Projekt 15808/01

Umschlagbehälter für staubarmen Greiferumschlag

Projektträger

HUDO-Werk Itzehoe GmbH
Kaddenbusch 8
25578 Dägeling
Telefon: 04821/8960-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Zielsetzung ist die Entwicklung und der Bau eines wirtschaftlichen Umschlagbehälters für staubarmen Greiferumschlag. Es soll erreicht werden, dass beim energiearmen Umschlag von losen Schüttgütern mit Leichtteilen vom Schiff auf Lkw bzw. anderen Behältnissen freiwerdende Leichtteile (Stäube) bei den Schüttgütern verbleiben und nicht unkontrolliert abgegeben werden und somit die Umwelt belasten.
Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Lösung.
Auf der einen Seite soll der ökologische Aspekt erreicht werden durch eine Minimierung der Umwelt- und Arbeitsplatzbelastungen durch Stäube und Giftstoffe. Auf der anderen Seite soll aus ökonomischer Sicht gleichzeitig gegenüber herkömmlichen Anlagen eine Einsparung von Energie und Kosten durch Wegfall von Absauglüfter und Filter erreicht werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm die Zielsetzung zu erreichen, wird beim Umschlag von losen Schüttgütern mit Leichtteilen die Aufgabeöffnung des Umschlagbehälters abgedichtet. Dieses geschieht durch das Einsetzen des gefüllten Greifers in die Abdichtungslamellen an der Annahmeöffnung des Umschlagbehälters.
Bei der Abgabe des Greifers in den Umschlagbehälter wird die verdrängte Luft durch die Behälterkonstruktion in Kreisrichtung zurück in den entleerten Greifer geführt. Bei gleichzeitiger Abgabe des Um-schlagbehälters auf den Lkw entsteht im Umschlagbehälter ein Unterdruck. Dieser Unterdruck verhindert das Austreten der Stäube durch eventuelle Undichtigkeiten an der Abdichtung zwischen dem Greifer und der Annahmeöffnung des Umschlagbehälters. Somit entsteht eine staubfreie Übergabe vom Greifer an den Umschlagbehälter. Die Abgabe der losen Schüttgüter vom Umschlagbehälter auf Lkw oder andere Behältnisse erfolgt über eine handelsübliche Verladegarnitur. Diese Verladegarnitur ist höhenverstellbar. Hierdurch wird der freie Fall der losen Schüttgüter auf das Minimum begrenzt. Die Staubschürzen am Ende der Verladegarnitur dichten zwischen dem Verladerohr und dem Materialkegel auf dem Lkw ab. Leichtteile (Stäube) verbleiben somit im Materialstrom. Die Bedienung der Verladegarnitur erfolgt vom Kontrollpodest am Umschlagbehälter. Vom Kontrollpodest ist die Abgabe vom Umschlagbehälter auf den Lkw voll einsehbar.


Ergebnisse und Diskussion

Der Umschlagbehälter für staubarmen Greiferumschlag, vom Schiff auf Lkw, hat folgende Merkmale:
- Durch die in Kurzform beschriebene Arbeitsweise des Umschlagbehälters wird aus einer diffusen Staubquelle mit hohem, unkontrolliertem Staubaustrag eine gefasste, abgeschlossene Staubquelle, an der keine Stäube unkontrolliert austreten.
- Durch seine Flexibilität hat er eine gute Anpassung an die örtlichen Platzverhältnisse.
- Die Schiffe müssen nicht verholen, da Greifer und Umschlagbehälter verfahrbar sind.
- Der Umschlagbehälter kann an verschiedenen Umschlagstellen eingesetzt werden.
- Der Umschlagbehälter kann eingesetzt werden, wo die Umschlagstelle keine festen Bauten zulässt.
- Der Umschlagbehälter kann auf einen Abstellplatz abgestellt werden, wenn der Umschlagplatz anderweitig genutzt wird.
- Die Annahmeöffnungen des Umschlagbehälters können der Greifergröße angepasst werden.
- Der Umschlagbehälter ist wirkungsvoll.
- Der Umschlagbehälter ist preiswert, da keine Staubabscheider und Lüfter installiert werden.
- Der Umschlagbehälter arbeitet ohne jeden Energieverbrauch.
- Der Umschlagbehälter erfüllt die Auflagen der TA-Luft.
- Wegen des Düngerumschlages sind alle materialberührenden Teile aus nichtrostendem Stahl, 1.4301, gefertigt.
Die Anlage wurde nach dem Probebetrieb und anschließenden Nachbesserungen dem Kunden übergeben. Die Genehmigungsbehörde hat die Anlage ohne Mängel abgenommen. Die angestrebten Ziele wurden voll erreicht. Die Staubbelästigung beim Einsatz eines Umschlagbehälters konnte erheblich minimiert werden. Die Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Anlagen beträgt 100 %.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse wurden in Fachzeitschriften veröffentlicht. Es wurden Informationsveranstaltungen mit Betreibern, den zuständigen Behörden und Institutionen durchgeführt.


Fazit

Durch das Abdichten der Aufgabeöffnungen des Umschlagbehälters und das Einsetzen des gefüllten Greifers in die Abdichtungslamellen wird der Staubaustritt bei der Übergabe der Ware vom Greifer in den Umschlagbehälter stark minimiert. Da die Ware ausschließlich auf offene Kastenwagen abgegeben wird, kommt es beim Ablauf der Ware im Umschlagbehälter zu einem Unterdruck. Dieser wirkt dem Staubaus-tritt an den undichten Stellen entgegen.

Übersicht

Fördersumme

16.642,55 €

Förderzeitraum

11.11.1999 - 08.02.2002

Bundesland

Schleswig-Holstein

Schlagwörter

Umwelttechnik