Projekt 13231/01

CO2-Abfall oder Rohstoff? Möglichkeiten und Grenzen der CO2-Sequestrierung

Projektträger

BIOCOM Projektmanagement GmbH
Lützowstr. 33-36
10785 Berlin
Telefon: 030/26492161

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In dieser Tagungsreihe soll die Frage diskutiert werden, ob es sich bei CO2 um ein reines Abfallprodukt oder auch um einen (potenziellen) Rohstoff handelt. Hierfür sollen der gegenwärtige Wissensstand und Forschungsbedarf sowohl bei den CCS-Verfahren als auch bei den bislang nur im Pilotmaßstab funktio-nierenden Alternativ-Technologien präsentiert werden, damit die Technologieentwicklung an die Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung ausgerichtet werden kann.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenObwohl die Debatte um CO2-Sequestrierung in Fachkreisen an Intensität zunimmt, ist das Thema in der breiten Öffentlichkeit noch kaum angekommen. Aus anderen Diskussionen, beispielsweise um die grüne Gentechnik, ist bekannt, dass mangelnde Akzeptanz die weitere Entwicklung und Nutzung bzw. die Er-forschung möglicher Potentiale innovativer Technologien erheblich behindern kann. Zudem besteht ein dringender Handlungsbedarf bei der Schaffung eines Regulierungsrahmens bereits konkreter CCS-Vorhaben, die möglichst auch auf EU-Ebene und international abgestimmt werden müssten.
Die Veranstaltung soll zur Versachlichung einer Diskussion beitragen und gegenwärtige Vorteile und Nachteile der verschiedenen Technologieansätze beleuchten. Geplant ist ein stark interdisziplinäres Konferenzprogramm mit Vertretern aus der Energiewirtschaft, aus dem Anlagenbau und aus der Bio-technologie sowie auch aus Politik und Umweltverbänden. Bei der technisch-wirtschaftlichen Betrachtung der CO2-Abscheidung sollen möglichst alle Schritte entlang der Wertschöpfungskette abgebildet werden, von der (angewandten) Forschung im akademischen Bereich über den Technologietransfer und die frühe Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis hin zu den Anwenderbranchen und den dort notwendigen großtechnischen Einsatz der Verfahren.
Nach Abschluss der Auftakt-Veranstaltung im November 2009 wird eine kritische Bewertung des Erfolgs vorgenommen, deren Ergebnis in die Planung der zweiten Tagung 2010 einfließt. Die Folge-Veranstaltungen werden etwas engere thematische Schwerpunkte haben, um die im ersten Jahr grob umrissenen Themen näher zu beleuchten



Ergebnisse und Diskussion

Als die Veranstaltungsreihe im Jahr 2008 geplant wurde, war das Thema einer Nutzung von CO2 in Ta-gungen noch nicht in größerem Umfang vertreten. Wichtig war zunächst, zwischen Klima-orientierten Ansätzen einer möglichst umfassenden Beseitigung von CO2 und solchen, die eine stoffliche Nutzung von Kohlendioxid zum Ziel haben, zu differenzieren. Dieser „Ortsbestimmung“ diente die erste Veranstal-tung dieser Reihe.
Dabei trat klar zutage, dass die biologischen oder chemischen Verfahren zur Fixierung von CO2 und der nachfolgende Aufbau komplexerer Moleküle niemals die derzeitigen CO2-Emissionen quantitativ beseiti-gen. Vielmehr dienen solche Ansätze dazu, einen Reststoff ohne Wert (oder gar mit negativem Wert) möglichst effizient in ein werthaltiges Produkt umzuwandeln, welches dann als Grundstoff für weitere Synthesen verwendet werden kann. Diese zu dem Zeitpunkt noch selten öffentlich diskutierte Herange-hensweise rückte deshalb in den Fokus der Veranstaltungsreihe. Deren Inhalte sind in den Tagungsbän-den nachzulesen, die der DBU vorliegen.
Für die Tagung am 11. Juni 2010 im Umspannwerk Kreuzberg in Berlin wurde der Ablauf im Wesentlichen beibehalten wie 2009 bereits geplant. Zu der Veranstaltung unter dem Titel „Vom Treibhausgas zum Wertstoff – Neue Perspektiven für die Nutzung von CO2“ hatten sich 91 Teilnehmer angemeldet. Inhaltlich war bewusst ein breiter Überblick über die Thematik gewählt worden. Präsentiert wurden sowohl CCS-Verfahren als auch Technologien zur chemischen bzw. biologischen Fixierung von CO2. Zu Wort kamen dabei Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Fachvorträge wurden von teilweise kontroversen, engagiert geführten Diskussionen begleitet.
Unter dem Titel „Vom Treibhausgas zum Wertstoff: CO2-Nutzung – die biologische Perspektive“ fand die zweite Folge der Veranstaltungsreihe am 8. Juni 2011 im Spreespeicher in Berlin statt. Im Vergleich zum ersten Jahr war das Programm nun stärker fokussiert und stellte biotechnologische Ansätze zur Fixie-rung und stofflichen Nutzung von CO2 in den Vordergrund. Hierbei wurden unterschiedliche technische Ansätze und auch die jeweiligen Rahmenbedingungen diskutiert. An der Tagung nahmen 76 Personen teil.
Die dritte Folge der Konferenzreihe war zunächst für 2012 geplant. Hierbei sollten nach der ursprüngli-chen Planung die gesellschaftlichen und politischen Aspekte – gerade auch im Rahmen der „Energie-wende“ – diskutiert werden. Trotz intensiver Bemühungen auch über Medienpartnerschaften mit der Publikumspresse gelang es jedoch nicht, eine signifikante Zahl von Teilnehmern zu gewinnen. Aus die-sem Grund musste auch diese Veranstaltung verschoben werden. Darüber hinaus wurde in Abstimmung mit der DBU das inhaltliche Konzept geändert und klar wissenschaftlich-technisch ausgerichtet. Am 4. Juni 2013 fand die dritte und letzte Folge der Reihe „Vom Treibhausgas zum Wertstoff“ unter dem Titel „Stoffliche Nutzung von CO2 – neue Lösungsansätze“ im Karlsson am Berliner Gendarmenmarkt statt. Präsentiert wurden biologische und chemische Verfahren, von denen einige bereits in der Praxis ange-wandt werden, während andere noch in den frühen Phasen der Forschung sind. Für diese Veranstaltung hatten sich rund 50 Teilnehmer angemeldet.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Alle Veranstaltungen waren öffentlich und wurden über große Verteiler einschließlich idw und Anzeigen in Fachzeitschriften beworben.


Fazit

Die drei Veranstaltungen konnten erfolgreich durchgeführt werden:
• Insgesamt wurden mit den Inhalten mehr als 200 Teilnehmer direkt erreicht.
• Darüber hinaus wurde über den idw sowie durch in der Fachzeitschrift Transkript über die Tagun-gen berichtet.
• Bei den Veranstaltungen waren weitere Pressevertreter vor Ort.
• Hierdurch konnten die wissenschaftlich-technischen Aspekte, deren wirtschaftliche Perspektiven sowie auch die Förderziele der DBU der Öffentlichkeit kommuniziert werden.
• Die stoffliche Nutzung von CO2 wurde von allen Referenten übereinstimmend als machbar und prinzipiell sinnvoll dargestellt. Die Bedeutung dieses Themas wird in Zukunft sicherlich noch zuneh-men.
Während der Projektlaufzeit wurden allerdings von verschiedenen Anbietern immer mehr Konferenzen mit demselben Schwerpunkt durchgeführt, so dass es zunehmend schwieriger wurde, originelle Themen zu finden und Teilnehmer für die Veranstaltungen zu akquirieren. Insofern erscheint eine Fortführung über den bewilligten und jetzt abgeschlossenen Umfang von drei Tagungen hinaus nicht sinnvoll.

Übersicht

Fördersumme

123.720,00 €

Förderzeitraum

13.03.2009 - 12.03.2012

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation