Projekt 13877/01

Konzeption einer überregionalen Energieleitzentrale als Instrument zur Etablierung neuer Dienstleistungen des Handwerks

Projektträger

Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V.
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin
Telefon: 030/20619-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Ziel der Energieleitzentrale (ELZ) ist es, einen wichtigen Bereich neuer, innovativer und umweltfreundlicher Dienstleistungen im Handwerk zu etablieren:
Energieanlagen aller Art werden über Datenleitungen mit der ELZ zentral verbunden. Hier laufen die Betriebs- und Störungsdaten zentral auf und werden von dort an den zuständigen Handwerksbetrieb weitergegeben. Dieser bekommt die Diagnose und gezielte Handlungsempfehlungen.
Dies erleichtert den energieoptimierten Betrieb der Energieanlagen sowie Wartung und Reparatur. Fehlfunktionen werden erkannt, Ausfälle vermieden und entbehrliche Wege können entfallen. So werden für den Betreiber der Anlage und für den Handwerksbetrieb Energie und Kosten eingespart.
Auf Grund der Energieeinsparung wirkt die Energieleitzentrale emissionsmindernd und Umwelt entlastend. Gleichzeitig stellt sie eine wirksame und innovative Förderung gerade kleiner Handwerksbetriebe dar.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Energieleitzentrale wurde auf der Basis marktüblicher und für diesen Zweck optimierter Gebäude- Leittechnik konzipiert, im Handwerks-Competence-Centrum Fürstenau (HCCF) installiert.
Neun größere Energieanlagen von Schul-, Verwaltungs- und Gewerbe-Gebäuden in der Region wurden in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Handwerksbetrieben hardwaremäßig ausgestattet und softwaremäßig konfiguriert; Anlagenschaltbilder sowie Meldungs- und Alarmpläne wurden erstellt. Danach wurden diese Anlagen auf die ELZ aufgeschaltet, das ganze System in Betrieb genommen und kontinuierlich erweitert.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projektziel, die Planung und Realisierung einer Energieleitzentrale als innovative Dienstleistung für das Handwerk, wurde erreicht.
Die ELZ wurde auf der Basis eines Gebäude-Leittechniksystems (GLT) mit Hilfe eines umfangreich ausgerüsteten, vernetzten, schnellen Personalcomputers realisiert. Wegen der Verschiedenheit der auf dem Markt befindlichen GLT-Systeme mit ihren unterschiedlichen, teilweise vorsätzlich vernormten Protokollen und den bereits partiell automatisierten Energieanlagen, die in der Energieleitzentrale zusammenzuführen waren, wurde in der Planung äußerster Wert auf Kompatibilität der Hard- und Software gelegt. Bei der Ausschreibung zeigte sich, dass von den beteiligten GLT-Firmen letztlich nur eine in der Lage war, die hochgesteckten Anforderungen zu erfüllen.
Die Vorbereitungs- und Planungsphase, die Akquisitionsverhandlungen mit kooperationsbereiten Handwerksbetrieben und deren Kunden als Anlagenbetreiber, die Planung und Konfiguration der ELZ sowie die Einbindung der Kundenanlagen haben länger gedauert als geplant. Dadurch wurde eine zweimalige kostenneutrale Projektverlängerung bis zum 28.02.2002 notwendig.
In der Kooperation mit den Handwerksbetrieben hat ELZ die Erwartungen erfüllt, hochmoderne digitale Kommunikationstechnik als Arbeitsmittel für die Handwerksbetriebe verfügbar zu machen und in den von ihnen betreuten Energieanlagen einzusetzen. So kamen die einzelnen Betriebe jeweils in den Genuss der neuen Technik, ohne dass jeder Einzelne sich das betreffende IT-Know-how selbst erarbeiten musste.
Dass die Energieleitzentrale im regulären Dauerbetrieb durch die damit verbundenen Energie- und Emissions-Einsparungen Umwelt entlastend wirkt, ist zu erwarten, konnte aber in diesem Stadium noch nicht empirisch nachgewiesen werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt ELZ wurde wiederholt auf verschiedenen Veranstaltungen der Handwerkskammer, der SHK-Innung, der FH Osnabrück und des HCCF interessierten Handwerksbetrieben und Anlagenbetreibern vorgestellt. Zur gezielten Streuung unter potenziellen Interessenten wurde die ELZ auf einem Flyer dargestellt. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie bei der Eröffnung des HCCF (mit dem Nds. Umweltminister) am 28.05.2002 und auf der Messe Solar Energy in Berlin vom 13. bis 15.06.2002 präsentiert. Seit Frühjahr 2002 ist das Projekt unter www.hccf.de im Internet dargestellt.


Fazit

Die Energieleitzentrale läuft, wird ständig durch Aufschaltung von Neuanlagen erweitert und soll eine finanziell selbsttragende Aktivität des HCCF werden. Zur Ausweitung des technischen Spektrums der ELZ auf alle anderen Arten automatisierbarer Gebäudetechnik (GebäudeServicePunkt, GSP) wurde bereits ein Antrag gestellt.

Übersicht

Fördersumme

92.032,54 €

Förderzeitraum

01.09.1999 - 28.02.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik