Projekt 15463/01

Förderschwerpunkt: Umweltkommunikation für Kinder und Jugendliche in den Massenmedien – Erprobung und Aufbau eines virtuellen Umweltbildungszentrums für Heranwachsende

Projektträger

JFF- Institut für Medienpädagogik in Forschung undPraxis
Pfälzer-Wald-Str. 64
81539 München
Telefon: 089/68989-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Netz-, Computer- und Medientechnologien werden genutzt, um Heranwachsenden Wissen und Bewusstsein über Umweltbelange nahe zu bringen, ihnen Möglichkeiten und Formen des Umweltengage-ments aufzuzeigen und sie zu eigenem Tun zu motivieren. Die virtuelle Dimension des Umweltbildungszentrums hat eine Reihe von Vorteilen, die unter Aspekten wie Wissens- und Informationskapazität, inhaltliche und gestalterische Variationsbreite der Angebote, orts- und zeitungebundene Zugänglichkeit für Informierende und Interessierte, Aufbau eines Netzwerkes für Kommunikation und Erfahrungsaustausch u. ä. zu fassen sind. In der Aufbau- und Erprobungsphase soll an konkreten Beispielen und Bildungsaktivitäten das Konzept für ein virtuelles Umweltbildungszentrum entwickelt und geprüft werden. Exempla-risch wird dies am Thema ‚Lebensraum Wasser mit der Hauptzielgruppe 12- bis 16-jährige Jugendliche erfolgen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen der Aufbau- und Erprobungsphase werden Angebote in drei Bereichen bereit gestellt:
Information und Wissen: Sammlung, Auswahl und Aufbereitung von Informationen und Aktivitäten Jugendlicher; Links zu weiteren Informationen, Organisationen und Fachinstitutionen; Angebot umweltwissenschaftlicher und (medien)pädagogischer Beratung. Austausch und Diskussion: Möglichkeiten zur Darstellung und Diskussion von Ergebnissen und Erfahrungen mit Umweltaktivitäten und -projekten. Ak-tivitäten und Projekte: Durchführung und Erprobung realer Modell mit Jugendlichen; Vermittlung der Aktivitäten und Erfahrungen an andere Gruppen; Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema.
Beim Aufbau der Bereiche werden - soweit möglich - aktive Jugendgruppen von Anfang an einbezogen. Nach umfangreichen Recherchen werden die Informationen systematisiert und für das Netz aufbereitet, der Netzauftritt konzipiert, Beratungsangebote bereitgestellt sowie modellhafte Umweltprojekte mit Jugendgruppen durchgeführt, die sich insbesondere der Methoden handlungsorientierten Lernens und aktiver Medienarbeit bedienen. Die gesamten Angebote im Netz werden laufend kontrolliert und ergänzt.


Ergebnisse und Diskussion

Das VirtuelleUmweltbildungsZentrum (VUZ) nutzt Netz- und Medientechnologien, um Heranwachsenden in vielfältigen Dimensionen Wissen und Bewusstsein über Umweltbelange nahe zu bringen, ihnen Möglichkeiten und Formen des Umweltengagements aufzuzeigen und sie zu eigenem Tun zu motivieren. Entsprechend der Zielsetzungen gliederten sich die Aktivitäten in unterschiedliche, sich ergänzende Be-reiche. Ein Schwerpunkt war die Erstellung einer Website, die unterschiedlichen Bedürfnissen verschie-dener Zielgruppen gerecht wird und es ermöglicht, reale Aktivitäten anzuregen, zu vernetzen und zu etablieren. An dem gewählten Thema Wasser konnten vielfältige Facetten einer Plattform zur Umweltbildung im Internet umfassend dargestellt werden. Bei der Aufbereitung der Themen bewährte sich die Kooperation zwischen JFF, ZMK und ifeu. In einem regelmäßigen Rhythmus wurden vom ifeu fachliche Informationen zur Verfügung gestellt, die vom JFF strukturiert und medienpädagogisch aufbereitet und vom ZMK gestaltet und in die Internetseiten eingebunden wurden. Ein weiterer Kernbestandteil der Konzeption war es, das Internet zu nutzen, um zu realen Aktivitäten anzuregen. Dabei sollten auch Heranwachsende selbst von Anfang an am Aufbau des VUZ beteiligt sein, denn um den Bedürfnissen der Zielgruppe zu entsprechen wird das VUZ nicht nur für, sondern auch von Kindern und Jugendlichen mitgestaltet. Dies gelang durch die Etablierung der VUZ-Jugendredaktion. Da eine Internetseite nicht über Nacht bekannt wird, wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, sobald die erste Fassung des vuz-web online verfügbar war. Unter dem Motto HaZweiOh konnten Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland im Frühjahr 2003 ihre Werke zum Thema Wasser einsenden. Die Anforderung an die Beiträge war, dass es sich um kreative, assoziative oder fiktive Umsetzungen des Themas mit einem deutlichen umweltspezifischen Inhalt handeln musste. Um die aktive Auseinandersetzung mit Umweltthemen anzuregen und Konzepte für die Umweltbildung mit Medien zu erproben, wurden des Weiteren medienpraktische Projekte konzipiert, durchgeführt und publiziert.
Für die zielgruppenadäquate Gestaltung Website war die begleitende Evaluation eine Bereicherung. Dem VUZ-Team ist die Übertragung von Evaluationsergebnissen auf die Plattform bereits während der Aufbauphase gelungen, deshalb soll diese direkte Verzahnung von Evaluation und Angebotsoptimierung auch in Zukunft beibehalten und die dazu benötigten Befragungsinstrumentarien weiterentwickelt werden. Auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sollen künftig regelmäßig zum VUZ befragt werden. Ihre Meinung und daraus resultierende Optimierungen des VUZ, sind insbesondere für die Etablierung des Projekts im gesamten Bildungssektor sehr wichtig. Um die Plattform bekannt zu machen ist die Bewerbung im Netz und über andere Medien und Materialien unabdingbar. Sehr beliebt war alltagstaugliches Material, wie beispielsweise Experimentekärtchen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Zum Abschluss der Aufbauphase wurde gemeinsam mit dem Verein Ökoprojekt MobilSpiel e. V. ein Symposium zum Thema Umweltbildung mit Medien organisiert. Am Beispiel des VUZ wurde in Vorträgen und Diskussionsrunden folgenden Fragen nachgegangen: Wie sieht die Umweltbildung der Zukunft aus?, Welche Chancen eröffnen sich durch den Einsatz von Medien? Und: Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Umweltbildung und Medienpädagogik intensiviert werden?. Gleichzeitig erschien eine Ausgabe der Zeitschrift merz - medien + erziehung (www.merz-zeitschrift.de) mit dem Titel Neue Wege der Umweltbildung. Inhalt dieses Hefts sind u.a. folgende Artikel: Klaus Hübner: Bildung für nachhaltige Entwicklung; Katrin Echtermeyer/Nadine Kloos: Medien: Neue Potenziale für die Umweltpädagogik; Günter Klarner: Multimedia in der außerschulischen Umweltbildung; Anke Dommaschk: Das Virtuelle Umweltbildungszentrum (VUZ); Jutta Mannigel/Thomas Pyhel: Nachhaltigkeit spannend und humorvoll kommunizieren: Graslöwen TV; u. a. m.


Fazit

Die zahlreichen neuen Erfahrungen und die positiven Rückmeldungen von Kindern und Jugendlichen kennzeichneten die Aufbauphase. Highlights waren der Relaunch und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Website, der Wettbewerb HaZweiOh mitsamt der Preisverleihung, die Etablierung der Jugendredaktion, die Modellprojekte sowie das o.g. Symposium. Damit hat das VUZ zu der Annäherung von Umweltbildung und Medienpädagogik einen wichtigen Beitrag geleistet - ein Weg der weiter verfolgt werden sollte, zum gegenseitigen Nutzen. Eine Internetplattform zu konzipieren, zu gestalten, mit Inhalten zu befüllen und bekannt zu machen, er-fordert viel Zeit- und Arbeitsaufwand. Die zwei Jahre, die für die Aufbauphase des VUZ zur Verfügung standen, waren ebenso knapp bemessen wie die verfügbaren finanziellen Mittel. Nach zwei Jahren ist das vuz-web eine bekannte Internetplattform und wird in jedem Fall erhalten bleiben. Auch die Jugendredaktion bleibt als wichtiges reales Angebot bestehen. Denn: Ohne die Plattform fehlt der Jugendredaktion die Präsentations- und Informationsmöglichkeit und umgekehrt leistet die Jugendredaktion einen wichtigen Beitrag zur kontinuierlichen Belebung der Plattform.

Übersicht

Fördersumme

180.952,33 €

Förderzeitraum

11.06.2001 - 11.06.2003

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation