erweitert, so dass die Solarstromanlage nicht nur Vorbildfunktion übernimmt, sondern neue Maßstäbe in der Nutzung von Solarenergie setzt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Montage der Solarstromanlage gliedert sich in zwei Teilbereiche:
(A) Aufbau der Solarstromanlage
(B) Installation und Anbindung an das Energie- und Lastmanagementsystem.

(A) Zunächst erfolgte die Montage der Stahlkonstruktion und daran anschließend der Aufbau des Solargeneratorfeldes. Danach wurde die Solarstromanlage elektrotechnisch verschaltet, die Wechselrichter installiert und die Anlage an das betriebsinterne Netz angeschlossen.
(B) Im Zuge der Installationsarbeiten der Solarstromanlage wurden die technischen Voraussetzungen für die Anbindung an das Energie- und Lastmanagementsystem vorbereitet. Dieses betrifft in erster Linie die Konfiguration der Wechselrichter. Hierbei wurden alle notwendigen Soft- und Hardwareeinstellungen vorkonfektioniert und sukzessiv installiert sowie auf die gegebenen Erfordernisse eingestellt.

Nach Abschluss der Installationsarbeiten wurde die Solarstromanlage funktionsbereit in Betrieb genommen, alle technisch innovativen Modifikationen für eine effiziente Solarenergienutzung stehen zur Verfügung.


Ergebnisse und Diskussion

Die Montage der Solarstromanlage mit der Unterkonstruktion konnte, dank der bereits bewährten Montagetechnik, in kürzester Zeit abgeschlossen werden. Die Installation der elektrischen Teile der Anlage mit den dazugehörigen Leitungen für das LON-Bus-System bereitete in dem optimal vorbereiten neuen Betriebsgebäude keine Schwierigkeiten. Die Wechselrichter haben im Elektro-Verteilerraum genügend Platz und es ist für ausreichende Lüftung gesorgt. Die Montage erfolgte innerhalb von zwei Monaten. Die Solarstrom-Anlage konnte im Februar 2000 an das öffentliche Netz angeschlossen werden, wobei die Anbindung der LON-Bus-Technologie im Mai 2000 stattfand und im September 2000 fertiggestellt wurde. Hierbei musste in Kauf genommen werden, dass aufgrund unterschiedlicher LON-Bus-Systeme ein direkter Anschluss an das Energiemanagementsystem nur mit sehr hohem Aufwand möglich ist. Bei der zukünftigen Gestaltung solcher Projekte ist es unabdingbar, die verschiedenen Lieferanten für die Ge-bäudetechnik, darauf hinzuweisen, dass das gleiche LON-Bus-System verwendet werden muss oder aber die Übergabe durch eine entsprechende Modifikation bzw. Programmierung des Programms vorzusehen ist. Die übrigen Komponenten des Energiemanagement-Systems, Blockheizkraftwerk, Energiesparlampen und die Software sind ebenfalls in Betrieb. Die Verbrauchsdaten sowie eine Gegenüberstellung zu den geschätzten Daten sind im Abschlussbericht enthalten. Es ist eine erhebliche Kostenreduzierung mit den erwähnten Maßnahmen erzielt worden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Anlage wurde mit einer großen Pressekonferenz Ihrer Bestimmung übergeben. Die anwesenden Pressevertreter sorgten für eine überregionale Bekanntmachung des Vorhabens. Es wurde auch über Hörfunk darüber berichtet. Die Fa. Leibinger hat zur Einweihung eine vierseitige Broschüre erstellt. Diese wird allen Kunden und anderen Interessenten zur Verfügung gestellt. Somit ist eine weltweite Verbreitung gewährleistet. Zudem erhielten die mehr als 150 Mitarbeiter eine Einweisung über Photovoltaik und die Anlage auf dem Firmendach. Die in den Produktionshallen angebrachten Anzeigetafeln weisen die Mitarbeiter täglich auf die Photovoltaikanlage und ihren Beitrag zur Versorgung des Unternehmens mit der notwendigen Energie hin. Der im Eingangsbereich angebrachte Plasmabildschirm weist auf die Vorzüge und Innovation des eingesetzten Energiemanagements und die Photovoltaikanlage hin. Besonders hervorgehoben wurde die Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Land Baden-Württemberg im Rahmen der Medienarbeit.


Fazit

Die Bestrebungen, mit Einsatz modernster Technik und erneuerbaren Energien, in Produktionsbetrieben Einsparungen im Verbrauch fossiler Energieträger zu erzielen, sollte auf jeden Fall weitergeführt werden. Hier steckt ein enormes Potential zur Energieeinsparung. Durch die Vorbildfunktion in einem Betrieb könnten die Mitarbeiter für den bewussteren Umgang mit Energie sensibilisiert werden.

Übersicht

Fördersumme

173.270,68 €

Förderzeitraum

15.10.1999 - 10.10.2001

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation