Projekt 13184/01

Förderschwerpunkt Biotechnologie: Koordination des F&E-Netzwerks ChemBioTec – ein Bündnis für die nachhaltige Katalyse in der Chemie

Projektträger

Technische Universität DortmundFachbereich Bio- und ChemieingenieurwesenLehrstuhl Biotechnik
Emil-Figge-Str. 66
44227 Dortmund
Telefon: 0231-755-7380

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Es hat sich gezeigt, dass die Entwicklung biokatalytischer Produktionsverfahren zur umweltgerechten Herstellung innovativer Produkte einer ganzheitlichen Betrachtungsweise bedarf. Daraus ergibt sich ein integriertes Verständnis für den Gesamtprozess. Vor diesem Hintergrund soll mit der Einrichtung des Förderschwerpunktes ChemBioTec eine Kompetenz- und Koordinierungsplattform geschaffen werden, die die Realisierung dieser neuen nachhaltigen biotechnischen Produktionsprozesse in Innovationen gewährleistet. ChemBioTec verfolgt dabei das Ziel, in Deutschland ein interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk zu etablieren, welches relevante Projekte mit Partnern aus der chemischen, pharmazeutischen und verwandten Industrie unter einem Dach bündelt und vernetzt. So sollen Synergieeffekte und ein intensiver Know-how-Transfer zwischen Hochschulen und Industrie sichergestellt werden. Langfristig soll ein sich selbst tragendes Kompetenznetzwerk aufgebaut werden, welches eine dauerhafte Positionierung der deutschen industriellen und akademischen Forschung und Entwicklung durch umweltrelevante (Bio-)Produkte und Prozesse sichert.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDurch die in Dortmund ansässige Koordinationsstruktur mit ausgeprägtem Dienstleistungscharakter sollen Projekte und Aktivitäten deutschlandweit abgestimmt und in ein europäisches Forschungsnetzwerk integriert werden. Hierzu ist geplant, einen flexiblen Zusammenschluss innovativer Projekte mit den Schwerpunkten in den Bereichen Produktaufreinigung, neuartige (bio-) katalytische Reaktionen und Produktivitätssteigerung in einer klaren Koordinationsstruktur zu vernetzen.
Um Synergieeffekte zu generieren, ist der Aufbau einer zentralen Kommunikationsstruktur von zentraler Bedeutung. Daher werden sich die Aktivitäten des ChemBioTec-Managements sowohl auf die Bereiche Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer als auch auf die Organisation von Kongressen, Messeauftritten und Statusseminaren konzentrieren. Darüber hinaus wird ChemBioTec ständig als Ansprechpartner die interne Kommunikation zwischen den Projektpartnern und Interessensgruppen sicherstellen. Neben dem Aufbau einer Internetplattform (www.chembiotec.de) gehören weiterhin auch die Veröffentlichung von Broschüren, Beiträgen in Sonderpublikationen und Fachzeitschriften zu den Kernaufgaben. ChemBioTech versteht sich dabei auch als Vermittlungsstelle zwischen Wissens-Gebern und Nehmern. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Integration chemischer, biotechnologischer und verfahrenstechnischer Forschung mit der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften gelegt werden.


Ergebnisse und Diskussion

Gemeinsam mit der DBU und den Projektpartnern des Verbundes konnte ChemBioTec zu einer in Deutschland und darüber hinaus öffentlich sichtbaren Netzwerkplattform ausgebaut werden. Dabei wurde die inhaltliche Qualität durch die Kompetenz und Expertise seiner 18 Verbundprojekte mit seinen 63 Partnern aus Wissenschaft und KMU dargestellt. Die Sichtbarkeit nach Außen konnte u.a. durch die Veranstaltung von Kongressen, die Beteiligung an Messen und weiteren Veranstaltungen sowie durch PR- und Marketingmaßnahmen erreicht werden.
Insgesamt wurden in den drei Antragsrunden Fördermittel in der Höhe von 7.1 Mio. Euro bei Gesamtkosten von 15.1 Mio. Euro durch die DBU aufgebracht. Dadurch konnten bisher 33 Publikationen, 7 Patente und 27 wissenschaftliche Arbeiten initiiert und unterstützt werden. Von den insgesamt 18 Verbundprojekten wurden 6 abgeschlossen (ein Abbruch), 12 Projekte sind derzeit noch in aktiver Bearbeitung.
Im Rahmen der ersten (abgeschlossenen) Antragsrunde wurden neue - nachhaltige biotechnologische - Prozessvarianten erarbeitet (AZ13166 und AZ13176), ein kommerzielles Softwareprodukt marktreif entwickelt (AZ 13175), sowie eine damit verbundene Unternehmensgründung ermöglicht (INOSIM Consulting) und neue Arbeitsplätze geschaffen. Weiterhin wurden eine neue Methode zur parallelen Mikrodosiertechnik und ein marktnahes Labormuster entwickelt (AZ 13180). Eine Stamm- und Prozessentwicklung konnte weitestgehend umgesetzt werden. Ein Projekt (AZ 13174) wurde zur Hälfte der Projektlaufzeit gestoppt.
Die Projekte bzw. deren entwickelte Produkte und Prozessen tragen insofern nachhaltig zu Umweltentlastung bei. Die erarbeiteten Kenntnisse, vor allem in den Bereichen der Produktivitätssteigerung, innovativen (Bio-)Katalyse und der Produktaufarbeitung, erweitern sowohl die Innovationskraft des Verbundes als auch der Biotechnologie allgemein.
Um sowohl die Verstetigung der bisherigen Ergebnisse als auch den weiteren Ausbau zu einem international renommierten Netzwerk für nachhaltige Biotechnologie zu gewährleisten wurde mit Gründung der BioChemGate GmbH am 04.05.09 (Eintrag ins Handelsregister) eine Struktur aufgebaut, die an die bestehenden Ergebnisse anknüpft, zur Bildung neuer Projektverbünde motivieren und die inhaltliche Qualität sicherstellen wird.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden umfangreiche Aktivitäten umgesetzt. Bitte entnehmen Sie die genauen Details dem Abschlussbericht bzw. der Internetseite (www.chembiotec.de).
Im Zusammenhang mit den drei (bzw. vier) begleiteten Antragsrunden wurden 3 Kick-Off und 2 Statusseminare organisiert und durchgeführt. Darüber hinaus sind zwei Konferenzen (ChemBioTec-Kongress 2007 und die SusChemEng-Konferenz 2008) unter internationaler Beteiligung veranstaltet worden. Eine Vorstellung des Netzwerkes und seiner Aktivitäten ist auf insgesamt 13 Veranstaltungen erfolgt. In den Jahren 2007 und 2008 präsentierte sich der Verbund auf der Biotechnica in Hannover. Zur Identifizierung und Partnerfindung für neue Antragsrunden wurden zwei Projekt- und Partnerfindungs-workshops durchgeführt (2007 und 2008). Weiterhin wurde ein Workshop zum Thema Ökoeffizienz Projektpartnern und Interessierten angeboten.
Die Darstellung des Verbundes, seiner Aktivitäten und Ergebnisse wurde durch die Platzierung von insgesamt 21 Artikeln, Anzeigen und weiteren Printmaterialien in Fachzeitschriften und in der Presse erzielt. Gemeinsam mit dem Aufbau und kontinuierlichen Ausbau der Internetpräsenz wurde ChemBioTec einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und konnte so nachhaltig platziert werden.
Zur Abstimmung während der Projektlaufzeit als auch zur Vorbereitung des Statusseminars wurden mit den Partnern (bes. Koordinatoren) insgesamt 6 Projektgespräche durchgeführt.


Fazit

Der Aufbau des Förderschwerpunktes Koordination des F&E-Netzwerks ChemBioTec - ein Bündnis für die nachhaltige Katalyse in der Chemie wurde erfolgreich umgesetzt und abgeschlossen, drei Antragsrunden initiiert und begleitet, die vierte Antragsrunde vorbereitet und die Nachfolge-Struktur im Rahmen einer eigenständigen GmbH (BioChemGate) aufgebaut. Dies ist die Bilanz des Verbundes und des Koordinationsbüros ChemBioTec nach insgesamt 30 Monaten Laufzeit.

Übersicht

Fördersumme

351.403,00 €

Förderzeitraum

01.09.2006 - 31.12.2008

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter