Projekt 13719/01

CO2-Reduktion durch den Aufbau von handwerklichen Musterbetrieben und durch verbesserte Interaktionsstrategien zwischen dem Handwerk und seinen Kunden

Projektträger

Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum des Handwerks
Loebstr. 18
54292 Trier
Telefon: 0651/207-250

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die in der Agenda 21geforderte nachhaltige Entwicklung umfasst u.a. Maßnahmen zum Klimaschutz durch die Reduzierung der CO2-Emissionen. Speziell die Erschließung der vielen kleinen CO2-Minderungspotenziale im Bereich Bauen und Wohnen ist bisher in Deutschland wenig berücksichtigt worden. Gerade im Altbaubereich können durch unterschiedliche Maßnahmen besonders große Einspar-Effekte erreicht werden. Das Handwerk besitzt bei der nachhaltigen Erschließung dieser Potenziale ent-scheidende Stärken, die allerdings aus verschiedenen Gründen nicht optimal genutzt werden. Das vorliegende Fördervorhaben dient dazu, diese Energiesparpotenziale zu erschließen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur nachhaltigen Erschließung von CO2-Minderungspotenzialen im Wohnungsbau sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen:
- Aufbau von handwerklichen Musterbetrieben durch beispielhafte Erschließung der möglichen Potenziale in unterschiedlichen Gewerken und Realisierung von Demonstrationsanlagen
- Entwicklung und Umsetzung von Interaktionsstrategien als Beispiel für andere Handwerksbetriebe und zur Sensibilisierung von Verbrauchern, Ingenieuren, Planern und Architekten
- Bundesweite Verbreitung der Projektergebnisse zur Realisierung einer Anstoßwirkung in weiteren Handwerksbetrieben
Die Schritte 2 und 3 sollen terminnah zum Aufbau der Musterbetriebe realisiert werden.
Das Projekt wird durch die Umweltzentren in Trier und Saarbrücken durchgeführt. Die übrigen Kooperationspartner garantieren die nachhaltige Erschließung der CO2-Minderungspotenziale durch das Handwerk: Die Musterbetriebe regen beispielhaft andere Handwerksfirmen zur Nachahmung an und beein-flussen durch die Demonstrationsanlagen das Kaufverhalten von Verbrauchern, während die beteiligten Multiplikatoren für die Nutzung und weitere Verbreitung der Projektergebnisse sorgen. Dadurch werden bisher nicht berücksichtigte CO2-Einsparpotenziale erschlossen, was zu einer nachhaltigen Umweltentlastung beiträgt.


Ergebnisse und Diskussion

Während des Projektverlaufs wurden folgende Ergebnisse erzielt:
- Aufbau von 30 Musterbetrieben (19 im Raum Trier, 11 im Saarland)
- Aufbau von 30 Demonstrationsanlagen§ Durchführung von 30 betriebsindividuellen Beratungen zum Marketing
- Durchführung der Messen ÖKO 2000 und ÖKO 2002
- Teilnahme an 2 internationalen und 10 regionalen Messen
- Durchführung von Workshops und Schulungen
- Internetpräsentation www.klimaschutz-im-handwerk.de
- Studie Kooperationen im Handwerk
- Teilnahme am rheinland-pfälzischen Umweltpreis 2001, Auszeichnung von drei Musterbetrieben mit ersten Preisen
- Durchführung von 2 Wettbewerben
- Umfassende Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien für unterschiedliche Zielgruppen regional und bundesweit
- Durchführung von und Teilnahme an Veranstaltungen zur regionalen und bundesweiten Verbreitung der Projektergebnisse unter Einbeziehung der Musterbetriebe
- Durchführung von 5 Telefonaktionen
- Einrichtung von 2 Hotlines
- Erstellung von Informationsmaterialien (Faltblätter, Plakate, Faltblattserien, Faxabruf, Handlungsanleitungen und Broschüren für Verbraucher, Handwerker und Multiplikatoren)
- Erstellung eines Videos auf der ÖKO 2000
Ergebnis der beschriebenen Aktivitäten ist die umfassende Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema CO2-Einsparung. Die teilnehmenden Handwerksbetriebe haben das Thema offensiv in den Vordergrund ihres Marketings gestellt. Unterstützend wirkt dabei der Einsatz der Demonstrationsanlagen zur Kundenberatung. Durch diese Maßnahmen wurden steigende Auftragszahlen im Marktsegment energiesparende Leistungen erreicht. Das heißt im Umkehrschluss, dass zunehmend CO2-einsparende Anlagen und Objekte in der Region ausgeführt werden. Zusätzlich konnten die Musterbetriebe ihre wirtschaftliche Position bei schwacher Baukonjunktur stabilisieren. Das in der Pressearbeit lancierte Angebot wie auch die damit verbundenen Informationen wurden von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen und als besonders glaubwürdig eingeschätzt. Damit konnten direkte Anfragen bei den Betrieben erreicht, Interesse auf die Musterbetriebe gerichtet und ein positives Image der Betriebe erzeugt werden. Insbesondere den fachbezogenen Messen ÖKO 2000 und ÖKO 2002 kann im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ein hoher Wirkungsgrad zugeordnet werden. Das rege Interesse von Multiplikatoren am Projekt und seinen Ergebnissen lässt auf eine hohe Anstoßwirkung zur Nachahmung schließen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Während des Projektverlaufs wurde eine Vielzahl von Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit unter Hinweis auf den Fördergeber durchgeführt:
- 42 veröffentlichte Pressemeldungen zur Berichterstattung über Projektdurchführung und Ergebnisse
- 4 Presseserien
- 2 Pressekonferenzen mit der entsprechenden Berichterstattung in Rundfunk und Printmedien
- 12 veröffentlichte Artikel in der Fachpresse
- 25 veröffentlichte Artikel zur ÖKO
- 25 Artikel in der regionalen Presse zur Berichterstattung über den Umweltpreis
- 4 Artikel zum Wettbewerb Lehrlinge haben Energiesparpotenzial
- 3 Artikel in den Jahresberichten 2000 und 2001
- 2 Beiträge zur Multimediaschau der Umweltzentren des Handwerks§ Durchführung der ÖKO 2000 und ÖKO 2002
- Teilnahme an 12 weiteren Messen
- Durchführung und Teilnahme an ca. 10 weiteren Veranstaltungen plus die selbständig durchgeführten Veranstaltungen der Musterbetriebe
- Aufbau der Internetpräsentation www.klimaschutz-im-handwerk.de
- Auftritt in mehreren Rundfunkveranstaltungen
- Ausstrahlung von 3 Unternehmensportraits im Fernsehen
- Erstellung eines Videos
- Erstellung von Informationsmaterialien (4 Faltblätter, 3 Plakate, Faxabruf, 3 Handlungsanleitungen/ Broschüren)
- Durchführung von 2 Wettbewerben
- Durchführung von 5 Telefonaktionen
- 2 Faltblattserien zur Vorstellung der Musterbetriebe
Mit dieser Öffentlichkeitsarbeit konnten unterschiedliche Zielgruppen (Verbraucher, Handwerker und Multiplikatoren) für die Thematik CO2-Einsparung sensibilisiert werden. Neben konkreten Kundenanfragen bei den Musterbetrieben ist es ein Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit, dass nun regionale Planer, Ingenieure und Architekten energiesparende Bauweisen bei ihren Entwürfen berücksichtigen. Insbesondere in Bezug auf den Passivhausstandard werden von dieser Seite Anfragen an die Musterbetriebe gestellt. Weiterhin hat die Information von Kammern, Innungen und Verbänden zur Folge, dass dort über die Durchführung ähnlicher Projekte nachgedacht wird.


Fazit

Das Projekt wurde erfolgreich durchgeführt und wird zur Nachahmung empfohlen. Aus Sicht der Handwerkskammer sind die Ergebnisse des Projekts so gut, dass sie ein Schwerpunkt der weiteren Arbeit des Umweltzentrums sein werden und auf diese Weise weiterentwickelt und vertieft werden. Die Erfahrungen, die während des Projekts insbesondere bei den Musterbetrieben gewonnen werden konnten, werden beim Aufbau eines Kompetenzzentrums für nachhaltiges Renovieren und Sanieren, das bei der Handwerkskammer Trier entsteht, genutzt und weiter entwickelt.

Übersicht

Fördersumme

383.468,91 €

Förderzeitraum

01.10.1999 - 30.06.2002

Bundesland

Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter

Bundesrepublik Deutschland
Klimaschutz
Landnutzung
Umweltforschung
Umweltkommunikation