Projekt 12849/01

Ansätze für Stoffstrommanagement in der regionalen Holzwirtschaft

Projektträger

Dr. Bruckner & Dr. Strohmeier Umweltberatung & Management GbR
Neuenreuth 24
95473 Creußen
Telefon: 09209 / 918 9751

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Holzwirtschaft steht gegenwärtig zunehmend unter dem Einfluss globalisierter Märkte. Dies hat ohne Gegenmaßnahmen einen Zusammenbruch der klein- und mittelständischen holzverarbeitenden Betriebe sowie erhöhte Umweltbelastungen durch intensivierte Warenströme und zunehmend energiereichere Verarbeitung zur Folge (s. näheres im Abschlußbericht). Bislang existieren keine befriedigenden Strate-gien, um diese Auswirkungen zu verhindern bzw. Stoffströme entlang der gesamten Chain of Custody zu regionalisieren. Es existiert jedoch ein generelles Defizit an Informationen über die regionalen Stoffströme entlang der gesamten Chain of Custody sowie relevante weiche Faktoren und systemische Wechselwirkungen, die zu entwickelnde Handlungsoptionen berücksichtigen müssen. Zielsetzung des Vorha-bens war daher, auf der Basis einer Stoffstromanalyse, Akteursanalyse und Systemanalyse der Einfluss-faktoren unter Beteiligung betroffener Akteure Handlungspotentiale aufzuzeigen.


Ergebnisse und Diskussion

Im Projekt wurde eine Analyse der Stoffströme in der regionalen Forst- und Holzwirtschaft in der Beispielregion Oberfranken, sowie eine Akteursanalyse und eine Systemanalyse im Hinblick auf Chancen für regionales Stoffstrommanagement für Holz der kurzen Wege und die spezifische Situation kleiner und mittelständischer Unternehmen unter den Rahmenbedingungen eines zunehmend globalisierten Marktes durchgeführt. Die hierzu erforderlichen Daten und Informationen wurden über Interviews und Umfragen (regional und regionsangrenzend Betriebe und Institutionen aus: Staatsforst, Privatwald, Holzrücker, Sägewerke/Hobelwerke, Zimmereien, Schreinereien, Baumärkte, Holzhandel, Baufirmen, Plattenindustrie, Papierindustrie, Leimholzhersteller, Architekten/Planer, Banken, Steuer-/Finanzberater) sowie Recherchen erhoben. Die Ergebnisse wurden in einem ebenen- und branchenübergreifenden Diskurs mit einem Netzwerk aus regionalen und überregionalen Partnern erarbeitet und abgestimmt. Mit der Stoffstromanalyse liegen erstmals verlässliche Daten und Informationen zu den Stoffströmen in der Forst- und Holzwirtschaft auf regionaler Ebene entlang der gesamten Chain of Custody vor. Auch eine wie im vorliegenden Projekt durchgeführte umfangreiche Akteursanalyse und systemische Analyse der Wirkungszusammenhänge in der Forst- und Holzwirtschaft lag unseres Wissens nach bislang nicht vor. Die Ergebnisse wurden in einem zweitägigen Workshop (Betriebe, Partner, wissenschaftl. Beirat) abgestimmt und die wichtigsten Handlungsfelder festgelegt. Im weiteren Verlauf wurden zwei Szenarien erstellt und Handlungspotentiale abgeleitet und daraus in den wichtigsten Bereichen konkret umsetzbare Handlungsoptionen ausgearbeitet. Zum Teil liegen die Wirkungsfaktoren im System regionale Forst- und Holzwirtschaft auf bundesweiter/-politischer Ebene und bedürfen einer gezielten Veränderung der Rahmenbedingungen (s. Systemanalyse Abschlußbericht), die nur auf der Basis eines kontinuierlichen und fundierten Informationstransfers realisierbar ist. In der zweiten Projekthälfte wurde daher auch besonderes Gewicht auf den Informationstransfer zu politischen Entscheidungsträgern gelegt, z. B. über einen Runden Tisch Regionales Holz (40 Teilnehmer: Betriebe, Interessenvertreter, Politiker aller Parteien, MdB und MdL), eine Einladung in den bayerischen Landtag u.a. (s. Abschlußbericht). Der Informationstransfer hat sich als sehr wichtig erwiesen, da die Zusammenhänge und das Ausmaß der Problemsituation auf politischer Ebene u. E. n. nicht umfassend bekannt sind, wobei hier jedoch maßgebliche Weichen gestellt werden.
Das BNR führt diese Kommunikation auch nach Projektabschluss auf bayerischer Ebene in enger Zusammenarbeit mit dem Verband der Bayerischen Säge- und Holzindustrie e. V. (VDS), dem Bayerischen Waldbesitzerverband e. V. (BWV) und dem Bayerischen Bauernverband e. V. (BBV) und auf regionaler Ebene mit den regionalen Partnern und Betrieben weiter. Die Umsetzung der entwickelten Handlungsoptionen konnte jedoch aufgrund der im Projektablauf, durch die komplexe Problematik, aufgekommenen Herausforderungen nicht während des kurzen Projektzeitraums erfolgen. Hierfür wurde ein Projekt Eco-Regio-Holz entwickelt (s. unten Fazit). Die Ergebnisse sind im Detail dem beiliegenden Abschlußbericht zu entnehmen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse und das Thema Regionales Holz wurden sowohl einem Fachpublikum über Fachartikel sowie einer breiten Öffentlichkeit über Zeitungsartikel und Radiointerviews, Veranstaltungen und Jugendarbeit - als privates Engagement - in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten regionalen Partnern und Betrieben und Kleinausstellungen in der Region (z. B. Theater, Landratsämter, Umweltzentren, Landwirtschaftl. Lehranstalten u.a.) vermittelt. Zudem erfolgten persönliche Gespräche mit Bür-germeistern, Gemeinde- und Kirchenräten im Vorfeld öffentlicher Bauprojekte hinsichtlich der Verwendung von regionalem Holz. Die Öffentlichkeitsarbeit geht durch das BNR und die Arbeitsgemeinschaft regionales Holz in enger Zusammenarbeit mit den bereits im Projekt beteiligten Partnern und Betrieben auch nach Projektabschluss weiter (näheres s. Abschlußbericht). Teilaspekte der Ergebnisse und verbraucherrelevante Informationen sollen demnächst auf einer Internetplattform ‚Schaufenster Regionales Holz in aufbereiteter Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese Option wurde vom BNR konzipiert (s. Eco-Regio-Holz-Projekt) und wird von beteiligten Betrieben finanziert. Die Umsetzung von regionalem Stoffstrommanagement wird durch Betriebe, Verbände und die ange-sprochenen Politiker unterstützt (z. B. bei Umsetzung des Projektes Eco-Regio-Holz).


Fazit

). Die Ergebnisse sind im Detail dem beiliegenden Abschlußbericht zu entnehmen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse und das Thema Regionales Holz wurden sowohl einem Fachpublikum über Fachartikel sowie einer breiten Öffentlichkeit über Zeitungsartikel und Radiointerviews, Veranstaltungen und Jugendarbeit - als privates Engagement - in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten regionalen Partnern und Betrieben und Kleinausstellungen in der Region (z. B. Theater, Landratsämter, Umweltzentren, Landwirtschaftl. Lehranstalten u.a.) vermittelt. Zudem erfolgten persönliche Gespräche mit Bür-germeistern, Gemeinde- und Kirchenräten im Vorfeld öffentlicher Bauprojekte hinsichtlich der Verwendung von regionalem Holz. Die Öffentlichkeitsarbeit geht durch das BNR und die Arbeitsgemeinschaft regionales Holz in enger Zusammenarbeit mit den bereits im Projekt beteiligten Partnern und Betrieben auch nach Projektabschluss weiter (näheres s. Abschlußbericht). Teilaspekte der Ergebnisse und verbraucherrelevante Informationen sollen demnächst auf einer Internetplattform ‚Schaufenster Regionales Holz in aufbereiteter Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese Option wurde vom BNR konzipiert (s. Eco-Regio-Holz-Projekt) und wird von beteiligten Betrieben finanziert. Die Umsetzung von regionalem Stoffstrommanagement wird durch Betriebe, Verbände und die ange-sprochenen Politiker unterstützt (z. B. bei Umsetzung des Projektes Eco-Regio-Holz).


Fazit

Projekte zur gezielten Steuerung von Stoffströmen auf regionaler Ebene entlang der gesamten Chain of Custody sind weitaus komplexer als bisher wohl vermutet wird. Dies liegt daran, dass beim regionalen Stoffstrommanagement anders als beim überbetrieblichen Stoffstrommanagement die Akteure vielfältiger sind, da nicht nur einzelne sondern eine Vielzahl von Firmen sowie auch Institutionen, Verbände und gesellschaftliche Gruppen beteiligt sind. Zudem muss ein nachhaltiger und innovativer Stoffaustausch auch branchenübergreifend stattfinden. Auch die Einflussfaktoren auf Umfang und Richtung der Stoffströme sind über Betriebe und Betriebsverbünde hinaus auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt (z. B. politisch, konjunkturell, Forschung etc. - s. Abschlußbericht). Die Umsetzung steht daher auch vor größeren Herausforderungen. Es müssen ebenen-, bereichs- und branchenübergreifende Lösungen entwickelt werden (Beispiele im Abschlußbericht), der regionale Diskurs und Informationstransfer ist mit geeigneten Methoden aufrecht zu erhalten, es müssen regionale Netzwerke und Kooperationen aufgebaut werden, es sind Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zu leisten und anderes. Mit der Umsetzung sind daher existierende Organisationsformen in Regionen, einzelne Interessensvertretungen und lokale Gruppierungen oder gar einzelne Betriebe oder Kooperationen in der Regel überfordert und es gehört auch nicht zu ihren Aufgabenfeldern (s. Abb. im Anhang). Daneben sind daher, abhängig von den jeweiligen regionalen Bedürfnissen und bereits vorhandenen Strukturen, übergreifende Organisationsformen in den einzelnen Regionen erforderlich. Hierfür braucht es externe Finanzmittel und eine anteilige Finanzierung durch beteiligte Partner. Eine wichtige Rolle im regionalen Stoffstrommanagement haben Promotoren und Intermediäre (s. Abb. im Anhang). Intermediäre müssen als Generalisten branchen- und themenübergreifend von der Materie Ahnung haben, hohe kommunikative Fähigkeiten aufweisen, müssen vernetzt denken, Engagement und Verantwortung für die Sache und die beteiligten Partner mitbringen und eingebunden in die Praxis das Vertrauen der verschiedenen Akteure haben oder gewinnen. Hierfür müssen sie sich voll dieser Aufgabe widmen können und gleichzeitig eine hohe zeitliche, thematische und organisatorische Flexibilität mitbringen, um den Praxisanforderungen zu entsprechen. Generell kön-nen Lösungen den Regionen nicht top-down ‚übergestülpt werden und müssen ‚Bodenhaftung haben. Diese Arbeit kann daher nur in den Regionen für die Regionen geleistet werden. Mit der Umsetzung von Handlungsoptionen werden sich jedoch je nach Themenbereich gewisse Erfolgsmuster und generelle Erfahrungen ergeben, die teilweise auch auf artverwandte Bereiche/Branchen anwendbar sind. In der Forst- und Holzwirtschaft gilt es, als nächsten Schritt die im Projekt entwickelten Handlungsoptionen in einer Beispielregion auszutesten. Hierzu wurde vom BNR ein Projektantrag Eco-Regio-Holz formuliert. In diesem Projekt, für das derzeit Finanzmittel akquiriert werden, arbeiten das BNR, der VDS, der BWV und der BBV und regionale Partner eng zusammen. Anhand der Erfahrungen in der Pilotregion könnten für andere Regionen Erfolgsmuster bereitgestellt werden, wie eine Umsetzung unter den dortigen organisatorischen und strukturellen Voraussetzungen erfolgen kann. Eine Umsetzung auch in anderen Regionen wird hierbei durch am Pilotprojekt beteiligte überregionale Entscheidungsträger und Partner (z. B. Verbände) begünstigt. Notwendige regionale Anpassungen können durch regionale Multiplikatoren vor Ort (z. B. Regionalinitiativen) durchgeführt werden.
Anhang
Abb.: Bestehende und neue erforderliche Organisationsstrukturen für regionale Verwertungsnetze.

Übersicht

Fördersumme

101.338,05 €

Förderzeitraum

15.09.2000 - 15.09.2002

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation