Projekt 14389/01

Entwicklung eines Produktions- und Verarbeitungsverfahrens für Klettenöl als nachwachsender Rohstoff für pharmazeutisch-kosmetische Produkte

Projektträger

LandschaftspflegeverbandÖstliches Harzvorland e. V.
Hauptstr. 5
06347 Friedeburgerhütte
Telefon: 034609/20251

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Züchtung und Optimierung des Anbauverfahrens der Großen Klette (Arctium lappa L.) unter den Bedin-gungen des ökologischen Landbaues sowie Entwicklung pharmazeutisch-kosmetischer Produkte aus dem fetten Öl der Früchte, welches sich durch sehr hohe Gehalte an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E und Provitamin A auszeichnet. Es soll auch ein Beitrag zur Belebung des Heil- und Gewürzpflanzenanbaues in Mitteldeutschland geleistet werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenSelektionszüchterische Bearbeitung, anbautechnologische Untersuchungen und Produktentwicklung erfolgten weitgehend parallel.
Die Züchtung basierte auf Auslese europäischer Wildherkünfte unter pflanzenbaulich-technologischen, phytopathologischen, ertragsstrukturellen und inhaltsstofflichen Kriterien. Die technologischen Untersuchungen zu Fragen des Ansaatverfahrens, der Optimierung der Bestandesdichte und der Pflanzenernährung sowie des Ernteverfahrens erfolgten im Rahmen von Exaktfeldversuchen, produktionsnahen Feldversuchen und Produktionsexperimenten, die auch Fruchtfolgeaspekte berücksichtigten. Weitere Bearbeitungsschwerpunkte waren Untersuchungen zur Brechung der Keimruhe sowie auch zum Lager-verhalten von Früchten und Öl.
Im Rahmen der Entwicklung von hautpflegenden Produkten wurden physiologische Untersuchungen, Untersuchungen zur Mischbarkeit mit anderen Wirk- und Hilfsstoffen sowie zur Stabilität bzw. Haltbarkeit durchgeführt.


Ergebnisse und Diskussion

Von 165 determinierten Wildherkünften wurde eine Form für den Praxisanbau ausgewählt, die über eine hohe Mähdruscheignung verfügt und unter Bodenbedingungen nur schwache Keimruhe zeigt. Als weitere technologisch vorteilhafte Eigenschaft ist das Merkmal der Lösbarkeit der Fruchtschale (Nacktform) zu nennen. Im Ergebnis der anbautechnologischen Versuche wurde eine Mustertechnologie für zweijährige Kultur erarbeitet, die durch größerflächige Produktionsexperimente verifiziert werden konnte. Es wurde eine Labormethode zur Prüfung der Keimfähigkeit und eine physikalische Methode zur Brechung der Keimruhe entwickelt.
Natives Klettenöl erwies sich im Rahmen von dermatologisch-allergologischen Untersuchungen als ohne Einschränkungen verträglich. Es verfügt über ein hohes antioxidatives Potenzial. Erste Hautpflegeprodukte der PHARMOS GmbH Uffing befinden sich in der Markteinführung.
Der Anbauumfang von Klettenfrüchten unter biologisch-organischen Produktionsbedingungen beträgt bereits im Jahr 2002 in Sachsen-Anhalt und Thüringen 5 ha Erntefläche.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Poster im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Landschaftspflegeverbandes Östliches Harzvorland e.V.
Produktpräsentationen im Rahmen von diversen Fach- und Verbrauchermessen durch die PHAR-MOS GmbH
Präsentation im Rahmen des IZOP-Projektes Jugend rechechiert Umwelt - 100 Schulen im Dialog
Es sind wissenschaftliche Veröffentlichungen vorgesehen.


Fazit

Die gesetzten Ziele konnten in vollem Umfang erreicht werden.
Auf der Basis von Klettenöl werden neue hochwertige Körperpflegemittel entwickelt.
Die Erzeugung von Klettenfrüchten unter den Bedingungen des Ökolandbaues lässt eine hohe Wertschöpfung zu und stellt einen Beitrag zur Erhöhung der Kulturartenvielfalt dar.

Übersicht

Fördersumme

293.824,11 €

Förderzeitraum

01.05.1999 - 30.04.2002

Bundesland

Sachsen-Anhalt

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung