Projekt 15627/30

Durchführung des Umweltbildungsprojektes Kindgerechte und naturnahe Gestaltung des Schulgeländes der Realschule Ochtrup

Projektträger

Städt. Realschule Ochtrup
Lortzingstr. 2
48607 Ochtrup
Telefon: 02553/93520

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Schüler, Lehrer und Eltern der Realschule Ochtrup hatten sich zum Ziel gesetzt, das Schulgelände, das in seinem IST-Zustand überwiegend gepflastert und wenig gegliedert ist, mit natürlichen Mitteln unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten zu einem Ort umzugestalten, wo Kinder und Jugendliche zu Bewegungen und lebendigem Spiel angeregt werden. Die Gestaltung des Außengeländes sollte der Lan-geweile, Nullbockhaltung und Aggressivität durch vielfältige Bewegungsangebote, räumliche Gliederung und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten (Materialecke) entgegenwirken. Dabei sollte das Gelände nach Abschluss der Maßnahmen nicht fertig gestellt sein, sondern auch zukünftig dem Spielverhalten und den Wünschen der Schüler angepasst werden können, also veränderbar und damit lebendig bleiben.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie ersten Überlegungen zur Schulhofgestaltung sowie die Bildung einer Arbeitsgruppe bestehend aus Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen gingen in den September 2001 zurück: Schüler/innen entwickelten Vorschläge zur Schulhofgestaltung - Lehrer/innen informierten sich über Modellvorhaben anderer Schulen in der Nachbarschaft (Oktober 2001). Nach der Kontaktaufnahme der Arbeitsgruppe Schulhofgestaltung mit der Holunderschule referierte Frau Müller, Mitarbeiterin dieser Einrichtung, in einer Lehrerkon-ferenz über Möglichkeiten der naturnahen Schulumfeldgestaltung. Die Lehrerkonferenz und anschließend die Schulkonferenz der Realschule Ochtrup beschlossen nach Diskussionen in den anderen Mitwirkungsgremien (Elternpflegschaft, Schülerrat), die naturnahe und kindgerechte Umgestaltung des Schulhofes in die Fortschreibung des Schulprogramms der Städtischen Realschule Ochtrup aufzunehmen, innerhalb der nächsten 3 Jahre umzusetzen und die Anträge dem Schulträger vorzulegen (Januar 2002).
Die Arbeitsgruppe Schulhofgestaltung entwickelte unter Federführung von Frau Müller (Holunderschule) im Rahmen einer schulinternen Fortbildungsmaßnahme Gestaltungskonzepte und Kostenermittlungen zur Umgestaltung des Schulhofes. Der Schul- und Kulturausschuss der Stadt Ochtrup stimmte dem Gestaltungskonzept der kindgerechten und naturnahen Schulhofumgestaltung an der Realschule Ochtrup zu. Das Konzept wurde gleichzeitig über die örtliche Presse der Öffentlichkeit vorgestellt (Mai 2002). Zur Finanzierung des Eigenanteils der geplanten Maßnahme trugen alle Schüler/innen der Realschule Ochtrup im Rahmen eines Sponsorenlaufs am 12.11.2002 bei.


Ergebnisse und Diskussion

Im ersten Bauabschnitt wurden im Oktober und November 2002 und insbesondere im Rahmen eines Aktionstags Schulhofumgestaltung am 21.11.2002 folgende Maßnahmen realisiert:
· teilweises Aufheben des Pflasters und Gestaltung einer Mittelinsel mit Bäumen, Kletterbäumen und Sitzgelegenheiten
· landschaftliche und sicherheitstechnische Gestaltung eines Geländes als Vorbereitung auf die Installation einer Kletterwand - Installation der Kletterwand
· Begrünung und künstlerische Gestaltung eines Zaunes zur Abgrenzung eines Müllcontainerplatzes
· Gestaltung des Treffpunktes unter den Eichen, einem Aufenthaltsort der Schüler, mit einer Hecke im Halbrund als Sichtschutz; Bänke und Findlinge ergänzen diesen Aufenthaltsort der Schüler
Im zweiten Bauabschnitt wurden im März 2003 und wiederum im Rahmen eines zweiten Aktionstags Schulhofumgestaltung am 10.03.2003 folgende Maßnahmen realisiert:
· Um das Basketballfeld herum, das asphaltiert ist, wurde das Pflaster aufgehoben, um hier zur optischen Gliederung des Gesamtgeländes einen Heckenstreifen anlegen zu können.
· Entlang der Sporthalle wird die Pflasterfläche in der Breite der Eingangsstufen aufgenommen. So entsteht eine breitere Pflanzfläche für standortgerechte einheimische Gehölze. Auf einem Teil dieser Fläche vor der Turnhalle wird Sandaufgebracht und ein Reck aufgestellt.
Die Sanierung des Realschulgebäudes führte im Jahr 2004 zu einer Unterbrechung der Schulhofumgestaltung. Da die Fassadensanierung noch nicht abgeschlossen ist, konnte in einem weiteren Bauabschnitt im April 2005 die ursprüngliche Planung eingeschränkt wieder aufgenommen werden:
· Neben dem Verwaltungseingang wird eine Trockenmauer aus Sandstein errichtet als Spiel- und Sitzgelegenheit für Schüler mit Initialpflanzung einer Auswahl typischer Mauerpflanzen. Von hier ausgehend wird eine neue Bepflanzung für die Beete entlang des Schulgebäudes aus gemischten einheimischen Gehölzen mit einem Heckenweg und Experimentier-Weidenhäusern entsprechend der ursprünglichen Planung umgesetzt. Dazu werden weitere Flächen entsiegelt.
· Einsaat einer rustikalen und trittfesten Rasenfläche mit schon bestehenden eingestreuten Gehölzen wie z. B. Kornelkirsche (Cornus mas), Jasmin (Jasminum officinale), Blutahorn (Acer platanoides Crimson King) sowie mit eingelassenen Eichenstämmen als Spiel- und Sitzgelegenheiten.
Da das Ende der Gebäudesanierung auch im Juni 2005 noch nicht abzusehen ist, wird mit den bisher umgesetzten Maßnahmen zur Schulhofumgestaltung dieses Projekt zunächst abgeschlossen. Die Nachhaltigkeit der ursprünglichen Zielsetzung wird auch dadurch gefördert, dass durch weitere Aktionstage mehr Schülergenerationen in die Maßnahmen eingebunden werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Alle Maßnahmen wurden von der örtlichen Presse begleitet. Außerdem wurde auf der Homepage der Realschule Ochtrup unter der Adresse http://www.realschuleochtrup.de der jeweils aktuelle Stand der Arbeiten regelmäßig veröffentlicht.


Fazit

· Alle bisherigen Maßnahmen sind in enger Zusammenarbeit von Schülern, Eltern, Lehrern und Mitarbeitern des Schulträgers mit großem Engagement erfolgreich umgesetzt worden. Die Konzentration aller Kräfte auf die Umsetzung der geplanten Maßnahmen darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass zur nachhaltigen Pflege der Anlagen noch weitere organisatorische Maßnahmen ergriffen werden müssen.
· Die umgestalteten Geländeflächen werden von den Schülerinnen und Schülern in den Pausen und nach dem Unterricht intensiv genutzt. Insbesondere auf der Mittelinsel und an der Kletterwand können die Schüler/innen ihren Bewegungsdrang ausleben.
· Zerstörungen auf den umgestalteten Flächen sind bislang während der Schulzeiten nicht aufgetreten. Die befürchteten Zerstörungen bei der nachmittäglichen und abendlichen Nutzung des Schulgeländes halten sich bislang in Grenzen.
· Die Motivation zur Umgestaltung des Schulgeländes ist bei den Beteiligten der Arbeitsgruppe trotz der durch die Gebäudesanierung mehrfach unterbrochenen Maßnahmen unverändert groß. Dennoch haben sich auch organisatorische Schwierigkeiten ergeben, die darin begründet lagen, dass durch die Inanspruchnahme des Sabbatjahres von einzelnen Kolleginnen und Kollegen die Verantwortlichkeiten innerhalb der Arbeitsgruppe mehrfach wechselten, was im Zusammenwirken und bei Absprachen mit anderen Kooperationspartnern zu zeitlichen Verzögerungen führte.
· Ein weiteres wichtiges Ziel, große Teile der gepflasterten Schulhoffläche zu entsiegeln, konnte durch die bisher vollendeten Maßnahmen kontinuierlich in die Tat umgesetzt werden.

Übersicht

Fördersumme

5.000,00 €

Förderzeitraum

28.05.2002 - 28.05.2003

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation