Projekt 14934/01

Berufsorientierte Qualifizierung für arbeitslose Jugendliche im Umweltschutz

Projektträger

Landkreis EmslandServiceagentur für BeschäftigungOberkreisdirektor
49705 Meppen
Telefon: 05931/44-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Landkreis Emsland sind durch Abtorfung von Moorgebieten große landwirtschaftliche Flächen entstanden, die ungeschützt der Winderosion ausgesetzt sind. Dadurch kommt es zu Verwehungen der Humusschicht. Viele Tierarten, die in enger strukturierten Kulturlandschaften häufig anzutreffen sind, sind in diesen teilweise steppenartigen Großflächen kaum zu finden. Der Landkreis beabsichtigt, in diese Landschaften Wallhecken, Knicks usw. hineinzubringen, um diese Negativerscheinungen nachhaltig ab-zustellen. Dies soll von 12 Sozialhilfeempfängern durchgeführt werden, die durch dieses Projekt für eine spätere Arbeitsstelle im Umweltbereich qualifiziert werden. Weiterhin sollen 4 jugendliche Arbeitslose auf den Deponien für Siedlungsabfälle im Emsland als Ver- und Entsorger qualifiziert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden12 der 16 Teilnehmer werden unter der Führung eines Anleiters in einer mobilen Einsatzgruppe durch Anlegen von Hecken, Wallhecken, Knicks, Windschutzzäunen usw. zur Entwicklung einer erlebnisreichen Kulturlandschaft in den ehemaligen Moorgebieten des Landkreises beitragen. Die restlichen 4 Teilnehmer werden auf den Zentraldeponien des Landkreises praktische Erfahrungen im Berufsfeld Ver- und Entsorger sammeln können. So lernen sie z. B. die Arbeitsabläufe bei der Abfallentnahme, dem Abfall-einbau, dem Betrieb, der Unterhaltung und der Pflege der Deponie sowie der Wertstofferfassung kennen. Diese praktische Berufserfahrung wird durch eine mindestens eintägige fachpraktische Schulung pro Woche durch die DEULA Freren begleitet (Alternativ kann der Unterricht auch blockweise durchgeführt werden). Die Teilnehmer sollen dort verschiedene Ausbildungsberufe, insbesondere im Berufsfeld Umwelt, in Theorie und Praxis kennen lernen. Sie werden von einem erfahrenen Ausbilder betreut und darin unterstützt, einen Einstieg in den anzustrebenden Beruf und einen Ausbildungsplatz zu finden.
Im Frühjahr 1999 absolvieren die Teilnehmer ein zweimonatiges Praktikum in einem Betrieb, der als potentieller Ausbildungsbetrieb in Frage kommt. Das Praktikum dient dem gegenseitigen Kennen lernen und erleichtert beiden Seiten die Entscheidung über die Aufnahme eines Ausbildungsverhältnisses.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt verfolgte vorrangig 2 Ziele: Einerseits sollten die Arbeiten, die von den Teilnehmern durchgeführt wurden, einen größtmöglichen Nutzen für die Natur im Emsland erbringen, andererseits sollten arbeitslose Sozialhilfeempfänger für eine spätere Arbeit im Umweltbereich qualifiziert werden.
Beide Ziele konnten im Verlauf der Maßnahme erreicht werden:
1) Nutzen für die Natur im Emsland
Die Teilnehmer haben im Maßnahmenzeitraum im gesamten Emsland eine große Zahl von Landschaftspflegeprojekten durchgeführt. Es wurden Hecken angelegt und gegen Wildverbiss eingezäunt, Streu-obstwiesen und Alleen gepflanzt, Feuchtbiotope von störendem Aufwuchs befreit, größere Feldgehölze angelegt und vieles mehr. Hierfür wurde ausschließlich einheimisches Pflanzgut eingesetzt. Durch diese Maßnahmen konnte die Landschaft im Emsland neu gestaltet werden. Eine detaillierte Darstellung der Einsatzorte mit einer Beschreibung der durchgeführten Arbeiten sowie Fotos der Ergebnisse liegen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bereits vor.
2) Qualifizierung arbeitsloser Sozialhilfeempfänger
An der Maßnahme haben insgesamt 34 langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger teilgenommen. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass in diese Maßnahmen vorrangig Personen aufgenommen wurden, deren persönliche Lebenssituation besonders schwierig war. Einige hatten Sprachprobleme, weil sie aus dem Irak, aus Algerien oder anderen Ländern stammen, andere waren drogen- oder alkoholabhängig oder hatten Defizite im Bildungsbereich, waren ohne Motivation und hatten keinen geregelten Tagesablauf. Grundlegendes Ziel war daher, zunächst die Primärtugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc. zu erlernen. Dieses Ziel konnte bei einem großen Teil der Teilnehmer erreicht werden. Es ist vor diesem Hintergrund ein erfreuliches Ergebnis, dass fünf von Ihnen in eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle vermittelt werden konnten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Über die Maßnahme wurde in der lokalen Presse berichtet. Der umfangreiche Zeitungsartikel liegt der Bundesstiftung Umwelt vor.


Fazit

Das Projekt war aus Sicht des Landkreises Emsland großer Erfolg. Die Verknüpfung der beiden Hauptzielsetzungen in einer Maßnahme hat sich bewährt. Dies zeigt sich auch dadurch, dass der Landkreis Emsland sofort im Anschluss an diese Maßnahme ein neues Projekt mit praktisch gleichem Konzept durchgeführt hat, da glücklicherweise aus anderen Fördertöpfen entsprechende Mittel zur Verfügung standen. Es ist vorgesehen, diese Naturschutz- und Landschaftspflegemaßnahme auch in den kommenden Jahren durchzuführen.

Übersicht

Fördersumme

99.753,05 €

Förderzeitraum

01.11.1998 - 21.12.2001

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation