Projekt 15320/01

Entwicklung eines geregelten elektronischen Vorschaltgerätes (EVG) als Nachrüstsatz für Solarien

Projektträger

PS-Elektronik GmbH
Friedrichstr. 40 a
58300 Wetter
Telefon: 02335-4441

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Anlass obiger Entwicklung ist die Reduzierung des umweltschädlichen Röhrenabfalls (Quecksilber und Phosphor) bei UV-Leuchtstofflampen im Solarienbereich. Die Röhren werden nach einigen Monaten regelmäßig gewechselt, da die UV-Intensität mit der Zeit nachlässt. Die Entwicklung eines geregelten elektronischen Vorschaltgerätes als Nachrüstsatz für sämtliche bereits auf dem Markt befindliche Solarien soll die Röhrenbetriebsdauer verlängern und somit den umweltschädlichen Röhrenabfall verringern. Der in sämtlichen Solarien bestehende Kabelbaum soll dabei erhalten bleiben, so dass ein kostengünstiger Umbau realisiert werden kann.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie einzelnen Arbeitsschritte wurden so aufgebaut, dass eine kontinuierliche Entwicklung der Elektronik begleitet wurde durch ständige Testphasen an unterschiedlichen Bauteilen. Die Vorgabe der bereits bestehenden Verkabelung induktiver Vorschaltgeräte (VG) in den Solarien zwingt auch bei den elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) zu einer Schaltungstechnik (1-Draht-Technik), die bereits von uns entwickelt und als Gebrauchsmuster beim Patentamt angemeldet wurde. Auch die regelbaren EVG wurden auf Grundlage dieser 1-Draht-Technik entwickelt, da nur diese Technik einen nachträglichen wirtschaftlichen Umbau eines Solariums ermöglicht.
Die spätere Schaltung soll die mit der Zeit schwächer werdende UV-Intensität der Röhren automatisch kompensieren, so dass durch die elektronische Nachregelung immer die gleiche UV-Intensität gemessen wird, wobei dann durch die Nachregelung die Betriebsdauer der Röhren verlängert wird. Auch soll die Elektronik in der Lage sein, sich auf sämtliche auf dem Markt befindliche Röhren unterschiedlicher Hersteller einzustellen (unterschiedliches Alterungsprofil). Zusätzlich soll die Elektronik erkennen, inwieweit eine Nachregelung bei unterschiedlichen Solarientypen noch sinnvoll ist (UV-Reduzierung durch Über-temperatur).


Ergebnisse und Diskussion

Die Zielsetzung (Entwicklung eines geregelten elektronischen Vorschaltgerätes als Nachrüstsatz für Solarien) wurde voll erfüllt. Zum ersten Mal ist damit ein EVG für Solarien entwickelt worden, das eine tatsächliche Regelung der UV-Intensität mittels eines optischen UV-Sensors kontrolliert ermöglicht (UV-Sensor-Controlling = UVSC). Konstante Bräunungsleistung, sowohl bei neuen wie auch bei älteren Röhren, ist über einen sehr langen Zeitbereich damit möglich.
Vorteil: Bei Neuröhren, die bekanntlich anfangs sehr stark sind, wird die UV-Intensität automatisch gedrosselt, damit keine Hautverbrennungen entstehen. Wenn die Röhren später schwächer werden, regelt die Elektronik die Leistung hoch, damit der gewünschte UV-Wert noch erreicht wird. Durch diese Nachregelung wird die Lebensdauer der Röhren wesentlich verlängert. Das angestrebte Ziel, den umweltschädlichen Röhrenabfall zu reduzieren, ist mit der UVSC-Technik nun problemlos möglich.
Checkprogramm:
Die UV-Intensitätsregelung führt bei fortschreitendem Alter der Röhren zu einer leichten Erhöhung der Röhrentemperatur. Manche Röhrentypen reagieren sehr empfindlich, wenn die optimale Betriebstemperatur unter- oder überschritten wird. Dies äußert sich dadurch, dass bei konstanter Leistungsaufnahme der Röhre sowohl bei Unter- wie auch bei Übertemperatur der maximal mögliche UV-Wert nicht erreicht wird. Würde man die Aufnahmeleistung der Röhre weiter steigern, würde dies nur zu einer weiteren Zunahme der Temperatur, nicht aber zu einer Zunahme der UV-Intensität führen. Eine unnötige Energievergeudung wäre das Resultat.
Dies wird durch das Checkprogramm vermieden. Das Checkprogramm ermittelt durch schrittweise Erhöhung der Leistung, ob auch der UV-Wert sukzessiv gesteigert wird. Sollte ab einem bestimmten Punkt bei einer Leistungserhöhung keine UV-Erhöhung mehr registriert werden, stoppt das Checkprogramm. Der für die momentan eingesetzten Röhren maximal sinnvolle Leistungswert wird hierdurch ermittelt.
Bei einem anderen Röhrentyp kann diese Grenze durchaus woanders liegen. Das Checkprogramm ist beim Wechseln des Röhrentyps also von großer Bedeutung, da es hilft Energie einzusparen.
Erste Umbauten an unterschiedlichen Solarien zeigten äußerst zufriedenstellende Ergebnisse. Die Solarienbetreiber haben nun die Möglichkeit, sowohl Menschen mit empfindlicher Haut (Hauttyp 1) wie auch Menschen mit unempfindlicher Haut (Hauttyp-4) auf der selben Sonnenbank bräunen zu lassen, da die Intensität der Bank nun individuell (je nach Hauttyp) eingestellt werden kann.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

In den beiden wichtigsten Fachzeitschriften Top-Tan und Sonne und Mehr erscheinen ständig Werbeanzeigen, die die neue UVSC-Technik vorstellen.
Auch ein größerer Artikel ist kürzlich in der Top-Tan erschienen, der die neue Technik gut beschreibt.
Ebenso sind Prospekte gefertigt worden, die für diese Technik die Möglichkeit des Leasing bzw. Mietkaufs gut erläutern. Mit den Einsparungen an Röhrenkosten können die Leasingraten bezahlt werden. Ohne Mehrkosten finanziert sich die neue Technik somit von selbst.
Auf der Beauty-Messe in Düsseldorf ist diese neue Technik Ende März 2001 vorgestellt worden. Es zeigte sich, dass das Interesse der Studiobetreiber groß ist.
Natürlich ist die neue Technik auch im Internet unter www-pselektronik.de beschrieben.


Fazit

Wir hoffen, dass sich die neue Technik möglichst schnell durchsetzen wird, da sie einen wirklich guten Beitrag zur Reduzierung des umweltschädlichen Röhrenabfalls liefert.

Übersicht

Fördersumme

91.265,60 €

Förderzeitraum

26.03.1999 - 26.04.2001

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik