Projekt 15627/02

Naturnahe Schulpausenhofgestaltung

Projektträger

Grundschule DresselndorfGemeinschaftsgrundschule derGemeinde Burbach
Vor der Hub 2
57299 Burbach

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Außer einem Asphaltschulhof auf der Ostseite der Schule mit einer Tischtennisplatte und einem Klettergerüst, gehört zu der Schule auf der Westseite ein Wiesengrundstück mit Baumbestand. Dieses Grundstück dürfen die SchülerInnen bisher nicht benutzen, es gibt auch keinen geeigneten Zugang. Der Wie-senbereich von ca 1.400m grenzt direkt an das Schulgebäude, er hat zwei windgeschützte Nischen, Begrenzungshecken sind nicht vorhanden. Er soll nun nach einem pädagogischen Konzept ausgestaltet werden und den SchülerInnen zur Verfügung stehen. Dieses soll sowohl im freien Umgang mit der Natur geschehen, als auch im zielgerichteten, themenbezogenen Arbeiten im Sachunterricht der Klassen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Idee der Umgestaltung des Schulgeländes ist entstanden aus der Arbeit am Schulprogramm. Damit die soziologischen Bedingungen für aggressionsfreieren Umgang der Schüler miteinander verbessert würden, sollten die Ressourcen des Geländes genutzt werden und ein naturnaher Spiel- und Lernbereich geschaffen werden.
Im Herbst 1998 wurde dafür eine Projektgruppe gebildet, die aus Vertretern der schulischen Gremien, einem Vorstandsmitglied des Fördervereins, dem Vorsitzenden des Heimatvereins, einem Vertreter des Schulträgers und dem Hausmeister bestand.
Ein Informationsabend des Leiters der Forschungsstelle für Spielraumplanung FFS überzeugte alle an der Planung Beteiligten von der Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit der FFS, da diese Konzeption unserem Anliegen den Schülern Zugang verschaffen zur Natur absolut entsprach.
Eine skizzenhafte erste Planung erfolgte in der Planerrunde, einer ganztägigen Veranstaltung der FFS und drei Mitgliedern der Projektgruppe am 19.1.1999, bei der die eigenen Planungswünsche direkt in den Plan eingezeichnet wurden.
Entsprechend einem Leistungsverzeichnis besorgte die Projektgruppe alle notwendigen Materialien, z.B. mit Hilfe der Haubergsgenossenschaft und Unternehmern aus der Elternschaft.
Die Bauaktion soll in Form einer Bürgeraktion unter aktiver Mithilfe der Eltern an zwei Bauwochenenden stattfinden: 1. Bauabschnitt: 4./5. Juni 99 und 2. Bauabschnitt: 11./12. Juni 99.


Ergebnisse und Diskussion

Der für das Projekt aufgestellte Zeitplan konnte eingehalten werden. Nachdem alle Planungsarbeiten beendet waren, mussten anhand eines von der Forschungsstelle herausgegebenen Leistungsverzeich nisses alle benötigten Materialien von Baumaschinen über Baumaterialien bis zu Pflanzen und kleinen Werkzeugen, in Sorten und Mengen angegeben, beschafft werden. Dafür blieben nur zwei Wochen Zeit. Gleichzeitig musste die Mithilfe der Eltern und Bürger des Ortes organisiert und die Bewirtung der Helfer geklärt werden. Da bis zu diesem Zeitpunkt schon viele mündliche Absprachen getroffen worden waren, konnte der Zeitpunkt der Bauaktion eingehalten werden.
Aufgrund anhaltenden Regens war das erste Bauwochenende am 3./4. Juni beeinträchtigt, die Arbeiten mussten am Samstagmittag abgebrochen werden, da es zu gefährlich war, mit den schweren Bauma-schinen weiter zu arbeiten. Da wir in der Elternschaft professionelle Helfer hatten - Geländegestalter, Bauleiter, Pflasterer - war abzusehen, dass wir trotz dieser Verzögerung den für das zweite Bauwo-chenende vorgesehenen zweiten Bauleiter entbehren konnten. Das verschaffte dem finanziellen Rahmen eine Erleichterung von etwa 2.500 DM, eine gute Einsparung, die dringend benötigt wurde für nicht eingeplante Materialien, z.T. höhere Massen. So konnte auch der finanzielle Rahmen eingehalten werden. Insgesamt wurden - außer den Restkosten von ca. 51.000 DM - durch Eigenleistung weitere 65.000 DM eingespart. Der in der Planerrunde im Januar 1999 erstellte Plan wurde in allen Details an den geplanten Bauwochenenden realisiert. Die Arbeiten am letzten Wochenende wurden um 23.00 Uhr beendet, eine große Leistung der Helferinnen und Helfer.
Während bei den Eltern viel Verständnis und Mithilfe an diesem Projekt vorhanden war, bedurfte es intensiver Überzeugungsarbeit, den Ängsten der Nachbarn zu begegnen. Keineswegs leicht ließen sich die gesetzten pädagogischen Ziele vermitteln, zu stark war die Sorge vor Missbrauch der Anlage durch Jugendliche, vor Wandalismus und Störungen durch lärmende Kinder. Es wurde darauf verwiesen, dass in dörflicher Umgebung Waldnähe gegeben sei, die von den Kindern genutzt werden sollte. Eine Unterschriftensammlung und Beschwerde beim Bürgermeister, sowie die anschließende Anhörung führten zu folgender Regelung: Die Benutzung des Geländes soll - durch ein Schild gekennzeichnet - zeitlich limitiert werden.
Für dieses Projekt liegt eine zukunftsorientierte Umweltentlastung vor. Sie begründet sich im Schaffen eines positiven, verantwortungsvollen Bewusstseins für die Umwelt bei Kindern und Jugendlichen. Dieses ist immer auch mit Wagnis verbunden. Den Schülern muss im Umgang mit der Natur der Zugang zur Natur, der Wert der Natur, der Zauber der Natur, das Erhalten der Natur nahegebracht werden. Dazu sind konkrete Maßnahmen notwendig, thematisch festgelegte Unterrichtseinheiten, die zugeordnet zu bestimmten Jahrgängen als verbindlicher Unterrichtsstoff im Schulprogramm verankert werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt wurde in allen Phasen von Veröffentlichungen in der Presse begleitet. Es war notwendig, die Planung des Projektes einschließlich der pädagogischen Zielsetzungen den gemeindlichen Gremien, Parteifraktionen überzeugend darzustellen, um Unterstützung und Genehmigung der Umgestaltung des Gemeinde eigenen Geländes zu erwirken. Von diesen Fachvorträgen und anschließenden Diskussionen berichtete die lokale Presse, auch unter Hinweis auf die Notwendigkeit der Förderung durch eine Institu-tion von außerhalb, da die Gemeinde eine Unterstützung des Modell-Projekts in größerem Umfang nicht leisten konnte.
Die Bauaktion selbst wurde umfangreich mit vielen Bildern in der Siegener Zeitung dargestellt, unter Hinweis auf die Förderung durch die Bundesstiftung für Umwelt, die zu diesem Zeitpunkt festlag. In der lokalen Presse erschien ein Plädoyer der Schule an alle, die zur Verwirklichung des Projektes beigetragen haben: durch aktiven Arbeitseinsatz, durch Sponsoring, durch Förderung, durch Spenden.
Am 25. August findet eine Einweihungsfeier statt, zu der sowohl Repräsentanten der Gemeinde, als auch der Schulöffentlichkeit eingeladen werden, die komplette Elternschaft und die Presse.


Fazit

Das Projekt kann ohne Übertreibung als lohnenswert beurteilt werden. Aufgrund der starken Identifikation der Eltern und der Schüler, die ihren Beitrag dazu lieferten, bestehen gute Voraussetzungen dafür, dass die damit verbundenen pädagogischen Zielsetzungen erreicht werden können. Das Gelände ist zu einem Ort geworden, der den Schülern die Schule als Ort des Lebens und Lernens in einem ganzheitlichen Konzept möglich macht. Integratives Lernen kann hier praktiziert werden: Bewegung, Begegnung, Arbeiten und Feiern in natürlich gestalteter Umwelt.

Übersicht

Fördersumme

5.112,92 €

Förderzeitraum

11.05.1999 - 21.10.1999

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation