Projekt 14638/01

Orientierung für junge Menschen im Umweltschutz

Projektträger

Werkhof gGmbH
Herrenstr. 17
58119 Hagen
Telefon: 02334/9295-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

1. Junge Arbeitssuchende sollen für den Umweltbereich, der eine immer größere Bedeutung erfährt, sensibilisiert werden.
2. Den Teilnehmern soll eine Orientierung über die im Umweltbereich angesiedelten Berufsmöglichkeiten geboten werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn den ersten zwei Wochen des Projektes werden den TeilnehmerInnen in Vollzeitunterricht grundlegende Kenntnisse in Arbeitssicherheit, Materialkunde, Umgang mit Werkzeugen und Umweltschutz vermittelt. Anschließend werden nach jeweils zweitägiger theoretischer Ausbildung/Einweisung auf den darauffolgenden praktischen Teil, die Bereiche Renaturierung, Hagener Recycling Dienst, Technische Übungswerkstatt, Möbellager und Gebäuderückbau durchlaufen.

Die letzten 6 Wochen sollen genutzt werden, die erlernten theoretischen und praktischen Fertigkeiten in einem Betriebspraktikum zu vertiefen, um danach in dem Betrieb ein Ausbildung oder Anstellung zu erreichen. Nach dem Praktikum wird ein Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern durchgeführt, wo Fragen und Anregungen zum Praktikum diskutiert werden. Des weiteren wird ein Bewerbungstraining mit den TeilnehmerInnen durchgeführt.


Ergebnisse und Diskussion

Der Umweltgedanke war in allen Phasen Leitgedanke der Maßnahme. Das betriebliche Arbeitsfeld des Hagener Recycling Dienstes -HRD- innerhalb des Werkhofes ermöglichte es, die TeilnehmerInnen von Anfang an an dieses Thema heranzuführen.
Im Vorfeld waren zunächst einige Hürden zu überwinden. Der teilnehmende Personenkreis war überwiegend schon mit Arbeitslosigkeit und deren sozialen Folgen konfrontiert worden. Schulische Defizite, psychische Labilität und Orientierungslosigkeit waren u.a. für die persönliche Situation kennzeichnend. Zur Unterstützung der TeilnehmerInnen bei der Problembewältigung wurden zahlreiche Gruppen- und Einzelgespräche unter sozialpädagogischer Mitwirkung geführt, um den Einstieg in die Projektarbeit zu erleichtern.
Die Gruppenmitglieder waren zu Offenheit und Toleranz aufgefordert, sie wurden zu selbständigem Handeln und Kooperationsbereitschaft motiviert mit dem Ziel, ein möglichst hohes Maß an Teamfähigkeit für eine effektive Zusammenarbeit zu erreichen.

Allgemein lässt sich in den vergangenen Jahren eine verändertes Umweltbewusstsein feststellen. Allerdings lassen junge Menschen gelegentlich eher eine gewisse Sorglosigkeit im Umgang mit dem Umweltgedanken erkennen, besonders bei alltäglichen Vorkommnissen. Beispielsweise kommt dies im achtlosen Wegwerfen von Verpackungsgegenständen zum Ausdruck.
Nach mehreren, u.a. auch diese Problematik betreffenden Gesprächen, kamen die jungen Leute schließlich zu der Einsicht, dass sie durch Verhaltensänderungen in die Lage versetzt sind, zum Schutz der Umwelt selbst aktiv beitragen zu können.
Deutlich erkennbar war dagegen, dass die Gruppenmitglieder über Umweltprobleme größeren Umfangs bereits besser informiert waren. Dementsprechend kritisch, etwa zum ungehinderten Ausstoß von Schadstoffen in die Luft oder zu den Auswirkungen bei Abholzung tropischer Wälder, war die Reaktion der TeilnehmerInnen auf diesbezügliche Presseberichte.
Während der Tätigkeit in den einzelnen Werkhofabteilungen (Hagener Recycling Dienst, Möbellager, Technische Übungswerkstatt, Gebäuderückbau sowie Renaturierung) und in den Praktikumsbetrieben hatten die Teilnehmer der Maßnahme ausreichend Gelegenheit, sich mit der Umweltproblematik auf betrieblicher Ebene zu beschäftigen und kleinere praktikable Lösungen, wie die Materialverwertung, selbst umzusetzen.
Ein abschließendes Bewerbungstraining diente zur Unterstützung bei der Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatzsuche; die Erfolgsquote bei der Weitervermittlung lag schließlich wenig unterhalb der 2/3-Marke.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Neben dem Maßnahmenziel, das Umweltbewusstsein junger Menschen zu fördern und ihnen eine Berufsorientierung zu bieten, stand die Absicht, den TeilnehmerInnen intern wie durch die externen Praktika spezielle betriebliche Anforderungen zum Schutz der Umwelt näher zu bringen. Wesentlicher Teil dieser Aufgabe war die Vermeidbarkeit und/oder Verwertbarkeit aller anfallenden betrieblichen Rest- bzw. Wertstoffe.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war der Austausch von Informationen zwischen den Teilnehmern der einzelnen Projektgruppen mit dem Ergebnis, dass sich die Beteiligten durchgehend auf eine kommunikative Arbeitsweise einstellten.


Fazit

Die Teilnehmer der Orientierungsmaßnahme hatten neben der Fähigkeit zur Teamarbeit gelernt, eigene Lösungen zu Umweltfragen zu entwickeln und ihre Ideen in den Betriebsprozess einzubringen.
Die flexible Handhabung einzelner Teilbereiche - bedingt durch die notwendige Abstimmung mit anderen Projekten - erwies sich für die Maßnahme als Vorteil. Deutlich wurde auch, dass die Bereitschaft junger Menschen zur Mitwirkung wächst, sobald der persönliche Freiraum die Einbringung individueller Vorstellungen in ein Gemeinschaftsprojekt zulässt.
In der konkreten Auseinandersetzung mit Problemstellungen sehen viele junge Menschen eine Herausforderung, der sie sich um so mehr stellen, je intensiver sie in den Lösungsprozess einbezogen werden.

Übersicht

Fördersumme

95.764,97 €

Förderzeitraum

01.11.1998 - 09.11.1999

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Umweltkommunikation