Projekt 13017/01

Förderschwerpunkt Biotechnologie: International Workshop on Extremophiles 2000

Projektträger

TuTech Innovation GmbH
Harburger Schloßstr. 6 - 12
21079 Hamburg
Telefon: 040/ 7 66 29 - 6001

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Rahmen eines International Workshop on Extremophiles sollte Teilnehmern aus Wissenschaft und Wirtschaft das biotechnologische Potential extremophiler Mikroorganismen für die Anwendung im produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutz aufgezeigt werden. Ziel des Workshops war es, neuste Ergebnisse aus dem Bereich der Extremophilenforschung zu präsentieren und einem interessierten Kreis zugänglich zu machen. Hierbei richtete sich der Workshop sowohl an ausgewiesene Experten aus Wissenschaft und Forschung als auch an Vertreter aus Mittelstand und Großindustrie, um so die Umsetzung nachhaltig innovativer, biotechnologischer Verfahren für den Umweltschutz zu fördern. Auf dem Gebiet der extremophilen Mikroorganismen gibt es einen immensen Forschungsbedarf. Der Austausch von bereits gewonnenen Erkenntnissen und neuen Ideen nimmt in der Wissenschaft notwendigerweise einen breiten Raum ein. Erfahrungsgemäß bietet ein Workshop die ideale Plattform für den Transfer großer Informationsmengen in einem überschaubaren Zeitraum. Durch den persönlichen Kontakt zwischen Wis-senschaftlern aus den Universitäten und der Industrie wird die Möglichkeit geschaffen, ineinandergreifende Themen neu zu koordinieren und Überschneidungen bei den Experimenten zu vermeiden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUnter der Leitung von Prof. Garabed Antranikian war ein Kernteam damit beschäftigt, alle erforderlichen Aufgaben in einer Projektmanagement-Matrix zu bearbeiten. Zu den Aufgaben des Teams gehörte insbesondere die organisatorische Planung und Durchführung des Workshops und des Rahmenprogramms sowie die Erstellung aller im Zusammenhang mit der Tagung stehenden Druckschriften (Abstract-Band). Die wissenschaftliche Ausgestaltung und Evaluation der eingereichten Beiträge oblag dem Internationalen Organisationskomitee sowie dem Internationalen Wissenschaftlichen Beirat, der aus insgesamt 22 hochkarätigen Persönlichkeiten zusammengesetzt war. Die fünftägige Veranstaltung sollte Teilnahern aus aller Welt die Gelegenheit geben, ihre neusten Ergebnisse vor Fachpublikum zu präsentieren und neue Kontakte zu Universitäten und Firmen zu knüpfen. Der Workshop war unterteilt in Plenarvorträge, Kurzvorträge und Posterpräsentationen. Darüber hinaus war ein angemessener Zeitraum für Diskussionen vorgesehen. Zur Intensivierung der Kommunikation diente ein Rahmenprogramm. Die Anzahl der Wokshop-Teilnehmer sollte auf 400 limitiert werden.


Ergebnisse und Diskussion

Der International Workshop on Extremophiles fand im Zeitraum vom 10.09.2000 bis 14.09.2000 auf dem Gelände der Technischen Universität Hamburg-Harburg statt. Insgesamt hatten sich zum International Workshop on Extremophiles 383 Gäste angemeldet, die aus allen Teilen der Erde nach Hamburg-Harburg angereist waren. Das umfangreiche wissenschaftliche Programm umfaßte - in 5 themenkomplexen - insgesamt 95 Vorträge und 207 Posterpräsentationen. Von den insgesamt 95 Vorträgen entfielen 30 Beiträge auf eingeladene Referenten, die ihre Ergebnisse in jeweils 30 minütigen Vorträgen präsentieren konnten. Die Redezeit der übrigen Vorträge war auf 15 Minuten limitiert. Die oben genannten Themenkomplexe umfaßten das gesamte Spektrum extremophiler Mikroorganismen sowie deren Physiologie und Genetik. Fragen des produkt- bzw. produktionsintegrierten Umweltschutzes wurden insbesondere im Themenbereich Commercial Applications behandelt. Hier stand der Einsatz von Biokatalysatoren im Sinne einer nachhaltigen Biotechnologie in den Bereichen Pharma-, Lebensmittel, Textil- und Papierindustrie im Vordergrund. Bei der Zusammenstellung des Programms wurde besonderen Wert darauf gelegt, Parallelsessions zu vermeiden, um den Teilnehmern den Besuch aller Vorträge zu ermöglichen. Lediglich der sehr umfangreiche Themenkomplex Biodiversity and Physiologie mußte in einer nachmittäglichen Parallelsession organisiert werden. Die Posterbeiträge wurden über die gesamte Workshopdauer präsentiert und waren für die Teilnehmer jederzeit zugänglich. In einem 307 Seiten umfassenden Book of Abstracts wurden alle Beitragskurzfassungen aufgeführt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das umfangreiche Marketingkonzept hat dazu geführt, daß der Workshop einen neuen Teilnehmerrekord zu verzeichnen hatte. Das durchgängige Corporate Design hat eine effektive Kommunikation zwischen Veranstalter und Teilnehmern entstehen lassen. Diese Kommunikationskultur wurde auch in der Zusammenarbeit mit den Medien umgesetzt. Die schon im Vorfeld begonnene Öffentlichkeitsarbeit wurde während des Kongresses konsequent fortgeführt. Vor und während des International Workshop on Extre-mophiles erschienen insgesamt 11 Berichte, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Veranstaltung standen. Besonders erfreulich war die umfassende Berichterstattung in den überregionalen Medien (DIE WELT, 3sat Wissenschaftssendung NANO, WDR Wissenschaftssendung LEONARDO9: Aber auch in der Region Hamburg war eine intensive Berichterstattung zu verzeichnen (NDR-Fernsehen/Hamburger Journal, NDR 4 Info-Sender, NDR Hamburg-Welle). Eine am Montag, 04.09.2000 einberufene Pressekonferenz war von den Medienvertretern sehr gut besucht. Die Teilnehmer der Pressekonferenz (Dr. Heiden, DBU; Prof. Antranikian, TUHH; Prof. Rossi, University of Naples; Prof. Horikoshi, JAMSTEC, Japan; Dr. Schäfer, Novo-Nordisk, Dänemark; Prof. Werther, Vizepräsident TUHH; Dr. Thamer, TuTech) nutzten die Gelegenheit, das Thema Extremophile und Biotechnologie sowie das Engagement der Deutschen Bundesstiftung Umwelt der Öffentlichkeit vorzustellen.


Fazit

Seitens der Workshopteilnehmer gab es durchgehend positive Resonanz hinsichtlich der Organisation, des wissenschaftlichen Programms und der Rahmenveranstaltungen. Dieses überaus positive Fazit ist auch von Seiten der Organisationsleitung zu ziehen. Die organisatorische Vorgehensweise hat sich be-währt und kann in dieser Form auch auf andere, gleichartige Veranstaltungsformen übertragen werden. Die Zukunft der Veranstaltungsreihe ist gesichert. Im Jahr 2002 wird der 4th International Congress on Extremophiles - in Kooperation mit der TU Hamburg-Harburg - unter der Leitung von Prof. Rossi (Universität Neapel) in Neapel, Italien, stattfinden. Anschließend hat sich Prof. Robb (University of Maryland) bereit erklärt, den Kongress im Jahr 2004 in Baltimore, USA, zu organisieren. Die erfolgreiche Durchführung des 3rd International Workshop on Extremophiles 2000 bildet eine solide Basis für das Fortbestehen dieser wichtigen Veranstaltungsreihe und hat sicherlich auch Vorbildcharakter für die Organisation der Folgekongresse.

Übersicht

Fördersumme

101.501,15 €

Förderzeitraum

01.03.1999 - 20.08.2001

Bundesland

Hamburg

Schlagwörter

Umweltkommunikation
Umwelttechnik